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Schicksalsmord (German Edition)

Schicksalsmord (German Edition)

Titel: Schicksalsmord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Limar
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Mittel der Rache. Nun hatte es eben auch mich getroffen. Meine Schwester dagegen, die bei ihren seltenen Besuchen auf jede Laune von Vater eingegangen war, rutschte so ganz automatisch in die Rolle der guten Tochter. Daraus konnte ich ihr wirklich keinen Vorwurf machen.
    Lydia war von dem Testament völlig überrascht und tröstete Mutter und mich, indem sie es als bedeutungslos abtat. Das Erbe, dass sie laut Testament antreten sollte, bestand aus dem halben Haus und Grundstück meiner Eltern. Meine Mutter hatte das Haus von ihren Eltern geerbt und meinen Vater mit ins Grundbuch eintragen lassen, damit er sich stärker für die Erhaltung verantwortlich fühlen sollte, wie sie immer betonte.
    Eigentlich hatte Mutter nach Vaters Tod zunächst wieder allein über das Haus verfügen wollen, doch schriftlich festgelegt hatten die Eltern nichts. Meine juristisch versierte Schwester machte deshalb den Vorschlag, sich auf Grundlage des ja nun einmal vorhandenen Testamentes an Vaters statt neben Mutter als Miteigentümerin eintragen zu lassen. Das sei die unbürokratischste und kostengünstigste Variante, betonte sie. Durch das Kostenargument war Mutter sofort überzeugt und meine Schwester versicherte, dass die Eintragung natürlich nur pro forma erfolge und alles in Mutters Hand bliebe.
    Lydia und ich waren uns einig über den in nächster Zukunft notwendigen Verkauf und bemühten uns beide darum, Mutter zu überzeugen, die in diesem Punkt leider ziemlich uneinsichtig war. Der langsame Verfall des Hauses hatte schon begonnen, als es noch meinen Großeltern gehörte und meinen Eltern war es nicht gelungen, ihn aufzuhalten. Das schmale Gehalt meines Vaters reichte für die Erhaltung einfach nicht aus, geschweige denn für Modernisierungen. Nur die notwendigsten Reparaturen wurden ausgeführt, wie zum Beispiel Ausbesserungen des Daches. Als dann noch die beiden Straßen, die das Grundstück an der Frontseite und an einer Längsseite begrenzen, ausgebaut wurden, und meine Eltern in beiden Fällen hohe Gebühren entrichten mussten, gab ihnen das finanziell wohl den Rest. Doch meine Mutter verweigerte den aus Vernunftsgründen gebotenen Verkauf ihres Elternhauses hartnäckig und mein Vater resignierte irgendwann. Das Haus verfiel immer mehr, was durch das langsam zuwuchernde Grundstück gnädig verdeckt wurde. Von außen sah das alles noch richtig romantisch aus, nur näher kommen durfte man nicht.
    Als Lydia und ich noch klein waren, störte uns das nicht weiter. Wir liebten das alte, villenartige Haus und das fast einen Hektar große verwilderte Grundstück war für uns ein herrlicher Abenteuerspielplatz. Erst mit dem Älterwerden begriffen wir die Probleme. Wir litten unter der unzuverlässigen, veralteten Heizungsanlage, unter häufig verstopften Toiletten, weil die Rohre zu eng waren, und unter herabfallendem Putz. Ab und zu starteten die Eltern mit uns Einsätze, um dem gröbsten Wildwuchs auf dem Gelände zu Leibe zu rücken. Doch nach Mutters Unfall und mit dem Fortschreiten von Vaters Erkrankung blieb alles an mir hängen. Da ich es natürlich nicht bewältigen konnte, verwahrloste das Anwesen immer mehr, was die Aussicht auf einen günstigen Verkauf natürlich erheblich trübte.
    Schließlich bot sich jedoch eine einmalige Gelegenheit. Ein Investor wollte auf dem Grundstück ein Pflegeheim errichten und bot einen fantastischen Quadratmeterpreis. Fast zeitgleich wurden am Ortsrand ehemalige Scheunen zu einer wunderschönen Wohnanlage ausgebaut. Ich war öfter dort vorbeigegangen und hatte die Baufortschritte bewundert. Ebenerdig entstanden altersgerechte Wohnungen, die hohen Dachgeschosse mit rustikalem alten Gebälk wurden zu lichtdurchfluteten Atelierwohnungen. Wie hatte ich von so einer Wohnung geträumt! Und nun rückte alles in greifbare Nähe. Wenn wir das Grundstück mit dem inzwischen abrissreifen Haus verkauften, konnten wir zwei Wohnungen für mich und für Mutter erwerben.
    Lydia unterstützte den Plan, doch es gab inzwischen ein neues Hindernis. Mutter hatte die alte Pudeldame einer Bekannten, die umgezogen war und den Hund nicht mitnehmen konnte, übernommen. Sie und der Hund bildeten inzwischen ein unzertrennliches Gespann und Mutter verweigerte den Verkauf des Hauses mit dem Argument, dass Pudeldame Kira den Auslauf auf dem Grundstück brauche. Solange Kira lebe, werde sie hierbleiben.
    Ich mochte den Hund auch und hätte es nicht übers Herz gebracht, Mutter zu überreden, ihn wegzugeben. Doch mir war

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