Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
Vom Netzwerk:
seit seiner Kindheit angetrieben hatten, verbanden sich zu Lichtbändern, zu bunten Schlangen, die sich hierhin und dorthin wanden, ihn auf allen Seiten umgaben. Er begegnete ihnen jetzt nicht mehr mit Abscheu, sondern mit Ehrfurcht…
    Kathryns Gesicht schwebte in den Dunstschwaden…
    Sie fielen endlos, eine Ewigkeit lang, und der Boden blieb auch weiterhin unter ihnen verborgen. Ein seltsamer Frieden erfasste Chakotay, die Bereitschaft, bis in alle Ewigkeit weiter zu fallen und jede einzelne Sekunde des endlosen Sturzes zu genießen.
    Dann offenbarte sich ihm eine Vision.
    Die Voyager stieg aus dem Nebel der enorm tiefen Schlucht auf, flog ihnen wie ein Vogel Roch entgegen.
    Chakotay glaubte, bereits tot zu sein. Die wundersame Vision würde von den letzten sterbenden Synapsen seines Gehirns hervorgerufen – sie zeigten ihm vertraute Bilder, bevor Schwärze alles verschlang.
    Und dann fühlte er, wie er entmaterialisierte.
    »Ich war ziemlich sicher, dass Seven das Rufsignal
    erkannte«, sagte Kathryn. »Aber ich wusste nicht, ob Sie die Notwendigkeit eines Sprungs in die Tiefe verstehen würden.«
    »Ich habe es nicht in dem Sinne verstanden. Es war ein Gefühl, ein Instinkt, mehr nicht.«
    »Es gab nur einen Ort auf dem Planeten, wo ich die Voyager verstecken konnte – in dem Wasserfall. Er ist fast drei Kilometer breit und erzeugt genug Energie, um die Sensoren der Subu zu stören.«
    Sie saßen im Quartier der Kommandantin und entspannten sich bei der besten Mahlzeit, die Chakotay seit Tagen genossen hatte. Sie gönnten sich sogar den Luxus einer replizierten Flasche Weins. Profundes Wohlbehagen erfüllte Chakotay, hervorgerufen nicht nur von Speis und Trank, sondern auch von Kathryns Präsenz, die an diesem Abend besonders gut aussah.
    »Was ist mit Harrys Fuß?«
    »Der Doktor meinte, er sei sehr übel zugerichtet gewesen.
    Vielleicht sind mehrere osteogene Behandlungen nötig, aber schließlich dürfte der Fuß fast wie neu sein.«
    Chakotay nickte und stellte sich vor, wie Harry Kim in der ausgehöhlten Kammer stand, trotz der Schmerzen dazu
    entschlossen, seine Pflicht zu erfüllen. Stumm erinnerte er sich an die von allen Gruppenmitgliedern gebrachten Opfer, an ihren Einfallsreichtum und die Bereitschaft, mit ihm in die Tiefe zu stürzen. Uneingeschränktes Vertrauen kam darin zum Ausdruck.
    Kathryn griff behutsam nach seiner Hand und sah ihm
    besorgt in die Augen. »Stimmt was nicht?«, fragte sie sanft.
    Chakotay zögerte. Wie konnte er von den Dingen berichten, die sie während ihres außergewöhnlichen Abenteuers erlebt hatten? Wie sollte er die Intensität ihrer Gefühle während der Gefangenschaft und bei der Flucht beschreiben?
    Vielleicht war das gar nicht möglich. Er fühlte sich unfähig, die Nähe in Worte zu kleiden, zu der es zwischen ihnen auf dem Planeten gekommen war. Vielleicht handelte es sich um eine Erfahrung, die privat und intim bleiben musste, nur von jenen geteilt werden konnte, die direkt am Geschehen
    teilgenommen hatten.
    »Ich habe an das blaue und purpurne Gewand gedacht, das Sie bei Ihrem Besuch im Lager getragen haben«, sagte
    Chakotay langsam. »Woher stammte es?«
    »Von den so genannten Murr. Das sind reiche Händler, die mit den Subu Geschäfte machen.«
    »Ich würde die Replikatorrationen von einem Monat geben, um Sie noch einmal darin zu sehen.«
    Kathryns Lippen deuteten ein Lächeln an. »Ich glaube, das lässt sich arrangieren«, sagte sie.
    Eine Zeit lang saßen sie schweigend da, die Hände ineinander gelegt, blickten durchs Fenster ins All und beobachteten die vorbeiziehenden Sterne.
    Schließlich begriff Chakotay, dass er alles erzählen, der Kommandantin jeden einzelnen Moment mitteilen musste. Sie sollte das Gefühl haben, an den Ereignissen beteiligt gewesen zu sein. Er hätte sich irgendwie unvollständig gefühlt, wenn sie nicht dabei gewesen wäre.
    Kathryns Hand fühlte sich warm an. Chakotay spürte ihren Puls am Handgelenk und glaubte, dass ihre Herzen im gleichen Rhythmus schlugen. Erneut sah er zu den Sternen hinaus, beobachtete ihr Licht, das fast transzendental wirkte und eine beruhigende, hypnotische Kraft zu haben schien.
    Kurz darauf begann er zu sprechen.
    Danksagungen
    Die üblichen Verdächtigen:
    John Ordover ist ein außergewöhnlicher Lektor, der Geduld, Anteilnahme, Intellekt und Verständnis in sich vereint. Ich danke ihm für die Möglichkeit, meine literarischen Flügel auszubreiten.
    Rick Berman, der den Star Trek-Mantel von

Weitere Kostenlose Bücher