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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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goldfarbenen verschnörkelten Rahmen und hätte wirklich in keinen anderen Raum des Hauses gepasst. Der Hintergrund war ganz in grün gehalten, und es stellte sieben Personen dar. Ein großer schlanker, dunkelblonder Mann, der tatsächlich dem jungen Mel Gibson ähnelte, mit freundlichen dunklen Augen und in dessen Arm eine Frau mit langem, dunklem Haar lächelten ihr entgegen. Daneben stand noch eine Frau, mit dem zarten Gesicht eines Porzellanengels.
    „Anna“, sagte Jack.
    Ann-Isabel öffnete erstaunt den Mund. Anna zu sehen zu bekommen war eine angenehme Überraschung, mit der sie nicht gerechnet hatte. Anna, die Frau, der ihr Vater bei der Geburt ihres Kindes geholfen hatte. In einem vergangenen Jahrhundert. Anna, nach deren Namen sie benannt wurde. Ann-Isabel war sprachlos. Alle Hauptpersonen aus dem Buch waren vor ihr versammelt! Sie fühlte sich von einem Hauch lebendig gewordener Vergangenheit berührt. Plötzlich war alles real, als hätte sie den endgültigen Beweis für die Zeitreise gefunden, und die ganze Bedeutung dieser unglaublichen Tatsache sank in ihr Bewusstsein. Karin gehörte nicht in das Bild. Karin war eine Person aus diesem Jahrhundert! Es hatte also wirklich stattgefunden. Ihre Eltern waren durch die Zeit gereist und hatten Kontakt zu einem Geistwesen! Ann-Isabel bekam eine Gänsehaut. Langsam wanderte ihr Blick über den Rest der dargestellten Personen.
    Vor den Erwachsenen standen vier Kinder, etwa drei-, vier-, sechs- und achtjährig. Ein hübscher Junge und drei Mädchen.
    Sie deutete auf das älteste Kind. „Ist das die kleine Isabel?“
    Jack nickte. Ann-Isabel legte den Kopf schief, studierte das Bild aus verschiedenen Blickwinkeln. Die kleine Isabel hatte Annas engelhafte große Augen, das gleiche lange Haar und ansonsten Pausbäckchen und einen verschmitzten Mund. Friedrichs Gene spielten eindeutig eine tragende Rolle. Sie war nicht als Abbild ihrer Mutter zu bezeichnen, doch man konnte ahnen, dass auch sie sich zu einer schönen Frau entwickeln würde.
    „Ich habe hübsche Urgroßmütter.“
    Jack lächelte, strich Ann-Isabel eine Locke aus der Stirn, legte einen Arm um sie und zog sie sacht an sich.
    „Das liegt in der Familie. Sieh nur dich an.“
    Ann-Isabel errötete.
    „Danke Daddy.“
    Sie betrachtete den Jungen auf dem Bild. Er war gekleidet wie eine Miniaturausgabe seines Vaters und sah Johannes auch sonst sehr ähnlich. Karin spiegelte sich in den Gesichtern ihrer beiden Mädchen wider. Sie trugen niedliche, lange Kleidchen mit bestickten Schürzen. Karin trug ein langes, dunkelrotes Kleid mit aufwändigem Spitzenbesatz und ein sittsames Häubchen. Sie alle boten dem Maler ein glückliches Familienidyll.
    Ann-Isabel bewunderte aufrichtig den unglaublichen Mut dieser Frau, die durch ihre Entscheidung für immer auf ihre Familie und Freunde, moderne Medizin, Annehmlichkeiten wie Rockkonzerte, Reisen in ferne Länder und die Segnungen der modernen Technik verzichtet hatte. Ann-Isabel sah ihren Vater an. Er blickte versonnen auf Karin, und sie war neugierig auf seine Gedanken.
    „Was denkst du gerade, Dad?“
    „Ich weiß noch genau, wie sie war.“ Es klang melancholisch, als sei Karin durch einen schrecklichen Unfall von ihm gegangen. „Sie hatte einen knochentrockenen Humor.“ Er lachte kurz auf. „Wir haben noch Fotos von ihr, von ihren gemeinsamen Reisen mit Mom und den beiden anderen. Ob sie wirklich glücklich geworden ist? Manchmal denke ich darüber nach, ob sie es nicht doch noch bereut hat. Jahre später vielleicht.“
    „Aber in ihrem Tagebuch schrieb sie doch, es sei ihr gut ergangen“, warf Ann-Isabel ein.
    Sie verspürte das Bedürfnis, ihn zu trösten, und wollte auch selbst daran glauben können, dass Karin nichts bereut hatte. Noch nie zuvor hatte Ann-Isabel sich ihrer Familie so nahe gefühlt, sondern hatte stets in ihrer eigenen Welt gelebt, die sich in letzter Zeit nur um die Schule und ihre Freunde drehte. Wer dachte schon an persönlich unbekannte Ur-Großmütter? Von nun an würde das anders sein. Ann-Isabel war ein Teil dieser verrückten Geschichte, und Karin gehörte nun auch zur Familie, nach allem was geschehen war. Es musste ihr einfach gut gegangen sein!
    „Schon, aber sie hätte es nie zugegeben, wenn es anders gewesen wäre. Schließlich war das Tagebuch für uns bestimmt, und sie hätte uns nicht beunruhigen wollen. Außerdem hat Johannes sicher alles gelesen. Er hatte manchmal merkwürdige Ansichten, und Karin war eine

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