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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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ranschaffen!«
    Saperstein duckte sich vor einer Flasche, die über den Zaun geflogen kam. Sie explodierte in einem Flammenball und sengte das Haar seiner Hände, als er ins Wachtgebäude schlüpfte. Er riß einem Corporal das Sprechfunkgerät aus der Hand und rief das Hauptquartier.
    Die menschliche Woge brandete an den Zaun, die ganzen vier Kilometer lang. Bewußtlos fielen sie rücklings hin oder wurden gegen die schmorenden Drähte gepreßt, vom Strom getötet, oder von ihren Brüdern und Schwestern totgetrampelt. Manche konnten hinüberspringen. Cooper brüllte einen Befehl; Gashandgranaten flogen durch die Luft. Dichte Wolken weißlichen Gases verhüllten den Zaun. Ein paar Menschen kamen aus der Wolke heraus und fielen zu Boden.
    Dann kamen andere herausgesprungen, Masken vor, Gewehre in den Händen. Die überraschten Soldaten schossen nicht sofort, und die Eindringenden eröffneten das Feuer. Das Knallen der Schüsse riß die Soldaten hoch, und sie schossen zurück. Die Männer und Frauen fielen. Das Gas verzog sich, Wellen regloser Leiber säumten den Zaun. Saperstein, eine 0,45 in der Hand, kam aus dem Wachgebäude herausgerannt. Cooper deutete auf den Zaun.

»Moser!« schrie Saperstein und deutete ebenfalls hin. Zwei Tanks gingen vor und drehten auf Tor VII. Hochauf spritzte der Sand. Sie rumpelten vorbei, und Saperstein blickte zurück. Etwa hundert Menschen – auch ein paar Kinder dabei – lagen vor dem Zaun übereinander, ein stummer, obszöner Haufen. Immer noch spuckten und blitzten die Drähte. Wieder fiel ein Körper zurück, die Beine unanständig gespreizt.
    Eine junge Frau.
    Das Gewehrfeuer längs der Linie dauerte an. Saperstein fror sich innerlich ein und sprang auf die Haube eines Jeep, um die Lage zu überblicken. Tränenden Auges starrte er durch das große Plastikfenster seiner Maske. Bruder Gabriel war auf seiner hohen Plattform zusammengesunken; ein Arm hing schlaff zwischen den Lautsprechern herab. Unter den Bäumen war Bewegung: die noch bei Bewußtsein waren, flohen. Leblose Körper lagen überall auf der Straße. Viele würden auch nicht wieder erwachen.
    »Sergeant, nehmen Sie eine Gruppe und holen Sie Bruder Gabriel rein. Aber lebend, verstanden?«
    »Jawohl, Sir, wenn Sie das wirklich wollen. Und ich glaube, ich nehme Heineken, Sir.«
    »Eine Sechser-Packung, Sergeant. Los, hauen Sie ab.«
    »Jawoll, Sir.«
    Müde wie ein alter Mann, stieg Saperstein herunter. Er fiel in den Sitz des Jeep und zerrte sich die Maske vom Gesicht. Bis jetzt war es ein scheußlicher Tag gewesen, und er war erst zur Hälfte vorüber.
     
    »Hier? Gabriel ist hier in der Basis?« fragte Bradshaw stirnrunzelnd über den Bildschirm. »Hm. Ihr Name …?«
    »Saperstein, Sir. Jawohl, Sir, als sie angriffen, haben wir Gas eingesetzt. Glücklicherweise kamen sie sehr massiert, sonst hätten wir mit unseren Handgranaten nicht viel ausgerichtet. Sie haben nämlich den Hubschrauber mit Colonel Morgan abgeschossen. Er wollte Tri C 12 sprühen und …«
    »Ja, schon gut. Wo ist Gabriel jetzt?«
    »Ich habe ihn durch Sergeant Cooper nach hinten bringen lassen, Sir. Zum Büro des Kriegsrichters. Ich denke, wir können Anklage erheben wegen Landfriedensbruchs, widerrechtlichen Eindringens in Regierungsareal, Widerstand gegen die Staatsgewalt und …«
    »Danke, Captain. Verstanden. Gute Arbeit. Aber hier drinnen können wir keinen Bruder Gabriel gebrauchen, sonst versuchen diese Fanatiker noch, ihn rauszuholen, verstehen Sie. Doch ich muß zugeben, daß ich mich gern mal richtig mit ihm unterhalten würde.«
    »Jawohl, Sir. Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen – ich muß beerdigen lassen. Und, äh, Colonel Morgan und seinen Piloten hereinholen, ehe zu viele von denen aufwachen. Das Gas, das wir haben, ist nicht so stark wie mir lieb wäre. Für normale Zusammenrottungen reicht es gerade, die kann es stoppen. Ich will Patrouillen rausschicken, die einsammeln, was etwa an Waffen vorhanden ist.«
    »Ja, Captain, verstehe schon. Ich will Sie nicht aufhalten.«
    »Sir …!«
    Der Schirm wurde leer, und Bradshaw starrte sein eigenes Gesicht an, das sich schwach darin widerspiegelte. Bruder Gabriel. Der Obermuckmuckmuck der Irren-Randgruppe. Der I-Punkt des Schicksals. Chuck Bradshaw stand auf und verließ sein Büro. Vielleicht konnte man Bruder Gabriel umdrehen.
     
    »Meine Leute haben ihn«, sagte Mankowski, »sie werden gleich da sein.« Chuck Bradshaw nickte. Der aus Schlackensteinen gemauerte Bau war kalt und

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