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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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haben sie an jeder Basis angerichtet.«
    »Das kann doch repariert werden… irgendwie.«
    Cooper nickte. »Jawohl, Sir. Der Colonel hat befohlen, wir sollen ein Stück weiter unten zu ihm stoßen.«
    »Und dieses Gebiet aufgeben? Kann sein, sie kommen wieder und jagen dann wirklich alles in die Luft.«
    Cooper zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht recht. Der Colonel hat gesagt, wir sollen machen, daß wir wegkommen. Vielleicht wollen sie die Truppenstärke im Hauptkomplex auffüllen – was weiß ich.«
    »Okay, helfen Sie mir hoch.« Der Sergeant gehorchte und deutete auf den toten Soldaten. »Mal sehen, ob er noch sein Verbandszeug hat.« Er legte dem Leblosen die Hand auf die Brust und schüttelte betrübt den Kopf; dann hob er ihn soweit an, daß er das Verbandspäckchen vom Koppel lösen konnte. Er zog die sterile Binde heraus und verband Sapersteins Arm neu. Ein zweiter Sergeant, der sehr erschöpft aussah, war dazugekommen und lehnte am Tank.
    »Valentine, holen Sie sich ein Bestattungskommando zusammen und räumen Sie hier auf.«
    Der Sergeant, ein hagerer Südstaatler, spuckte in den Wind und blinzelte ins Sonnenlicht. »Jesus, Cap’n, das sind aber ’ne ganze Menge.«
    »Drei-, vierhundert Meter weiter steht ein Bulldozer. Den können Sie verwenden. Nehmen Sie ihnen, soweit es geht, die Erkennungsmarken ab und legen Sie sie in ein Massengrab.« Vor Sapersteins geistigem Auge blitzte ein Bild auf: eine alte Wochenschauaufnahme – ein Bulldozer schiebt einen Haufen Leichen vor sich her, in Dachau oder irgendeinem anderen grade befreiten Konzentrationslager. Verbissen schüttelte er den Kopf und stöhnte dabei.
    »He – ist Ihnen nicht gut, Sir?« fragte der Sergeant.
    »Doch, doch. Machen Sie’s gleich und kommen Sie dann nach. Suchen Sie sich als Bulldozerfahrer jemanden aus, der einen kräftigen Magen hat. Und dann noch fünf Mann. Tun Sie, was Sie können.«
    »Jawohl, Sir.« Sergeant Valentine spuckte gelassen in den Sonnenschein und rief seine Soldaten zusammen.
    »So«, sagte Sergeant Cooper und sicherte den Verband an Sapersteins Arm mit einem Heftpflaster. Mit hohlen Augen überschaute er das Schlachtfeld. »Hätte ich nie gedacht, Sir, daß ich mal gegen Amerikaner kämpfen muß.«
    »Ich auch nicht, Sergeant. Lassen Sie sammeln, und dann ab.«
    »Äh… Sir?«
    »Ja, Cooper?«
    »Da ist ’n Problem, Sir. Irgendein Verrückter hat Civol 7 in den Kanal geschüttet…«
    »Ach du lieber Himmel.« Civol 7 war ein schwerer-als-Luft-Gas, für Gesunde ein Knockout-Gas; aber für Verwundete oder Erschöpfte oft tödlich. Über Gewässern stagnierte es, bis starker Wind oder das Ultraviolett der Sonne es vernichteten. Der Kanal schnitt die Insel in zwei Teile; durch ihn hatte man eine gewisse Kontrolle über das Wasser, nachdem so viele Gebäude und Sicherheitsanlagen besetzt worden waren. Wenn er voll Civol 7 war, dann war er unpassierbar. »Na schön, Sergeant, dann müssen wir eben außen herum. Lassen Sie antreten.«
    »Jawohl, Sir.«

14. Mai: Kollision minus 11 Tage, 3 Stunden
     
    Das Anlegemanöver verlief ohne Zwischenfall. Lisas Schiff, offiziell Omega I, doch von vielen bereits die letzte Chance genannt, driftete langsam in Position, wobei seine Geschwindigkeit genau der Geschwindigkeit des riesigen Doppelrades, der Station I, entsprach. Es sah aus, als hätte das komplizierte Gebilde aus Röhren und Streben aufgehört, sich zu drehen, während Omega I auf Anlegeposition ging. Lisa übergab die Schiffsführung jetzt an das geschulte Dockpersonal von Station I.
    Während die winzige Kabine unter dem schrillen ping ping des Radar vibrierte, benutzte Lisa die Gelegenheit, sich Station I genauer anzusehen. Sie hatte sie schon Dutzende von Malen gesehen, bei Dutzenden von Anflügen in ihrer Eigenschaft als Raumfährenpilot, eine Funktion, zu der alle Astronauten herangezogen wurden. Sie hatte sich damals kaum vorstellen können, daß dieses riesige, in seiner Spinnenhaftigkeit eher unsicher wirkende Gewebe fest am Himmel hing. Es sah aus wie zwei Doughnuts, diese flachen runden Kuchen mit einem Loch in der Mitte, einer »über« dem anderen, die durch Röhren verbunden waren, während andere Röhren zu dem dicken Zylinder führten, auf dem die »Doughnuts« mit ihren Löchern steckten.
    Werde ich sie jemals wiedersehen, dachte Lisa. Sie hatte keine sonderliche gefühlsmäßige Bindung an Station I – ein wunderbares Stück Ingenieurkunst, verdammt praktisch, es hatte der Menschheit eine Menge

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