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Schlamm, Schweiß und Tränen

Schlamm, Schweiß und Tränen

Titel: Schlamm, Schweiß und Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bear Grylls
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1916 in
der Dobrudscha verwundet. Sobald er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, meldete er sich freiwillig, um eine Fliegerstaffel anzuführen, die bei einem Sondereinsatz die Stadt Braila erkunden sollte; dabei ist es in erster Linie seiner Tapferkeit zu verdanken, dass dieser
Einsatz so erfolgreich durchgeführt werden konnte."
    Ein anderes Mal, als er sich mit einem Panzerfahrzeug im Kampfeinsatz befand, musste er zweimal aussteigen, um es unter heftigem
Artilleriefeuer wieder in Gang zu bringen. Nachdem er von einer Kugel getroffen wurde, ließ er sich in einen Graben rollen und hielt verbissen den ganzen Tag seinen Angreifern stand. Ungeachtet der Tatsache, dass Walter verletzt war, stieß er binnen 24 Stunden wieder zu
seiner Einheit und konnte es gar nicht abwarten, seinen Dienst erneut
aufzunehmen. Sobald er wieder auf den Beinen war, führte er seine
Fahrzeuge auch schon wieder ins Kampfgeschehen. Walter bewies
nicht nur ein unerschütterliches Pflichtbewusstsein, sondern auch einen unbändigen Wagemut.
    In einem Auszug aus dem Russian Journal von 1917 hieß es, dass
Walter „ein außerordentlich mutiger Offizier und ein großartiger Kamerad" war. Und der Kommandant der russischen Armee schrieb an
Walters befehlshabenden Offizier: „Die außergewöhnliche Tapferkeit
und grenzenlose Unerschrockenheit von Lieutenant Commander Smiles haben einen ruhmvollen Beitrag zur britischen Militärgeschichte geleistet und geben mir die Gelegenheit, ihn für die Auszeichnung mit dem höchsten militärischen Verdienstorden, nämlich
dem russischen Orden des Heiligen Georg 4. Klasse, vorzuschlagen."
Zur damaligen Zeit galt dieser Orden als höchste militärische Auszeichnung in Russland, die einem Offizier für außergewöhnliche Tapferkeit vor dem Feind verliehen werden konnte.

    Um ehrlich zu sein, ich bin mit der Vorstellung aufgewachsen,
dass ein Urgroßvater, der den Namen Walter trug, wohl eher ein langweiliger oder ernster Mensch gewesen sein muss. Aber nachdem ich
ein wenig in der Vergangenheit gegraben hatte, habe ich schließlich
entdeckt, dass er in Wirklichkeit ein ausgelassener, charismatischer
und über die Maßen mutiger Mann war. Außerdem finde ich es klasse, dass Walter auf den Familienportraits, die ich gesehen habe, genauso aussieht wie mein ältester Sohn Jesse. Das zaubert immer ein
Lächeln auf meine Lippen. Walter war schon ein großartiger Mann,
an dem man sich ein Beispiel nehmen kann. Seine Verdienstorden
und Medaillen hängen zwar noch heute bei uns zu Hause an der
Wand, aber eigentlich habe ich nie so richtig begriffen, was für ein
außergewöhnlich tapferer und heldenmütiger Mann mein Urgroßvater doch war.
    Nach dem Krieg ging Walter nach Indien zurück, wo er schon vor
Kriegsbeginn gearbeitet hatte. Dort war er als Arbeitgeber bekannt,
der sich „gern unter seine indischen Arbeiter auf seinen Teeplantagen
mischte und großes Engagement für die Probleme der niederen` Kasten zeigte." Im Jahr 1930 wurde ihm die Ritterwürde verliehen - Sir
Walter Smiles.
    Auf einem Segelschiff, das ihn von Indien nach England zurückbrachte, lernte Walter dann seine zukünftige Ehefrau Margaret kennen. Margaret war eine sehr eigenständige Frau im mittleren Alter.
Sie begeisterte sich sehr für Bridge und Polo, sah gut aus, hatte ein resolutes Auftreten und konnte Dummköpfe partout nicht ausstehen.
Als sie es sich an Deck des Frachtschiffs mit ihrem Gin Tonic und einem Kartenspiel gemütlich machte, hätte sie nie im Leben damit gerechnet, dass sie sich verlieben würde. Denn auf dieser Schiffsreise lernte sie Walter kennen, aber so ist das nun mal mit der Liebe: Sie
kommt meist völlig unerwartet und kann das ganze Leben verändern.

    Schon kurze Zeit nach seiner Ankunft in England heiratete Walter seine Margaret, und obwohl sie schon im „fortgeschrittenen" Alter
war, wurde sie ziemlich schnell schwanger - sehr zu ihrem Entsetzen.
Für eine Lady in den Vierzigern war es damals - zumindest nach ihrer
Auffassung - einfach nicht „schicklich", noch ein Kind auf die Welt
zu bringen und deshalb unternahm sie alles erdenklich Mögliche, um
ihre Schwangerschaft zu gefährden.
    Meine Großmutter Patsie (sie war zu jenem Zeitpunkt das ungeborene Kind, das Margaret unter ihrem Herzen trug) hat mir einmal
erzählt, was ihre Mutter zu diesem Zweck alles unternommen hat:
„Sie ist sofort hinausgestürmt und hat die drei schlimmsten Dinge
getan, die man in der Schwangerschaft

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