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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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habe eine Fete geplant. Und sogar ein paar Sponsoren für den Server gefunden. Ist das nicht Wahnsinn?“
    Das Onlinespiel. Daran hatte gar nicht mehr gedacht.
    „Ich wollte dich persönlich damit überraschen, aber Jarek sagte, du seist im Urlaub.“
    „Schottland.“ Ob sein Aufenthalt hier unter den Begriff Urlaub fiel, bezweifelte er.
    „Schottland? Cool. Allein?“
    „Ich wohne bei Samuel.“ Mist! Die winzige Pause, die Miyu einlegte, verriet, dass ihre grauen Zellen ratterten.
    „Samuel? Kenne ich den?“
    „Nein.“
    „Ein Freund?“
    „Ja.“ Himmel, war die neugierig.
    „Gut. Dann verabschiede dich von deinem Kumpel und schwing deinen Hintern nach London. Der Erfolg ruft.“
    Schweigen für drei Herzschläge.
    „Ist dieser Sebastian süß?“
    „Samuel. Mein Freund heißt Samuel.“ Herrje! „Und süß ist die falsche Bezeichnung.“
    „Attraktiv?“
    Aus der Erinnerung heraus sah ihn Samuel mit liebevollem Blick an. Die sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem verführerischen Lächeln, das nicht erobern wollte, sondern die Schlacht längst gewonnen hatte. Laurens’ Herz schlug aus dem Takt. Diesem Mann hatte er sich heute endgültig ergeben.
    „Er ist wahnsinnig attraktiv, Miyu. Ganz und gar hinreißend.“
    Am anderen Ende seufzte es verzückt. „Oh wie süß! Er ist dein Lover. Das hätte ich mir denken können. Du warst immer sensibler und viel netter als andere Jungs.“
    War er das?
    „Dann ist dein Freund natürlich auch eingeladen. Ihr beiden müsst unbedingt kommen.“ Wieder ein tiefes Seufzen. „Jarek hat mir gar nichts davon erzählt. Dem werde ich erst mal die Leviten lesen.“
    „Jarek weiß davon auch nichts, und es wäre mir lieber, dass das vorerst so bleibt.“ Laurens würde ihn auf das Thema erst einmal behutsam vorbereiten. Nicht, dass Jarek es als Vertrauensbruch verbuchte, wenn er von Dritten erfuhr, dass sein bester Freund einen Mann liebte.
    „Jammerschade“, zwitscherte Miyu. „Das wäre die Neuigkeit. Aber wie du willst, von mir erfährt niemand etwas. Hauptsache ihr kommt. Ist schon schlimm genug, dass sich Tom heraushalten wird.“
    „Tom?“ Natürlich! Er war an der Entwicklung des Onlinespiels ebenso beteiligt gewesen. Laurens wurde flau. Wenn Tom über die Ereignisse am Loch Morar reden würde, wären sie geliefert. Er könnte sich als das von Davenport missbrauchte Opfer darstellen und schon wären Raven und Samuel dran. Beide hatten getötet. Aus Notwehr. Aber wenn diese Geschichte aufflog, würde ihnen ihr Motiv nicht mehr helfen. Wenn jemand ihr Geheimnis entdeckte, waren sie geliefert. Laurens hatte Samuel nicht umsonst vor Hendrik gerettet. Grässliche Vorstellung, dass der eigene Vater den Freund seines Sohnes als Präparat sehen wollte.
    „Der arme Tom. Dem geht es ganz furchtbar. Stell dir vor, in den Ferien ist er von einem wilden Hund angefallen worden. In den Highlands. Er sieht grässlich aus, dabei ist er doch immer so ein Schöner gewesen.“
    Der wilde Hund hieß Samuel. Laurens schloss die Augen. Toms blutüberströmtes Gesicht hatte sich ebenso wie Davenports abgerissener Kopf in sein Gedächtnis gebrannt. „Oh, das tut mir leid“, war alles, was er dazu sagen konnte.
    „Ja, ist ganz furchtbar. Er verlässt die Wohnung kaum noch, lässt sich von niemandem außer mir besuchen.“
    „Klingt schlimm.“ Dass Tom seinen Onkel auf Samuel gehetzt hatte, war allerdings noch viel schlimmer gewesen. Rachsüchtige kleine Ratte! Laurens versuchte, einen Funken Mitleid für Tom in sich zu finden. Vergeblich.
    „Na ja, ist nicht zu ändern. Vielleicht wird für ihn eines Tages auch alles wieder gut. Er hat Kontakt zu einem Schönheitschirurgen aufgenommen. Der will ihm helfen. Aber jetzt muss ich Schluss machen. Grüße deinen Süßen unbekannterweise von mir und sag ihm, ich würde euch beide auf der Fete erwarten. Küsschen rechts, Küsschen links und Küsschen auch für Sebastian!“
    „Samuel.“ Und der wäre nicht scharf auf Miyus Küsschen.
    Miyu kicherte und legte auf.
    Die plötzliche Stille war überwältigend.
    Laurens schaufelte die Cerealien-Milch-Matsche in sich hinein. Die Flocken hatten ihre Konsistenz längst aufgegeben. Was Samuel wohl von dieser Fete halten würde? Wahrscheinlich nicht viel, aber bestimmt wäre er stolz auf ihn. Immerhin waren es seine Kreationen, die mit Schwertern und Schuppenpanzern dem Übel einer fiktiven postapokalyptischen Welt den Kampf ansagten. Würde Samuels Stolz ausreichen, um mit ihm nach

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