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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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ausgefallen?“ Oder hatte er sie sich abgebrochen, als er in die Stangen gebissen hatte? Knochen gegen Eisen. Was für ein aussichtsloser Kampf.
    Sein Stiefvater antwortete nicht. Er sah ihn nur mit diesem Blick an, der Raven bis in seine Träume verfolgte. Qual. Jedes Quäntchen davon hatte David verdient.
     „Auf Samuel!“ Er prostete David mit der Wasserflasche zu. „Denk an ihn, wenn dein Fleisch zu stinken anfängt.“
    Jede Sekunde aufgezwungener Lust sollte er bereuen. Jeden Schrei, zu dem er Samuel getrieben hatte, sollte er selbst ausstoßen. David sollte in der Verzweiflung ertrinken, die ihn in dem Moment ansprang, in dem Raven das Licht löschte und ihn allein ließ.
    Noch vor wenigen Tagen hatte dieser Mistkerl an den Stäben gerüttelt und um Gnade gefleht. Jetzt nicht mehr. Auch Stimmbänder verrotteten.
    David rollte sich auf die Seite und zog die Knie zum Kinn. Sein Hemd rutschte hoch. Die Haut, die zum Vorschein kam, war übersät mit Hämatomen, getrocknetem Blut und getrockneter Scheiße.
    „Angst macht eklig, David. Hast du das nicht gewusst?“
    Die aufgesprungenen Lippen bewegten sich, brabbelten.
    Der Eimer hinter der Futterluke war leer. Offenbar gab Davids Körper seine Funktionen endlich auf. Auch gut, dann musste er wenigstens den Dreck nicht durch einen der Schächte entsorgen, die in den See mündeten. Fluchttunnel aus längst vergangenen Zeiten. David würden sie nicht mehr in die Freiheit führen.
    „Bis später, Daddy.“
    Das Licht ging aus, David heulte auf. Gott, er klang wie ein sterbendes Tier.
    Raven drückte mit seinem Gewicht die Tür zu, lehnte sich dagegen und kämpfte gegen das Bedürfnis an, sich zu übergeben. Er hatte sich zum Rächer seines Bruders aufgeschwungen. Warum konnte er es nicht genießen? Diese Rache war gerecht. Trotzdem fühlte es sich an, als ob er Glut schlucken musste.
    Raven flüchtete den Gang entlang wie jeden Tag. „Wenn ich morgen komme, sei endlich tot.“
    Das Wimmern wurde leiser, es lag an der Distanz. Verflucht noch mal.
    Und wenn er Samuel ins Vertrauen zog? Dann müsste er diese stinkende, hirnzersetzende Bürde nicht allein tragen. Raven blieb mitten auf der Kellertreppe stehen. Die Sehnsucht nach seinem Bruder drückte sein Herz ab. Nein, Samuel sollte nie wieder mit David belastet werden. Das war seine Aufgabe und er würde sie hinter sich bringen. Allein.
    Den Körper würde er verbrennen. Dann war es endgültig vorbei.
    Lautlos schloss er die Kellertür. Beide Schlüssel verschwanden in seiner Tasche. Bis jetzt waren weder Erin noch Finley misstrauisch geworden. Ob sie seit vier Wochen nicht in den Keller mussten oder ahnten, dass er dort etwas verbarg, wusste er nicht. Sie stellten keine Fragen, taten so, als gäbe es weder dieses Gewölbe, noch den Mann, den er dort unten gefangen hielt.
    Schritte auf der Treppe? Raven drückte sich an die Wand. Samuel ging an ihm vorbei. An der Haustür blieb er stehen, legte seufzend den Kopf in den Nacken. Keine schöne Nacht für dich, Bruder? Willkommen in meinem Dasein aus Finsternis. Wo ist dein Sonnenschein? Du gehörst zu den wenigen Menschen, die ihn mit sich führen können. Warum tust du es nicht?

***
     
    Türenquietschen, das Klicken des Feuerzeugs. War er der Einzige, der in dieser Nacht Geräusche verursachte? Selbst seine Schritte klangen einsam. Samuel setzte sich auf die Bank vorm Haus und blies Rauch in den Himmel. Wenn Laurens morgen früh erwachte, war er bereits in Glasgow.
    Mias Arzt hatte auf einen Termin bestanden. Er wunderte sich, dass die Medikamente nicht ansprachen. Er würde sich noch mehr wundern, wenn er wüsste, dass Mia mit jedem Wort die Wahrheit erzählte. Dieser Termin hing über ihm wie eine dunkle Wolke. Wie sollte er seiner Mutter gegenübertreten? Von Davids Tod wusste sie nichts. Dass sie nicht verrückt war, wusste der Arzt nicht, und Samuel würde es ihm nicht begreiflich machen können. Sollte er sie einfach aus der Klinik herausholen und hierher bringen? Und damit riskieren, dass sie wieder zusammenbrach? Spätestens, wenn sie erfuhr, dass Raven Davids Mörder war, würde sie das garantiert.
    Ein Banktermin stand auch noch an. Das alte Haus schluckte Geld, das nicht da war, und ihm blieb nichts anderes übrig, als sich darum zu kümmern. Sowohl um Mia als auch um alles andere. Verdammt noch mal, heute wäre eine wirklich gute Nacht gewesen, um seine Sorgen in Laurens für einen Moment zu vergessen. Die Nachricht, dass sie sich erst gegen Mittag

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