Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
Vom Netzwerk:
ihm angedroht hatte. Also hielt ich den Mund.
    »Stinktier!«, rief Abigail, als Mookie und ich uns nach der Schule mit ihr trafen.
    »Haha, sehr witzig«, sagte ich. »Ich dachte, du wärst die letzte Person, die mich beleidigen würde.«
    »Nein, ich meinte, das ist die vorläufige Lösung«, erklärte sie aufgeregt. »Erinnerst du dich an das Motel, in dem meine Mom und ich gewohnt haben, bevor wir in das neue Haus gezogen sind?«
    »Klar«, sagte ich. »Die Gemütliche Craven-Lodge mit Ködershop . Warum?«
    »Da bin ich abends immer spazieren gegangen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auf der Wiese hinter dem Motel ein Stinktier gesehen habe.«
    »Ja und?« Ich war mir nicht sicher, ob mir gefiel, worauf sie hinauswollte.
    »Na was wohl? Wir lassen dich vollsprühen«, sagte sie. »Der Geruch wird alles andere überdecken. Bis der Stinktiergestank verflogen ist, haben wir bestimmt eine dauerhafte Lösung gefunden. Und der Gestank wird nicht mal auf deiner Haut sein, da du ja noch eingeschweißt bist. Du kannst ihn sogar mitsamt der Folie abziehen, wenn du willst.«
    »Na toll. Und in der Zwischenzeit stinke ich wie ein Stinktier?«
    Abigail nickte. »Aber das ist kein Problem. Schließlich musst du ja nicht atmen, also wird es dich nicht stören.«
    »Boah ey, das wär echt cool!«, rief Mookie begeistert. »Ich meine, man hört ja öfter davon, und man sieht es im Fernsehen. Aber ich kenne kein einziges Kind, das je von einem Stinktier vollgesprüht wurde. Du wärst der Erste in der Schule. Vielleicht hängen sie sogar dein Bild auf.«
    »Ehrlich gesagt hab ich allmählich genug davon, der Erste zu sein, dem etwas passiert«, seufzte ich.
    »Wenn du schlimm genug stinkst«, sagte Abigail, »lassen deine Eltern dich vielleicht am Montag zu Hause bleiben. Dann musst du nicht Football spielen.«
    »Kein Football …« Das hörte sich verlockend an. Und kein Faulgeruch. Vielleicht war es wirklich irgendwie cool, vollgestänkert zu werden. Mookie hatte recht. Ich hatte auch schon davon gehört, dass das vorkam, und es im Fernsehen gesehen, aber ich selbst kannte niemanden, der von einem Stinktier vollgesprüht worden war. »Okay. Ich versuch’s.«
    Also gingen wir rüber zu der Wiese hinter dem Motel.
    »Normalerweise gehen Stinktiere Menschen aus dem Weg«, erklärte uns Abigail auf dem Weg. »Und sie benutzen ihr Abwehrsekret nur, wenn sie sich akut bedroht fühlen. Also, Nathan, du stellst dich in die Mitte der Wiese. Mookie und ich werden am Rand rumlaufen, dann rennt das Stinktier vor uns weg. Wenn es in deine Nähe kommt, hüpf einfach auf und ab, wedele mit den Armen und schrei es an. Dann müsste es sich eigentlich genug erschrecken, um dich anzusprühen.«
    »Bist du sicher, dass das klappt?«, fragte ich.
    Abigail lächelte zuversichtlich. »Was soll schon schiefgehen?«
    Wann hatte ich das zuletzt gehört? Aber normalerweise kam es von Mookie, nicht von Abigail, also musste ich mir diesmal wohl wirklich keine Sorgen machen. Ich ging in die Mitte der Wiese.
    »Wir müssen uns aufteilen«, sagte Abigail zu Mookie. »So können wir in der gleichen Zeit einen doppelt so großen Umfang abdecken.«
    Sie ging zum anderen Ende der Wiese und winkte Mookie zu.Dann begannen sie, um die Wiese herumzugehen. Ich wartete. Irgendwann erstarrte Abigail plötzlich. Sie zeigte auf den Boden, und ich sah etwas durch das hohe Gras auf mich zulaufen. Es war schwarz mit zwei weißen Streifen. Ich wurde eindeutig gerade Opfer eines Stinktierangriffs.
    Na dann mal los.
    Als das Stinktier näher kam, hüpfte ich auf und ab, wedelte mit den Armen in seine Richtung und brüllte: »Bugga bugga! Wuuuuuu. Yeeeeaaah. Jibba-jibba-jibba!«
    Das Stinktier wurde nicht mal langsamer. Es rannte zwischen meinen Beinen hindurch und lief weiter – auf Mookie zu. Als es in seine Nähe kam, hielt es endlich an. Mookie starrte das Stinktier an. Das Stinktier starrte zurück. Mookie furzte so laut, dass ich es bis zu meinem Standort mitten auf der Wiese hören konnte. Aber diesmal wurde er übertroffen. Das Stinktier drehte sich um und feuerte einen Sprühstoß ab.
    Das Sekret traf ihn direkt auf die Brust.
    »Baaaahhh!« Mookie machte einen Satz zurück, von dem Stinktier weg, und rannte zu dem Motel.
    Abigail und ich folgten ihm.
    »Ich schätze mal, es hat mich nicht für lebendig gehalten«, sagte ich.
    »Wie meinst du das?«, fragte Abigail.
    »Tiere reagieren auf mich nicht wie auf ein Lebewesen«, erklärte ich.
    »Und das ist

Weitere Kostenlose Bücher