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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Haut in ihrem Gesicht zittern. Ihr vor Schmerz verzerrter Mund öffnete sich zuckend.
    Er wünschte, er könnte sie gleich hier und auf der Stelle erwürgen, doch der Priester wich nicht von seiner Seite, während vier ihrer Dienerinnen ihr Bett umlagerten und sein Verwalter nun schon seit drei Stunden das Zimmer, über dem ein grauenvoller Gestank lag, nicht mehr verlassen hatte.
    Severin von Langthorne konnte jeden Moment Oxborough erreichen. De Luci hatte von den Verhandlungen gehört und erfahren, dass König Edward seine Zustimmung erteilt hatte. Doch wenn er Hastings von Trent erst einmal in seiner Gewalt hatte, könnte nicht einmal der Einspruch des Papstes noch etwas ausrichten. Der Mann, der sie zuerst nahm und heiratete, hatte natürlich gewonnen.
    Seine Hände krampften sich zusammen. Warum hatte er ihr nicht alles von diesem weißen Pulver in den Wein getan? Das hätte ihr mit Sicherheit sofort den Rest gegeben, ohne dass es ihr möglich gewesen wäre, sich zuvor speiend in ihr Schlafzimmer zu schleppen können, wo sie nun seit eineinhalb Tagen in ihrem eigenen Erbrochenen und Schmutz lag.
    Wäre ihr der Geschmack des Weins zuwider gewesen, hätte er ihr einfach befehlen können, ihn zu trinken, notfalls hätte er kurzerhand nachgeholfen. Sie hatte eines ihrer endlosen Gebete gesprochen, während sie an dem Wein nippte, in dem das weiße Pulver schwamm, das die Zigeunerin ihm unauffällig zugesteckt hatte. Als Gegenleistung hatte Richard sich von dem roten Seidenschal getrennt, der vor sieben Jahren sein Hochzeitsgeschenk gewesen war.
    Und wenn sie gar nicht starb? Er krallte seine Hände so heftig ineinander, dass die Knöchel weiß hervortraten. Dieses verfluchte Miststück von Zigeunerin, er würde ihr nachjagen und sie eigenhändig erdrosseln.
    Sie stöhnte wieder, während ein neuer Krampf ihren Körper hochriss.
    »Bleibt ruhig, mein Kind. Lady Joan, bleibt ruhig.« Der Geistliche drückte sie zurück auf das Bett. Sie hatte wieder zu würgen begonnen und schnappte verzweifelt nach Luft. Richard hoffte inständig, dass ihr die Luft ein für alle Mal wegbliebe. Er hoffte, sie würde an ihrem eigenen Erbrochenen ersticken. Nun beeil dich schon, verfluchtes Weibsbild, hätte er am liebsten geschrien.
    Dann, von einem Moment auf den anderen, ohne noch ein letztes Mal zu würgen oder nach Luft zu ringen, war sie tot. Der letzte Atemzug blieb ihr in der Kehle stecken, und sie starrte ihm mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen ins Gesicht.
    »Es ist vorüber, Mylord«, sagte der Priester. Er drückte Lady Joans Augen zu und versuchte, ihren Mund zu schließen, aber ihre Lippen glitten wieder auseinander. Sich aufrichtend zog er die Decke über ihren Kopf. »Es ist überstanden«, sagte er. »Diese Bauchgrippe hat unsere arme Lady schrecklich leiden lassen, aber nun ist sie bei Gott unserem Herrn, und ihre unsterbliche Seele befreit von fleischlichen Qualen. Ich bin untröstlich, Mylord.«
    Richard de Luci argwöhnte, dass der Mann irgendwelche Worte oder Gesten von ihm erwartete. Aber welche? Sollte er sich etwa auf ihren dürren Körper werfen und lauthals sein Leid klagen? Zu den Dienerinnen seiner Frau gewandt sagte er: »Richtet sie für das Begräbnis her und macht das Zimmer sauber.« Dann zwang er sich, sich einen Moment vor dem Bett der Toten zu verneigen. Aber schon im nächsten Augenblick verließ er eilig das Schlafzimmer und stieß beinahe gegen Eloise, seine kleine Tochter, die sich dicht bei der Tür neben einem Stuhl zusammengekauert hatte. Sie schrak zurück und versteckte sich rasch unter dem Stuhl. Doch zum Glück hatte er sie dieses eine Mal nicht bemerkt.
    Endlich war er das verfluchte Weib los. Joan von Roitham war tot. Er war frei. Im Laufschritt durchquerte er den Saal seiner Burg und rief nach seinen Männern. Einen lächerlich kleinen Haufen von Gefolgsleuten befehligte er. Aber bald würde er mehr haben, als er zählen konnte. Er hatte keinen Augenblick zu verlieren. Dieser verwünschte Severin von Langthorne war sicher schon kurz vor Oxborough.
    Eine Stunde später hatte er Burg Sedgewick verlassen und machte sich mit seinem ausgeruhten Streitross im Galopp auf den Weg zur Nordseeküste, wo siebzehn Meilen entfernt die Burg Oxborough lag.
    Das Ungeheuer in dem grauen Mantel wollte sie zur Frau nehmen. In nicht weniger als zwei Stunden. Sie musste zur Burg zurück, um zu baden und sich von ihren Zofen in das wunderschöne safrangelbe Kleid mit den herrlichen Stickereien

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