Unglaubliche Reise des Smithy Ide
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D er Ford-Kombi meiner Eltern prallte im August 1990 bei Biddeford, Maine, gegen die Betonleitplanke auf dem Mittelstreifen der U.S. 95. Seit vielleicht dreißig Jahren benutzten sie dieses Stück Highway auf der Fahrt zum Long Lake. Ein Mann, der früher mit Pop Baseball gespielt hatte, besaß ein paar Hütten an diesem See. Er hatte sie nach seinen Kindern genannt. Jenny. Al. Tyler. Craig. Bugs. Alice und Sam. Wir nahmen immer Alice für zwei Wochen im August, weil man von ihr aus, den besten Zugang zum Wasser hatte, mit einem flachen, sandigen Strand. Mom und Pop konnten uns so im Auge behalten, während sie in den großen Sonnenstühlen saßen.
Wir fuhren auch noch hin, als Bethany nicht mehr da und ich ein Mann mit einem Job geworden war. Ich fuhr da rauf und war Sohn, und dann fuhren wir alle wieder nach Hause und waren normale Leute.
Im Long Lake gibt es Flussbarsche und Hechte und wirklich schöne Gelbbarsche. Manchen Leuten kann man den Gelben Flussbarsch einfach nicht schmackhaft machen, denn er hat eine dicke, harte Lippe und fühlt sich rau an, aber er ist ein hübscher Fisch – ich finde, der hübscheste -, und er schmeckt wie Red Snapper. Überall am See gibt es flache Buchten mit riesigen Schildkröten, und am sumpfigen Ende, wo hohes Schilf und Gras wächst, leben außergewöhnliche Vogelkolonien. Es gibt zwei Seetaucherpaare, und hinter einem davon paddelt anscheinend immer ein Küken her; Enten sind auch da, Kanadagänse und ein einzelner Reiher, der auf einem Bein steht und die Leute sehr nah an sich heranlässt, damit sie ihn fotografieren können. Das Wasser ist wunderbar zum Schwimmen, vor allem morgens, wenn der See noch spiegelglatt ist. Früher habe ich mich immer ganz ausgezogen und bin reingesprungen, aber das mache ich nicht mehr.
1990 wog ich 279 Pfund. Mein Pop sagte immer: »Was macht das Gewicht, Junge?« Und ich sagte: »Hält sich, Pop.« Ich hatte einen Taillenumfang von sechsundvierzig Zoll, aber ich war ein bisschen eitel und kaufte niemals Hosen über Bundweite zweiundvierzig – und so hatte ich natürlich einen schrecklichen Überhang, schwer wie ein Wasserballon. Mom sprach niemals über mein Gewicht; sie kochte gern Eintöpfe, weil man die leicht im Voraus zubereiten konnte und sie herzhaft schmeckten. Ihr machte es Spaß, sich nach meinen Freunden und meinen Freundinnen zu erkundigen. Bloß war ich 1990 ein 279 Pfund schwerer, 43 Jahre alter Vorarbeiter bei Goddard Toys, der den ganzen Tag damit verbrachte, zu kontrollieren, dass bei den »SEAL Sam«-Actionfiguren die Arme mit den Handflächen nach innen angesetzt wurden, und abends in der »Tick-Tap Lounge« saß und Bier trank und Sportfernsehen guckte. Ich hatte keine Freundinnen. Und eigentlich wohl auch keine Freunde. Was ich hatte, waren Trinkfreunde. Wir tranken viel, sozusagen auf freundschaftliche Weise.
Meine Mom hatte Bilder auf dem Klavier zu Hause in East Providence, Rhode Island. Von mir und Bethany hauptsächlich, aber auf einem war auch Moms Dad und auf einem andern Pop in seiner Air-Corps-Uniform. Bethany war zweiundzwanzig auf ihrem großen Foto. Sie posierte mit zum Gebet gefalteten Händen und schaute zu einer ihrer erstaunlichen Locken auf. Ihre hellen Augen glänzten irgendwie künstlich. Ich in meinem Rahmen stand da wie ein Stock. Meine Army-Uniform sah aus wie ein Sack, und ich hatte höchstens 125 Pfund an den Knochen. Ich aß damals nicht gern. Ich aß auch bei der Army nicht gern, aber später, als ich nach Hause kam und Bethany nicht mehr da war und ich in mein Apartment in der Nähe von Goddard zog, da hatte ich abends nicht besonders viel zu tun; also aß ich, und danach kam das Bier und die Soleier und natürlich die dicken Brezeln.
Meine Eltern stellten den Kombi vor die Hütte »Alice«, und ich half beim Beladen. Sie wollten am letzten Freitag unserer zwei Wochen nach East Providence zurückfahren, und ich wollte am Samstag abreisen. Auf diese Weise konnten sie dem Samstagsverkehr entgehen, der nach New Hampshire und Maine hinaufströmte. Ich konnte sauber machen und das gemietete Angelboot zurückbringen. Das war einer von diesen guten Plänen, die einfach einleuchten. Sogar Mom, die sich besorgt fragte, was ich denn essen würde, musste zugeben, dass es ein guter Plan war. Ich versprach ihr, mir ein schönes Sandwich und vielleicht eine Suppe zu machen. Was ich in Wirklichkeit ins Auge gefasst hatte, waren zwei Sixpack Bier und eine Tüte von diesen knusprigen bayerischen
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