Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)
soll.
Denn
nun ist es passiert: Das Böse breitet sich nach Jahrtausenden der Ruhe und des
Friedens in einer erschreckenden, angsteinflößenden Geschwindigkeit wieder aus.
Und
hier beginnen die Chroniken der Schmetterlingsgeschichten.
Denn Samis hat gerufen – und sie alle haben ihn
gehört.
Das Erwachen hat begonnen…
2.
S eine
Arbeit war eigentlich nie langweilig, doch war es in den letzten Jahrhunderten
ein wenig ruhig geworden.
Als
die Nachricht der Gilde der Chronisten bei ihm eintraf, war er schon ein wenig
erstaunt. Lange hatten sie sich nicht bei ihm gemeldet.
In
die kleine, geheime Stadt Orso auf Tesla war etwas mehr Leben eingekehrt als
üblich. Sollte es ein Zeichen sein?
Wenn
nicht, dann würde es auch nichts machen. Für diese Geschehnisse war ein anderer
Chronist zuständig.
Wenn
ja, dann könnte es auch ihn betreffen. Er war schließlich Stephanus, der
Chronist der Erde.
Aber
er hatte ja Zeit… also würde er wie immer auf die Dinge warten, die da kommen.
Oder
besser – auf die Schmetterlinge.
3. Prolog - Der Wald
von Orso
D er Wald war
in dieser Nacht eigenartig ruhig. Seit Beginn seiner Abreise von Tesla vor 8
Tagen, hatte Pharso die merkwürdigsten Dinge erlebt. Bäche, die für den
Bruchteil einer Sekunde zu stehen blieben schienen, um danach schneller zu
fließen. Luft, die eigentlich modrig riechen sollte, war so rein, dass ihm das
Atmen viel leichter fiel, und irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Boden
unter ihm angenehm weicher war als sonst. So, als wolle er dafür sorgen, dass
er zügiger vorankam. Auch war der Weg, der aus Sicherheitsgründen immer anders
aussah, diesmal so offensichtlich für ihn, dass er gar nicht erst groß suchen
musste. Drehte er sich allerdings um, war dort nur eine undurchdringbare Wand
aus Bäumen, so dass jeder Verfolger, zu Land und zu Luft, keine Chance hatte,
Weg, Richtung und Ziel auszumachen. Und es gab sie, die Verfolger - zumindest
einen. Das wusste Pharso ganz genau.
Die
Luft um ihn herum wurde wärmer und weicher. Der Weg sah nach vorne unverändert
aus. Doch Pharso war da. Er macht zwei Schritte nach vorne, und ihn umgab eine
Blase aus reinem Nichts: nicht warm, nicht kalt - nicht hell, nicht dunkel.
Noch ein Schritt und er war hindurch: Orso.
Die
Blase war verschwunden und Pharso stand vor den Toren der Stadt, die nie stehen
blieb. Und damit ist nicht irgendein Fortschritt gemeint, nein, sie bewegte
sich wirklich. Orso wanderte auf diesem Planeten.
Tesla
war so etwas Ähnliches wie ein Außenposten, ein Nirgendwo in der Makau-Galaxie,
nur ohne jegliche Bedeutung. Händler und Reisende verkehrten hier. Nie lange,
denn auf diesem abgelegenen Planeten wollte nie jemand lange bleiben. Die
Einzigen, die ihren Aufenthalt verlängerten, waren die, die über einige Dinge
Gras wachsen lassen wollten: Mörder, Diebe und Gesindel.
Auf
Tesla konnte man alles bekommen – legales weniger als illegales. Hauptsache der
Preis stimmte. Tesla wurde toleriert, nicht akzeptiert. Es war einem ganz recht,
dass sich diese Personen hier aufhielten und nicht in den Städten, in denen
ordentliche Bürger lebten und ihre Ruhe gestört würde. Eher, es war der Union recht,
dass sie keine Einheiten abstellen musste, um diese Verbrecher zu jagen und
immense Extrakosten für Gefängnisse, Material und Personal aufzubringen hatte.
So waren nur gut ein Dutzend Nilas auf Tesla stationiert, allesamt
strafversetzt, die hier ihre letzte Chance erhielten. Sie gehörten alle dem 12.
Geheimdirektorat West, Sektion Tanila IX, Abteilung Rot an.
Wenn
Tesla auch absolut uninteressant war, so konnte man ab und zu auch hier nicht
ganz unwichtige Informationen erhalten. Das sagten sich zumindest die Nilas –
obwohl dies noch nie vorgekommen war.
Vor
Pharso spielten ein paar Kinder mit einem Ding, das Ähnlichkeit mit einem Ball
hatte. Sie hatten einen Platz in Beschlag genommen, der etwas abseits von dem
ersten Weg hinter dem Schutzschild lag. An jeder Seite des Spielfelds lagen
zwei Rucksäcke und sie versuchten, den Ball zwischen ihnen hindurch zu
bekommen.
Allerdings
konnte man nicht ganz genau erkennen, ob hier zwei Mannschaften gegeneinander
spielten, oder ob es sich hierbei um eine Kampfsportart handelte, da dieser
Pulk aus Menschen, Bandern und Kindern verschiedener Rassen so wild tretend und
prügelnd umher sprang, dass jedes Ausmachen von Regeln unmöglich war. Das Spiel
endete abrupt,
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