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Schmetterlingsscherben

Schmetterlingsscherben

Titel: Schmetterlingsscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Hazy
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Lennard nun auch endlich aufwachte und in seine Jeans stieg. «Scheiße, ich habe doch gewusst, dass das eine Scheißidee war!», rief er und zog sich sein Shirt über den Kopf.
    «Die letzte Nacht?», fragte ich ein wenig gekränkt und Blaze verdrehte die Augen. «Dass wir länger als nötig hier geblieben sind», antwortete er, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und zog mich hinter sich her aus dem Zimmer.
    «Susanne!», brüllte er dann einmal quer durch das Haus, aber da konnte ich auch schon hören, wie die Eingangstür in die Luft gesprengt wurde.
    «Den Flur runter und dann rechts ist die Tür, die direkt in die Garage führt», flüsterte er mir zu und schubste mich in die Richtung. «Lauf! Und dann fahr so weit du kannst, ich werde dich wiederfinden. Versprochen. LAUF!»
    Entsetzt sah ich, wie eine Vase an der Wand neben uns zerschellte und ich wich zurück, während Blaze in seinen Händen Flammen auflodern ließ.
    «Wo ist Susanne?», fragte ich panisch, weil ich sie nie im Leben hier alleine zurücklassen würde.
    «Ich werde sie finden, verschwinde endlich, Ska!» Er schubste mich in die andere Richtung den Flur runter, während er selbst sich der Ecke näherte, hinter der die Haustür lag. Hinter uns auf der anderen Flurseite ertönte ein weiterer Knall. Ich war mir sicher, dass sie den Eingang durch die Garage bereits gefunden hatten. Blaze griff nach meiner Hand und zog mich dicht hinter sich, ehe er einen Schritt vorwärts ging.
    Die Dielentür rechts von uns wurde aufgerissen und Susanne sah entsetzt zur Haustür, ehe irgendetwas sie mitten ins Gesicht traf und sie nach hinten geschleudert wurde.
    «NEIN!», schrie eine Stimme hinter uns und ich sah Charlotte, die jetzt an uns vorbei auf ihre Schwester zustürmte. „Martin! Hilf mir!!!“ Sie sah hoffnungsvoll in die Richtung hinter uns, und als ich mich umdrehte, konnte ich gerade noch sehen, wie der Junge offenbar von seiner Angst übermannt wurde und davon rannte.
    «Wir müssen ihr helfen!», rief ich zu Blaze, aber der schüttelte bloß den Kopf und hielt mich davon ab, zu Charlotte zu eilen, die ihre Schwester jetzt mühevoll aus der Schusslinie zog. «Die ist in guten Händen, wir sollten lieber zusehen, dass wir von hier fortkommen. Die wollen dich, Ska. Nicht Susanne.»
    Ich nickte bloß, weil ich mir sicher war, dass Charlotte ihre Schwester heilen konnte. Blaze zog mich mit sich zum anderen Ende des Flurs, aber von dieser Seite flog jetzt ein Schrank durch die Luft und zerbarst an der Tür, aus der wir eben noch gekommen waren.
    Unter uns fing der Boden an zu beben.
    «Gott ich fass es nicht, dass sie wirklich einen Erdelementar einsetzen», murmelte Blaze, während alle darum bemüht waren, das Gleichgewicht zu halten. Die Lampe über uns wackelte bedrohlich und die Wände erzitterten heftig.
    «Die arbeiten so unpräzise, da könnten sie auch gleich das ganze Haus wegbomben!»
    Ich war mir sicher, dass das den Schwarzjacken zu verdanken war, weil alle anderen zumindest darum bemüht waren, mich lebend in die Hände zu bekommen. Glas klirrte und ich sprang entsetzt zur Seite, als die Lampe endgültig von der Decke krachte und das Bild an der Wand zu Boden rutschte.
    «Alex!» Blaze sah fast erleichtert aus, als sein Cousin hinter mir um die Ecke gerauscht kam. «Du musst uns hier raus helfen! Die werden sie umbringen und dann nutzt sie auch Morten nichts mehr, hörst du?! Wir müssen sofort hier raus!» Er sah ihn eindringlich an und Alex nickte einverstanden.
    «Ich werd sie ablenken. Der Weg zur Garage ist hinter uns frei, weil Morten alles und jeden daran hindert, dort hineinzukommen. Das ist eure einzige Chance.» Alex‘ Gesicht verzog sich zu einem Lächeln und seine Statur schrumpfte, während seine Züge weicher wurden und seine Haare sich verdunkelten, ehe ich meinem Ebenbild ins Gesicht sah.
    «Ich gebe dir Rückendeckung. Ska, lauf, ich komm in einer Minute nach! Los!» Blaze ließ mich erneut los, während Alex in meiner Erscheinung bereits um die Ecke gegangen war. Es ertönte ein lauter Knall und ich konnte Blaze gerade noch rechtzeitig zurückreißen, als über uns die Decke einstürzte.
    «ALEX!» Der Junge, der eben noch ich gewesen war, hatte sich wieder zurückverwandelt. Er lag regungslos unter dem Schotterhaufen und starrte mich aus leblosen Augen heraus an, während das Blut über den Schutt quoll und sich in den Teppich fraß.
    «Nein!» Mir stoben die Tränen in die Augen, aber Lennard schubste mich weiter

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