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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexy Sky
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gebracht hatte. Sie war eher neugierig, wollte so viel wie möglich davon wissen. Ein Hauch von Trauer zog durch die smaragdgrünen Iriden des Feuerspeiers, doch er antwortete ihr mit seiner tiefen, klingenden Stimme: „Nenn mich Aidan.“ „Das ist ein sehr schöner Name!“ fand Sabrìanna und ärgerte sich sofort über sich selbst, weil sie so dahin plapperte. Rasch stellte sie die Frage, die ihr ohnehin auf der Zunge brannte, um davon abzulenken: „Wieso hast du mich hergebracht?“ „Ich habe dich gesehen und du schienst mir… etwas Besonderes. Also wollte ich dir etwas Besonderes zeigen!“ erklärte er ein wenig kryptisch, aber sie war zu dankbar für die außergewöhnliche Möglichkeit, als dass sie seine Worte auf die Goldwaage legen oder gar genauer nachfragen würde. Sie machte ein paar übermütige Tanzschritte über die Wiese und wandte sich dann dem See zu. „Ist das Wasser sehr kalt?“ fragte sie interessiert. „Ich friere nie, wenn ich darin bade!“ erklärte der Drache nach kurzem Nachdenken, „aber meine Schuppen halten sehr viel mehr aus als deine zarte Haut.“ Er blickte die junge Frau bewundernd an, und die errötete und drehte sich schnell dem Wasser zu. „Ich kann ja mal einen Finger hineintauchen!“ beschloss sie und beugte sich vor. Doch das klare graue Wasser verschwamm vor ihren Augen, und ein violetter Schmetterling flatterte quer über die Fläche, öffnete sie wie einen Reißverschluss… „Sabrìanna, nicht!“ hörte sie den Drachen noch rufen. Doch es war zu spät, sie fiel bereits… und fiel… und fiel… und fiel…
     
       Erschrocken blinzelte die junge Frau, und ihr Spiegelbild blinzelte zurück. Was war das denn? Plötzlicher Sekundenschlaf? Normalerweise schlief sie nicht im Stehen… Merkwürdig, es hatte so echt gewirkt, gar nicht wie ein Traum. Sie schüttelte den Kopf, putzte die Zähne und machte sich bettfertig. Kaum lag sie zwischen den Laken, da war sie auch schon eingeschlafen. Der Tag war so ereignisreich gewesen, dass sie so erschöpft war wie schon lange nicht mehr. Aber sie freute sich schon sehr auf den morgigen Tag…

Kapitel 2: I feel good…
     
       Am nächsten Morgen schlief Sabrìanna lang aus, gönnte sich ein irisches Frühstück vom Feinsten, spähte aus dem Fenster und bemerkte zufrieden, dass ihr zweiter Urlaubstag tatsächlich ein sonniger zu werden schien. Summend räumte sie das Geschirr in die Spülmaschine, in Gedanken bereits bei dem jungen Mann, den sie bald treffen würde. Ethan. Der rotblonde Geiger aus Waterville. Sie schmunzelte. Erstaunlich, wie schnell ihre Laune umgeschlagen war, wenn sie so darüber nachdachte. Erstaunlich auch, was sie Seltsames geträumt hatte. Normalerweise erinnerte sie sich nicht an ihre Träume, höchstens an Alpträume und wenn, dann nur sehr verschwommen. Doch diesen hatte sie noch glasklar in Erinnerung, so lebensecht, so unglaublich real. Den Schmetterling hatte sie noch so vor Augen, dass sie ihn zeichnen könnte, wenn sie denn zeichnen könnte. Und der Drache… So im Nachhinein kam er ihr atemberaubend und absolut beeindruckend vor. Es war ihr ein Rätsel, wieso sie vor ihm nicht gezittert hatte und vor Angst wie gelähmt gewesen war, so wie es ihr normalerweise mit Hunden ging. Immerhin sind Drachen nachgewiesenermaßen keine Pflanzenfresser, auch wenn dieses Exemplar ausgesprochen sanft und freundlich gewesen war. „Freundlich!“ dachte sie bei sich und musste über sich selbst lachen. „Wie kann man so etwas über einen Drachen denken? Einen Drachen?! Aber so hat er nun einmal auf mich gewirkt, freundlich und seltsam… traurig? Bedrückt? Enttäuscht vielleicht? Aber trotz allem extrem groß und massig.“ Es musste eindeutig ein Traum gewesen sein, sonst hätte sie sich niemals getraut, einfach so auf seinen Rücken zu klettern. Aber was dachte sie da eigentlich? „Natürlich war es ein Traum gewesen, konnte ja gar nicht anders. Was mein Unterbewusstsein mir damit wohl sagen wollte? Dass ich mich trauen sollte, was Ethan anging? Aus mir heraus gehen und mich ihm öffnen? Von mir aus auf ihn zugehen und ihm zeigen, wie gern ich mehr Zeit mit ihm verbringen würde? Den Stier – oder Drachen – bei den Hörnern packen und einfach mal was wagen?“ Auch das war eigentlich nicht ihre Art, sie schloss zwar gern und schnell Freundschaften, aber was Männer anging, war sie schon immer vorsichtig und zurückhaltend gewesen. Bisher hatte sie nur wenige feste Beziehungen gehabt, und die

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