Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexy Sky
Vom Netzwerk:
dauerten selten lang, weil sie immer das Gefühl hatte, irgendetwas fehlt. Langsam glaubte sie, es müsse wohl an ihr liegen, dass ihr keiner genug war.
     
    Als ihre Gedanken an diesem Punkt angekommen waren, schüttelte sie sich heftig. Nein, da wollte sie erst gar nicht mehr hindenken!  Die Vergangenheit war abgeschlossen, und das sollte auch so bleiben - es war gut, so wie es war. Der Tag war sonnig und sie hellwach, also nutzte sie die Gunst der Stunde und brachte rasch ihre Wohnung auf Vordermann. Man wusste ja schließlich nie, ob man vielleicht überraschend Besuch bekam, nicht wahr? Nicht dass sie das wirklich glauben würde… Aber es konnte ja nie schaden, wenn man auf alles vorbereitet war. Nach einem längeren Aufenthalt im Bad und intensivem Kampf mit ihren Haaren fielen diese ausnahmsweise wirklich zu ihrer Zufriedenheit weich und glatt um ihr Gesicht. Rasch zog sie sich noch etwas Warmes über und machte sich auf den Weg zur Ha’Penny Bridge, wobei sie nervös an der Schnalle ihrer Handtasche nestelte. Ob er wohl schon wartete? Vielleicht war ihm ja inzwischen aufgefallen, dass sie so gar nichts Besonderes an sich hatte, und er kam einfach nicht. Sie würde ihn wohl kaum finden können, außer sie fuhr nach Waterville zurück und klingelte dort an jeder Haustür. Etwas, was sie nie tun würde, also wäre er sicher vor ihr, wenn er einfach nicht auftauchte… Zum Glück entdeckte sie ihn in diesem Moment, bevor sie völlig in Panik verfallen konnte: Wie er locker lässig am Geländer lehnte und ihr entgegen schaute. Ganz so, als wisse er genau, aus welcher Richtung und wann sie kommen würde. Selbstbewusstsein und Stärke sprachen aus seiner Haltung, er hatte sich eindeutig keine Sorgen gemacht, dass sie vielleicht nicht auftauchen könnte. Die Sonne ließ sein Haar wie rotes Gold aufblitzen, und einen Augenblick schob sich ein anderes Bild über ihr inneres Auge: Glitzernde Schuppen vor einem strahlend blauen Himmel. Verdutzt blinzelte sie, aber da war es schon verschwunden, und als er ihr zulächelt, vergaß sie es auch sofort wieder. „Sabrìanna – da bist du ja! Bereit für einen ausgedehnten Einkaufsbummel?“ fragte er. Seine Stimme jagte ihr angenehme Schauer über den Rücken, wofür sie sich sofort schalt, sich zusammenriss, damit man ihr ja nichts anmerkte von ihren lächerlich schwärmerischen Gefühlen. Sie war doch kein Teenie mehr! „Allzeit bereit!“ salutierte sie, um dies zu überspielen, und lachte. „Welche Frau wäre das nicht?“ „Du würdest dich wundern!“ entgegnete er grinsend, „ich kenne da so einige. Aber ich bin froh, dass du da genauso bist wie ich. Komm!“
     
    Ohne zu zögern griff er nach ihrer Hand, zog sie durch seine Ellbeuge, legte seine eigene Hand darauf und marschierte los. Für einen Augenblick war Sabrìanna erstaunt über diese doch recht altmodische Geste, doch sie genoss es viel zu sehr, als dass sie etwas deswegen sagen würde. Stattdessen richtete sie den Blick auf die Innenstadt, die wie meistens sehr belebt war, viele Touristen natürlich, aber auch viele Einheimische und Zugezogene, ein buntes Wirrwarr an Menschen und Sprachen. Das liebte sie so an ihrer Heimatstadt, und da sie sich hier bestens auskannte, konnte sie Ethan auch die interessantesten Läden zeigen. All die Schnäppchen und Besonderheiten, die man hier finden konnte, wenn man bereit war, ein bisschen tiefer einzutauchen als der normale Besucher. Sie hatten so viel Spaß dabei, dass ihr die Gesichtsmuskeln vom Lachen schon schmerzten und sie für den morgigen Tag auch Bauchmuskelkater befürchtete, als er schließlich vorschlug: „Was hältst du davon, wenn wir uns in ein Café setzen und etwas trinken? Eine kleine Pause kann nie schaden.“  Als sie nickte, steuerte er mit ihr einen Tisch an der Straße an und rückte ihr den Stuhl zurecht, bevor er sich ihr gegenüber setzte. „Ich nehme einen Cappuccino – und was möchtest du?“ „Keinen Kaffee für mich!“ erwiderte Sabrìanna rasch und setzte erklärend hinzu: „Das schmeckt mir einfach nicht.“ Sie erzählte ihm von dem einen Mal, als sie einen Espresso versucht hatte, weil Danika und Liam sie dazu überredet hatten – und wie sie ihn in einen Blumenkübel spucken musste, weil sie ihn nicht einmal hatte herunter schlucken können. Ihr Gesichtsausdruck dabei hatte die beiden damals zu endlosen Lachsalven gereizt, und noch heute trug die Erinnerung jedes Mal sehr zur Erheiterung bei. „Das wollen wir nicht

Weitere Kostenlose Bücher