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Schmusemord

Schmusemord

Titel: Schmusemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Alzheimer.«
    Zaches war festgesetzt – unwahrscheinlich, daß man eine freundliche Einladung ausgesprochen hatte, der er gern nachgekommen war. Jüssen mochte alles billigen oder nicht, vielleicht konnte er sogar eine Pistole halten, aber Matzbach hielt ihn nicht für einen Gegner, mit dem man rechnen mußte. Intellektuell, ja, aber nicht in einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Lanzerath, zwei Handlanger, der Fahrer.
    Vier gegen zwei. Dany und Hermine blieben vor dem Wendehammer zurück, zwischen den Pappeln. Tshato bildete die vorgeschobene Eingreifreserve, mit kleinem Revolver und großer Machete. Yü und Matzbach näherten sich über den Fahrweg dem Gittertor.
    Baltasar betätigte die Klingel. Nach höchstens einer Sekunden ertönte der Summer, das Tor gab nach und fiel hinter ihnen wieder ins Schloß.
    »Fürst der Schatten«, sagte Yü leise. »Sie machen kein Licht für liebe Gäste. Gefällt dir das?«
    Baltasar knurrte leise. Dann hörte er ein anderes Knurren. Er zog die Windjacke, die er um den linken Arm gewickelt hatte, fester und starrte ins Dunkel. Über dem Eingang brannte eine Art Nachtlicht, eher eine Funzel; ansonsten war die Vorderseite des Hauses unbeleuchtet. Von links hörten sie ein schwaches Klirren, dann ein heiseres Gebell.
    »Vorsicht«, sagte Matzbach.
    »Zwei Rottweiler, hatte die Dame gesagt?« Yü hob eine Hand an den Gürtel.
    Dies war eine der Varianten, die sie besprochen hatten: der wohlhabende Villenbesitzer, der sich nachts bedroht fühlt und auf unangemeldete Besucher (»wir haben gerufen, Herr Kommissar, aber keine Antwort gekriegt«) die Hunde hetzt. Die Fortsetzung der Variante war, daß die Besucher entweder zerfleischt liegen blieben, bis die Polizei kam, oder unzerfleischt das Haus erreichten, wo sie (»es war ja dunkel, und die sind angerannt gekommen und ...«) in Notwehr erschossen wurden.
    Zwei große dunkle Massen kamen tobend um die linke Hausecke, und einen Moment bildete Matzbach sich ein, der Hund der Baskervilles stürze sich auf ihn, in doppelter Ausfertigung, mit gefletschten Zähnen und phosphoreszierendem Fell. Dann waren die Hunde da, und er hatte keine Zeit mehr für alberne Assoziationen. Aus den Augenwinkeln sah er Yü seitwärts tänzeln; der rechte Arm schoß hoch, und ein Teil von Baltasars Gehirn fragte sich, woher im mondlosen Dunkel das Licht kommen mochte, das auf Yüs Klinge blitzte. Er stieß den umwickelten Arm in den Rachen des zweiten Hundes, der ihn angesprungen hatte, hieb ihm mit der Rechten den Griff der Browning auf den Schädel und ließ sich auf das Tier fallen; dabei drehte er sich ein wenig. Ohne Befriedigung registrierte er das Knacken des brechenden Genicks. Er rollte sofort zur Seite, hörte Yüs leises »In Ordnung«, sprang auf und lief geduckt zur linken Seite des Eingangs, der sich halb öffnete.
    ›Die Alibi-Nummer‹, dachte er. Etwas glitzerte – Licht von der Nachtfunzel auf dem Lauf einer Waffe. Jemand rief, weder laut noch besonders unterdrückt: »Ist da jemand?«
    Eine zweite Stimme, von der rechten Hausecke: »Scheiße, die haben die Hunde ...«
    Dann fielen Schüsse. Zwei, ein dritter. Er bildete sich ein, etwas wie einen Luftzug zu spüren. Tshatos gedämpfte Waffe hustete irgendwo weit rechts; Yü hechtete zu einem Beet (nur ein dunklerer Fleck im Dunkel) neben den Stufen zur Haustür; Matzbach schoß zweimal auf den Mann im Eingang, sah ihn gegen die halboffene Tür taumeln, hörte noch einmal Tshatos Schalldämpfer, ein Gurgeln von rechts, ein Ächzen von Yü, rannte die vier Stufen hinauf, trat dem gestürzten Mann die Waffe aus der Hand, rammte die Schulter gegen die schwere Tür und kniete mit schußbereiter Waffe, von der Stahl-und-Milchglas-Masse gedeckt.
    Wie durch zusammengebissene Zähne sagte Yü, rechts hinter ihm: »In Ordnung ... nix Ernstes bei mir ... Tshato hat den anderen.«
    Fast gleichzeitig hörte er eines der großen seitlichen Gartenfenster splittern; Tshatos dicke Stimme röhrte etwas wie: »Alle Mann Hände hoch, keine Bewegung, Polizei.« Das letzte Wort war wohl eher eine Zugabe von Matzbachs überreiztem Gehirn als eine tatsächliche Äußerung des Aschanti.
    Der Mann, der in der Tür zusammengebrochen war, schien nur bewußtlos zu sein, nicht tot; Matzbach nahm die schwere Automatik, die aus den erschlafften Fingern geglitten war.
    »Schaffst du’s?« sagte er.
    Yü stöhnte leise. »Ich darf nicht dabei lachen«, sagte er. »Gib mir deine, die ist leichter.«
    Er tauchte neben

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