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Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition)

Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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auch den Zucker nicht vergessen?« Harald sah besorgt aus, als sie die Tasse vor ihn hinstellte.
    Britten lächelte. »Nein, Schatz, ich habe den Zucker nicht vergessen.« Sie kannten sich gut.
    Sie trank ein paar Schluck Kaffee und wiederholte dann ihre Frage. »Haben wir etwas falsch gemacht?«
    »Mit Matte, meinst du?« Harald rührte seinen Kaffee um, damit sich der Zucker auflöste.
    »Mit Matte und Lisette. Sie hat recht, weißt du. Wir haben sie vernachlässigt. Matte hat so viel Aufmerksamkeit bekommen, und sie musste sich anhören, dass sie tüchtig sein und mithelfen solle, dass sie allein zurechtkäme. Das war aber nicht der Fall. Dass sie allein zurechtkommt, meine ich. Und das tut sie immer noch nicht.«
    »Was hätten wir denn tun sollen?«, fragte Harald müde und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Matte brauchte uns mehr. Wir haben getan, was wir konnten.«
    »Wirklich?«, erwiderte Britten. Ihre Augen glänzten. »Haben wir tatsächlich alles getan? Hätten wir uns nicht noch mehr anstrengen können? Ihr die Zeit und die Aufmerksamkeit schenken können, die sie verdient hat? Ich fürchte, dass es jetzt zu spät ist.« Eine Träne lief ihr über die Wange.
    Harald starrte auf seine Kaffeetasse. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich hätte vielleicht versuchen sollen, weniger zu arbeiten …«, sagte er, und Britten ging auf, dass er diesen Gedanken zum ersten Mal überhaupt in Erwägung zog. Und wie oft hatte sie ihm das gesagt, mal flehend, mal schmeichelnd, mal in blinder Wut.
    Aber als er es nun selbst laut aussprach, wurde ihr sofort klar, dass es nie funktioniert hätte. Harald war vielleicht nicht umwerfend kompetent, das hatte sie seit langem schon erkannt. Aber er liebte es zu arbeiten, und zwar hart. Er konnte nicht anders und hätte sich sonst auch nicht wohl gefühlt. Vielleicht hatte er also recht. Vielleicht hatten sie wirklich alles getan, was in ihren Möglichkeiten stand.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie und legte ihm wieder die Hand auf den Arm.
    »Wir lassen sie eine Weile in Ruhe. Wenn wir hier weg sind, müssen wir irgendeine Lösung finden. Es muss einen Ausweg geben.«
    Sie tranken schweigend ihren Kaffee aus. Viel gab es nicht hinzuzufügen.
    Martin zuckte zusammen, als der Donner erneut grollte. Er hatte sich schon immer vor Gewittern gefürchtet. Peinlich als erwachsener Mann, aber dieses scharfe Licht, das zunächst grell und unheimlich aufblitzte, und dann das Warten, das Warten auf den Knall, der ganz sicher folgen würde. Das war unheimlich. Er zählte im Kopf, als ein Blitz erneut die Küche erhellte. Eintausendeins, eintausendzwei, eintausenddrei … »Peng!« Martin zuckte zusammen. Bernard hatte sich hinter ihm angeschlichen und grinste wieder so teuflisch. »Tut mir leid, habe ich Sie erschreckt?« Er lachte. Der richtige Donner folgte, das Gewitter schien inzwischen nachgelassen zu haben.
    »Nein, nein«, sagte Martin abwehrend.
    »Wann gibt es Essen?« Bernard wandte sich an Kerstin und Börje und schaffte es, die Frage so klingen zu lassen, als wären sie seine Untergebenen.
    »In einer halben Stunde«, antwortete Kerstin. Dann drehte sie sich wieder um und kochte weiter.
    »Gut, dann haben wir Zeit, uns zu unterhalten.« Bernard nickte Martin zu, der dem großen dunkelhaarigen Mann widerwillig aus der Küche folgte.
    So unsympathisch der Kerl ihm auch war, Martin musste sich eingestehen, dass Bernard eine große Portion Autorität besaß. Es war schwer, Bernard Liljecrona nicht zu folgen.
    »Um was geht es?«, fragte Martin, der versuchte, wieder die Oberhand zu gewinnen.
    Bernard warf Harald und Britten, die in einer Ecke des Speisesaals saßen, einen Blick zu und antwortete nicht. Er ging mit langen Schritten in Richtung des kleinen Büros, und einen Moment lang dachte Martin, dass sich Bernard selbst hinter den Schreibtisch setzen und anfangen würde, ihn zu verhören. Aber glücklicherweise nahm Bernard auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz und blickte Martin auffordernd an.
    Wider Willen wurde Martin neugierig. Er setzte sich hinter den Schreibtisch und hob die Augenbrauen zum Zeichen, dass Bernard sein Anliegen vorbringen solle.
    »Sie haben ja gesehen, was vorhin passiert ist.« Bernard klang trocken und nüchtern.
    »Sie meinen den Streit zwischen Ihnen und Matte?«, fragte Martin und war gespannt, wohin das Gespräch führen würde. Aber er hatte da so eine Ahnung.
    »Ja. Sie haben ja gesehen, wie Matte auf mich losgegangen ist, das Ganze mehr

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