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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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Hörer in die Hand.
    Â»Sagen Sie denen, dass hier ein Amokschütze rumballert!«
    Er griff in sein Schulterholster und griff nach seiner Dienstwaffe. Eine Sig Sauer, Kaliber 40. Zwölf Patronen im Magazin plus eine in der Kammer. Sein Blick glitt zu Felicia, die ebenfalls ihre Waffe gezogen hatte. Er nickte knapp.
    Â»Mir nach«, sagte er.
    Â»Okay, dann los.«
    Gemeinsam mit seiner Partnerin verließ Striker das Büro, die Waffe im Anschlag. Er schwenkte in den Gang. Dicht an die Wand geschmiegt. Hielt an der ersten Ecke nach rechts. Starrte in den langen Flur.
    Nanosekundenlang blieb alles ruhig. Kein Schuss. Keine Detonation. Kein Geschrei. Absolut nichts. Und alles wirkte merkwürdig surreal. Vergangene, albtraumhafte Vorfälle fluteten sein Gehirn – die Fälle mit Amoktätern, wie sie jeder zigfach im Fernsehen gesehen hatte:
    Dunblane.
    Virginia Tech.
    Columbine.
    Aber St. Patrick’s High?
    Irgendwie passte das nicht in dieses friedliche Miteinander. Hatte er die Rumballerei womöglich falsch interpretiert? Immerhin war es nach sechs Monaten sein erster Arbeitstag. Vielleicht war er ein bisschen neben der Spur. Leicht eingerostet. Vielleicht …
    Die Detonation, die durch den Gang echote, zerstreute Strikers letzte Zweifel. Er meinte, die Wucht der Salven bis in die Knochen zu spüren. Dahinter steckte jede Menge Power. Ein Schnellfeuergewehr. Der schlimmste Albtraum eines jeden Cops bei einer Schießerei.
    Und es klang ziemlich nah.
    Striker blickte zu Felicia. »Wenn du was Verdächtiges siehst, schießt du.«
    Â»Du übernimmst links, ich rechts«, lautete ihre knappe Antwort.
    Striker nickte, und sie glitten geräuschlos durch den Flur, inspizierten nacheinander jeden Raum. Kaum erreichten sie den nächsten Gang, hörten sie die Schreie – schrill und panisch.
    Kurz vor ihnen. Linker Hand.
    Die Cafeteria.
    Striker umschloss die Sig fester und richtete sie auf die Doppeltüren. Sie waren aus Holz, schäbig blau gestrichen, das Glas der eingesetzten Fensterelemente mit dünnen Stahlfäden verstärkt. Wie auf Knopfdruck schwangen die Türen auf, und die Kids kamen herausgestürmt. Horden von Teenagern. Verkleidet als Ironman und Jack Sparrows oder als Cheerleader und Prinzessinnen. Sie schrien. Kreischten. Hysterisch. Ein Mädchen, eine zierliche Blondine von höchstens fünfzehn, stolperte heraus. Ihre weiße Schulbluse war mit Blut bespritzt, ihre Beine nass, weil sie vor Angst in die Hose gepinkelt hatte. Sie schwankte schwerfällig zu ihnen, stoppte und suchte Strikers Blick.
    Â»Sie schießen. Sie bringen jeden um …«
    Ihre Knie gaben unter ihr nach, und sie brach zusammen, schlug bäuchlings auf den beigefarbenen Flurfliesen auf. Striker fixierte ihren zuckenden Körper, registrierte die fleischig roten Austrittswunden auf ihrem Rücken.
    Hydra-Shok-Projektile.
    Â»Jesus Christus!«, japste Felicia.
    Sie wollte zu dem Mädchen, blieb jedoch abrupt stehen, da das Feuer erneut eröffnet wurde. Striker riss sie zurück. Kugeln durchbrachen das Glas der Cafeteriatüren, lösten einen explosionsartigen Regen aus Glas- und Metallsplittern aus.
    Â»Runter, bleib unten!«, befahl Striker.
    Sekunden später, als die Schüsse verstummten, packte er Felicia an der Schulter und deutete auf den Türflügel, der ihr am nächsten war. Sie nickte bekräftigend, woraufhin die beiden sich rechts und links der Tür postierten. Striker entsicherte seine Waffe, drückte den Türflügel auf und suchte die Cafeteria mit Blicken nach dem Schützen ab. Zu seinem Entsetzen war es nicht bloß einer.
    Es waren drei.
3
    Dünne Rauchnebel hingen über der Cafeteria, verwirbelten mit der Luft, tauchten den Raum in wolkiges Grau. Es stank nach verbrannter Munition. Nach Urin und Blut und Scheiße.
    Der Geruch der Angst.
    Striker blendete das alles aus. Sein Hemdkragen nass vom Schweiß, sondierte er den Rest der Cafeteria nach weiteren Verdächtigen, ehe er sich auf die drei fokussierte, die er bereits lokalisiert hatte.
    Drei Schützen. Schlank, mittelgroß. Sein Instinkt sagte ihm, dass er es mit Typen zu tun hatte, nicht mit Frauen, obgleich er das nicht mit letzter Sicherheit ausschließen mochte. Alle drei waren identisch gekleidet. Schwarze Baggyhosen. Schwarze Sweatjacken. Und Hockeymasken – eine weiß, eine schwarz, eine rot.
    Eine Szene aus einem realen

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