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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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erfüllte ein ohrenbetäubender Knall die Luft.
    Â»Bist du verletzt?«, fragte er Felicia. Sie rollte sich jedoch bereits auf die linke Seite und lud nach.
    Striker ließ sie los. Er rollte sich auf die rechte Seite, spähte durch den Kücheneingang in die Cafeteria und gewahrte den Schützen. Der steuerte geradewegs auf sie zu. Kam näher. War vielleicht noch dreißig Meter entfernt.
    Zeit genug zum Nachladen.
    Striker entriegelte das Magazin, ließ es aufschnappen und lud Munition nach, als er eine Bewegung registrierte. Er blickte auf. Was er dann sah, verschlug ihm den Atem.
    Rotmaske lud nach und sprintete zum Körper der weißen Maske. Stellte sich breitbeinig über ihn, richtete den Lauf der Waffe nach unten und jagte ihm zwei Runden Munition ins Gesicht. Dann riss er die Pistole herum und ballerte seelenruhig auf die Hände.
    Â»Was soll denn der Scheiß?«, schnappte Striker von Felicia auf.
    Bevor er reagieren konnte, hob Rotmaske die Waffe und feuerte eine weitere Salve auf sie ab. Striker wich zurück in die Küche, duckte sich, als die Neonröhre über ihm zerplatzte. Staub und Rauch erfüllte die Luft. Er schmeckte Blut. Kinder schrien.
    Er spähte vorsichtig hinaus und sah den Schützen durch den Notausgang am Ende der Cafeteria flüchten.
    Â»Er entwischt uns, er haut ab!«, schrie Striker. »Gib mir Deckung!«
    Er sprang auf und sprintete an den beiden toten Schützen vorbei durch Horden panischer Schüler, durch frisches Blut hindurch, das den Boden rot färbte. Er rannte zum hinteren Fenster und peilte die Lage.
    Er befand sich auf der Frontseite der Schule. Auf dem Parkplatz sprang Rotmaske eben in ein kleines grünes Auto. Ein Honda Civic, Baujahr 95, tippte er – einer von vielen auf dem Parkplatz. Der Motor sprang an, der Fahrer drückte aufs Gas.
    Â»Verdammte Scheiße, er hat einen Wagen«, fluchte Striker.
    Der Detective schoss nach draußen auf den Parkplatz, Felicia dicht hinter ihm. Der Civic bog auf die Hauptstraße ein und fuhr in nördlicher Richtung davon. Striker rannte mitten auf die Fahrbahn und schoss, woraufhin das Heckfenster des Civic zersplitterte. Der Wagen schlitterte unkontrolliert über die Straße und wäre beinahe in einem der Abwassergräben gelandet, die sich rechts und links der Pine Street befanden. Der Fahrer schaffte es in letzter Sekunde, die Kontrolle über sein Fahrzeug zurückzugewinnen.
    Er beschleunigte und brauste nach Norden.
    Striker rannte ihm nach und feuerte, bis er das Nummernschild nicht mehr erkennen konnte. Er schoss, während das Auto kleiner und kleiner wurde und schließlich hinter den riesigen Tannen und Fichten im Naturschutzgebiet verschwand. Er feuerte, bis sein Magazin leer war und er nur noch das gottverdammte Klick-Klick-Klick hörte.
    So plötzlich, wie der Albtraum begonnen hatte, so plötzlich war er auch wieder vorbei.
    Dann erfüllte eine lähmende Stille die Luft.
    Ohne nachzudenken warf Striker das leere Magazin aus, das klirrend auf dem Asphalt der Straße auftraf, und lud nach. Ein dünner Schweißfilm glänzte auf seiner hellen Gesichtshaut, sein überhitzter Körper schien in der stickigen Oktoberluft förmlich zu kochen.
    Entwischt, dachte Striker. Verdammt, er ist uns entwischt.
    Der Schütze wollte leben – höchst ungewöhnlich für einen Amokschützen, der gerade ein Blutbad angerichtet hatte. Für Detective Jacob Striker, seit zehn Jahren bei der Mordkommission, war diese eine Aktion schockierender als alles, was er bislang erlebt hatte. Sie bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen.
    Der Albtraum hatte eben erst begonnen.
4
    Eine feuchte Windböe blies durch die zerschossene Rückscheibe des Honda Civic, wurde zu einem hohlen Heulen, ähnlich den panischen Lauten der sterbenden Schulkinder. Rotmaske fuhr weiter und konzentrierte sich auf die Straße, die sich vor ihm erstreckte. Seine schwarze Sweatjacke war blutgetränkt; das Blut stammte von einer offenen Wunde an der linken Schulter und lief ihm über den Arm in den schwarzen Lederhandschuh. Er saß kerzengerade, bemüht, kein Blut auf dem Sitz zu hinterlassen.
    Auf der Ninth Avenue nach Süden fand er, was er suchte – eine kleine Anwohnerstraße, zugeparkt mit Autos und vollgestellt mit Mülltonnen. In den Gärten standen hohe Bäume.
    Rotmaske riss das Lenkrad herum, wobei seine linke Schulter

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