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Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Titel: Schnüffler auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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verschnürten die Plane! Nicht eine Messingrolle schaute heraus.
    „Fertig, Abfahrt!“ flüsterte Andi.
    Während sie den Wagen anschoben, wunderte sich Mücke. „Daß die Hühner nicht gekommen sind?“
    „Und wo bleibt Strehlau ?“
    Hans-Jürgen sah sich um. „Den haben sie wohl geschnappt“, vermutete er.
    „Denkste!“ antwortete da die helle Stimme des Computergehirns aus dem Dunkel. „Ich mußte ablenken. Ihr nassen Säcke habt den halben Hühnerstall wachgeknarzt . Auf einmal kommen Beatrix und Sophie aus ihren Zimmern. Da hab ich den nächsten Schrankschlüssel abgezogen und ihn ans andere Gangende geworfen. Darauf sind sie reingefallen und in die falsche Richtung gerannt.“
    „Kolossal! Das müssen an die dreißig Meter sein!“ alberte Klaus. „Schadet das deiner Fingerfertigkeit auch nicht, wenn du so weit wirfst?“
    „Weniger als deinem Gehirn, wenn du so scharf denkst“, gab der Musterschüler zurück und schob mit am Wagen.
    Strehlau hatte seine Sache gut gemacht. Das erwartete bei Streichen jeder von jedem. Besonderes Lob gab es da nicht. Zu dem gelungenen Ablenkungsmanöver trug gewiß auch der Regen bei. Kein Lichtschein erschien an den Fenstern des Treppenhauses. Ungestört erreichten sie den Waldrand und die Einmündung in die Hauptstraße.
    Hier, außer Hörweite, wartete Beni mit dem Traktor. Ohne ihn wäre der Rosenfelser Konzertflügel nicht davongeflogen.
    Einen Traktor bewegen konnten zwar viele, aber woher ihn nehmen für diesen Zweck? Beni hatte dem Bauern Läptig bei der Ernte geholfen, und sogar den großen Mähdrescher zu voller Zufriedenheit bedient. Zum Dank hatte man ihm auf seine Frage das Gespann bedenkenlos geliehen. Für den Sprit sorgten die Klavierschlepper aus Taschengeldbeständen.
    Die meisten kauerten gedrängt zwischen den Beinen des Flügels unter der Plane und nahmen nichts wahr. Die Kröten, die im Licht der Scheinwerfer über die nasse Straße hüpften, sahen nur Beni , der das Gespann fuhr, sowie seine beiden Beifahrer Stephan und Pummel. Letztere saßen quer zur Fahrtrichtung auf den Schutzblechen der großen Hinterräder, im Rücken ein Rollglasfenster; die Hinterseite des Führerhäuschens war offen.
    Zu dieser Stunde nach Mitternacht herrschte kaum Verkehr. Beni ließ das Gespann zügig durch den Wald hinunter in Richtung Wampoldsreute schnurren. Ein einziges Auto kam ihnen entgegen. Kurz darauf wurden sie von einem Lastwagen in einer engen Rechtskurve überholt. Auf der Heckklappe die Aufschrift einer Brauerei.
    „Wohl lebensmüde!“ meinte Beni und schüttelte den Kopf.
    „Oder Promillionär !“ entgegnete Stephan.
    „Offenbar beides“, ergänzte Pummel nach der nächsten Spitzkehre. Der Lastwagen lag umgekippt zwischen Straße und Waldrand. Im darüberhuschenden Licht sahen sie, daß sich das obere Vorderrad noch drehte. Beni fuhr an den äußeren Straßenrand und dort zurück, bis die Scheinwerfer des Traktors den Unfallort beleuchteten.
    Neugierig krochen Ritter unter der Plane hervor. Sie mußten nicht lange fragen, was denn los sei. Traggestelle voller Flaschen lagen zerborsten herum, Fässer waren in den Wald gerollt. Der Fahrer rührte sich nicht; Pummel und Eugen stiegen auf das Führerhaus und öffneten die Seitentür wie eine Luke.
    Ottokar und Stephan, die beiden Freunde, hatten wieder einmal gleichzeitig denselben Gedanken. Dadurch erübrigte sich die Frage. Synchron gaben beide einander sofort die Antwort: „Rosenfels!“
    Dorthin war es von hier aus näher als nach Wampoldsreute . „Laßt alles, wie es ist! Wir telefonieren!“ sagte der Schulkapitän, während Stephan den Plattenwagen abkuppelte.
    Beni startete den Motor, Strehlau übernahm die Beleuchtung des Führerhauses, aus dem Pummel herausrief: „Scheint nur bewußtlos zu sein.“
    „ Wampoldsreute war kaum weiter gewesen“, meinte Beni auf der Rückfahrt. „So merken sie, daß wir da waren.“
    „Das ist jetzt egal“, erwiderte Ottokar.
    Stephan war ausnahmsweise anderer Ansicht. „Wer schaut schon nachts, ob das Klavier noch dasteht? Um diese Zeit ganz offiziell zu kommen, ist doch mal was anderes.“
    Er sollte recht behalten. Waren sie vorhin im Dunkel herumgeschlichen, fuhren sie jetzt, laut knatternd und mit aufgeblendetem Licht vor. Ottokar läutete Sturm, als hätten sie ihre Dietriche nicht dabei.
    Sofort flammte drinnen Licht auf; die Mädchen waren noch nicht wieder eingeschlafen.
    Mückes Schwester Ingrid öffnete das Tor. „Was soll denn das,

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