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Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Titel: Schnüffler auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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mitten in der Nacht?“ schimpfte sie.
    „Ein Unfall. Wir müssen telefonieren!“ Stephan schob sie beiseite, und die drei stürmten die Treppe hinauf. Jetzt machte es Spaß zu knarzen .
    „He he ! Wie haben wir’s denn?“ rief sie hinterher.
    Da das Büro im Erdgeschoß geschlossen war, wählten die Ritter den Telefonanschluß im Zimmer der Rosenfelser Musiklehrerin. Sonja hieß sie. Sie war die Tochter des Schreckensteiner Lehrers Doktor Waldmann und mit Stephan und Ottokar seit einem turbulenten Streich in Neustadt per du. Fast alle Ritter stammten ja aus Neustadt. Ihre Klassen waren seinerzeit wegen Raumnot auf den Schreckenstein ausgesiedelt worden.
    „Mich so zu erschrecken. Spinnt ihr? Was ist denn los?“ Verstört saß die jüngste Rosenfelser Lehrerin in ihrem Bett und starrte die Eindringlinge an.
    Ottokar hatte sich schon den Apparat geschnappt, wählte die Nummer und sagte, um was es ging.
    „Ach, so ist das!“ meinte Sonja. „Aber wieso seid ausgerechnet ihr dazugekommen, mitten in der Nacht?“
    Diese Frage stellten auch die Mädchen, die sich vor dem Zimmer der Lehrerin drängten. Ingrid war nicht dabei. Dafür wurde Beatrix um so deutlicher. „Ihr wart doch vorhin schon mal da, oder?“
    „Wieso? Fehlt was?“ fragte Stephan leichthin zurück.
    Dieselbe Antwort bekam Sophie, die Ottokar bedrängte. Eine genaue Auskunft blieb den Rittern zunächst erspart. Sie schoben den Unfall vor. Bis Fräulein Doktor Horn im geblümten Morgenmantel erschien und die Ursache der Ruhestörung zu erfahren begehrte. Mit offenem Haar, statt dem gewohnten Knoten, sah sie weniger vogelhaft , mehr wie ein Schloßgespenst aus.

    Doch das Gespenst dachte sehr logisch. „Ein Unfall, drei Kilometer von hier? Und ausgerechnet ihr seid dazugekommen? Da stimmt doch was nicht. Habt ihr ihn verursacht?“
    „Nein. Einzelheiten können wir Ihnen morgen erklären“, antwortete Beni . „Wir müssen zurück.“
    Die drei schickten sich an zu gehen.
    „Seid ihr mit den Rädern da?“ bohrte die Rektorin weiter.
    „Mit dem Traktor“, antwortete Beni ungeduldig.
    „Soso“, sagte sie eisig. „Das muß ich nachprüfen, ob ich euch damit fahren lassen kann! Meines Wissens besitzt keiner von euch einen Führerschein für landwirtschaftliche Fahrzeuge.“
    „Bei der Ernte hab ich sogar den Mähdrescher gefahren!“ verteidigte sich Beni .
    „Aber nicht auf der Straße!“ hielt ihm die Leiterin entgegen. Die beiden Freunde sahen einander an. „Fräulein Dr. Horn, es eilt!“ Ottokar bahnte sich einen Weg durch die Mädchen. Sie blieb stur. „Wie seid ihr überhaupt an das Fahrzeug gekommen?“
    „Mit Einverständnis des Besitzers“, beschwichtigte sie Stephan.
    Vergeblich. In ihrem geblümten Morgenmantel folgte Fräulein Dr. Horn den Rittern über die Treppe bis hinaus in die Regennacht. „Na, wo ist denn euer Traktor?“
    Die drei sahen sich um.
    „Da… da hab ich ihn hingestellt! Genau vor die Tür!“ stammelte Beni .
    Wieder dachten die beiden Freunde dasselbe. „Ingrid!“ sagten sie gleichzeitig und schwärmten nach beiden Seiten aus, die Zufahrtstraße entlang.
    Hinter der Biegung, keine hundert Meter entfernt, stieß Ottokar auf das gesuchte Gefährt. Von hinten sprang er auf und schob die schimpfende Ingrid vom Sitz. Bei seiner Begabung für alles Technische wußte er sofort, warum der Motor nicht lief. „Du hast den Schalthebel mit der Getriebeuntersetzung verwechselt und die Kiste abgewürgt.“
    Er startete den Motor, die Scheinwerfer flammten auf, Stephan und Beni kamen im Laufschritt, zerrten Ingrid herunter, und ab ging die Fahrt.
    Wieder kam ihnen zuerst ein Auto entgegen, dann wurden sie in lebensmüder Weise überholt. Diesmal war es die Polizei.
    „Die sind ja schneller als die Feuerwehr!“ wunderte sich Beni .
    „Aus Neustadt kommen sie jedenfalls nicht. Das steht fest. Die waren in der Gegend unterwegs!“ folgerte Stephan.
    An der Unfallstelle sah es inzwischen recht gemütlich aus. Dem Regen zum Trotz hatten die verbliebenen Ritter ein Lagerfeuer entfacht. Die Hitze reichte aus, um die nassen Zweige in Brand zu setzen. An diesem Feuer wärmten sich alle, auch der Fahrer, dem außer einer Schramme an der Stirn nichts passiert war. Einer der Polizisten stand mit im Kreis und nahm das Geschehen auf.
    Der Fahrer beteuerte, die Bremsen hätten versagt. Das bestätigten kurz darauf die anderen beiden Beamten. Sie hatten den Lastwagen untersucht, und einen Riß in der Bremsleitung

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