Sharon McCones
Ermittlungsbüro floriert, sie gilt als eine der Besten ihrer Branche — bis ihr untadeliger
Ruf plötzlich durch eine Hochstaplerin gefährdet wird. Eine mysteriöse
Unbekannte verteilt ihre Geschäftskarten, berät in ihrem Namen Klienten, reißt
Männer für eine Nacht auf und besitzt offenbar eine unheimliche äußere
Ähnlichkeit mit ihr. Und was die Sache noch gespenstischer macht: Sie scheint
alles über Sharon McCone zu wissen. Ausgerechnet jetzt ist Sharons Freund Hy
Ripinsky in beruflicher Mission im Ausland. Zu all dem benimmt sich auch noch
ihr Büroleiter Ted in letzter Zeit so seltsam, daß sein Lebensgefährte aufs
höchste beunruhigt ist und McCone bittet, Ted nachzuspionieren, was sie mit der
Frage nach der Unverletzlichkeit der Privatsphäre konfrontiert. Kaum ist es
Sharon gelungen, Teds Problem aufzudecken, eskaliert das Treiben der Schwindlerin,
und Sharons professionelle Distanz droht blinder Wut zu weichen... Irgendwo
dort draußen lauert eine Feindin mit finsteren Motiven und einem heimtückischen
Plan — getrieben von jener Art Wahnsinn, der auch für eine erfahrene Detektivin
unberechenbar ist. Wer ist diese Unbekannte, und was will sie?
Marcia Muller gilt in
Amerika als Erfinderin der modernen weiblichen Detektivfigur. Sie hat über
zwanzig Romane und zahlreiche Kurzgeschichten verfaßt. 1993 erhielt sie den Private
Eye Writers of American Life Achievement Award. Ihr Kriminalromam ›Wölfe
und Kojoten‹ (FTV 14545) wurde 1994 für den Edgar Allen Poe Award nominiert und mit dem Anthony Boucher Award ausgezeichnet. Sie lebt mit
ihrem Mann, dem Kriminalschriftsteller Bill Pronzini, in Nordkalifornien.
Weitere Titel
von Marcia Müller im Fischer Taschenbuch Verlag: ›Mord ohne
Leiche‹ (Bd. 14541), ›Tote Pracht‹ (Bd. 14542),«Niemandsland‹ (Bd. 14543),
›Letzte Instanz‹ (Bd. 14544), ›Wölfe und Kojoten‹ (Bd. 14545), ›Ein wilder und
einsamer Ort‹ (Bd. 14546), ›Am Ende der Nacht‹ (Bd. 14352); in Vorbereitung-, ›Spiel mit dem Feuer‹ (Bd. 14775 — Juni 2000); ›Dieser Sonntag hat’s in sich‹
(Bd. 14713 — August 2000), ›Feinde kann man sich nicht aussuchen‹ (Bd. 14714 —
Oktober 2000).
Deutsche
Erstausgabe
Veröffentlicht
im Fischer Taschenbuch Verlag GmbH,
Frankfurt am
Main, Dezember 1999
By arrangement
with Warner Books Inc., New York
Die
amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel
›While Other
People Sleep‹
im Verlag The
Mysterious Press, New York
Copyright © The
Pronzini-Muller Family Trust 1998
Für die
deutsche Ausgabe:
© Fischer
Taschenbuch Verlag GmbH,
Frankfurt am
Main 1999
Gesamtherstellung:
Clausen & Bosse, Leck
Printed in
Germany
ISBN
3-596-14537-6
[email protected] v1.0
06.02.2014
Für die Mourants:
Tom, der das Buch nicht lesen
wird,
Teresa, die es lesen wird,
Kirsten, die es vielleicht
lesen wird,
Camille, die es vielleicht
lesen wird, wenn sie alt genug ist.
Und auch für Patty und Walt.
Ich danke Peggy Bakker für die
Vermittlung
ihrer fliegerischen Weisheit
und ihres Könnens,
Jan Grape für ihre Texas-ismen,
Erlene Peeples für ihre
wunderbaren Fliegerinnengeschichten,
Tim Talamantes für die
Geschichte,
die die Inspiration zu McCones
neunzehntem Fall abgab,
Melissa Wards für ihre Hilfe,
ihre Recherchen
und ihre Bereitschaft
zuzuhören,
und natürlich Bill — für alles.
Erster Teil
12.-24.
Februar
Wenn alle anderen schlafen —
das sind für mich die längsten und ungemütlichsten Stunden. Alles Vertraute
zeigt sich in diffus bedrohlicher Verkleidung, und die Landschaft meines Lebens
verändert sich. Dämonen begleiten mich in Gestalt alter Reue- und
Schuldgefühle. Ich bin abgeschnitten von denen, die ich liebe. Ob ich, von
Schlaflosigkeit geplagt, im Bett liege oder eine lange Observierungsaktion
hinter mich bringe, ich beobachte die Uhr und versuche, die Zeiger per
Willenskraft anzutreiben, damit sie schneller den Punkt erreichen, an dem sich
das Dunkel lichtet und das Leben wieder aus harmlosen, alltäglichen Dingen besteht.
Doch die Zeiger schleichen voran, und ich bin gezwungen, mich dem zu stellen,
was ich in meinem Innersten verborgen halte.
Ich bin nicht so freundlich,
wie ich gern wäre, und auch nicht so liebevoll.
Ich bin nicht so ehrlich, wie
ich mal war, und meine moralischen Grundsätze bröckeln.
Ich