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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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die Lage. Lisa las das Datenblatt durch.
    „Wieso war dieses Zeug im Bett eines Mordopfers?“
    „Keene Ahnung“, sagte Fabian, dessen lange Zeit in Berlin jetzt doch manchmal abfärbte, „mit Kunst hatte er nichts zu tun, oder?“
    „Kunstwerke in sein er Wohnung waren nur die Bilder an den Wänden mit den lecker Jong“, meinte Lisa, ihren rhein i schen Idiom spaßeshalber rauskramend. Allerdings fragte sie sich gleich, ob das überhaupt noch richtig war. Sie verlor ihren Dialekt immer mehr.
    „Das könnte überhaupt nichts bedeuten. Oder es heißt, der Mörder ist ein Künstler, der aus irgendeinem Grund sein Atelier ins Bett eines Mannes verlagert hat… Scheiße, das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!“
    „Nicht mal ansatzweise. Ich find’s blöd, dass es kein Sil i kon für Zahnabdrücke war“, sinnierte Lisa. „Zusammen mit dem Xenon, das man zur Betäubung einsetzt, hätte das in eine klare Richtung gewiesen, ins Medizinische.“
    „Wäre mir ein Festessen gewesen, sämtliche Zahnärzte Berlins zum Verhör antanzen zu lassen“, beipflichtete Fabian.
    „Sollen wir jetzt sämtliche Dingens antanzen lassen?“
    „Dingens? Du meinst Bildhauer?“
    „Ist das das richtige Wort? Ich meine, jemand der Skulpt u ren anfertigt, indem er irgendwie Gips in eine Form gießt und aushärten lässt?“
    „Naja, zunächst mal muss er ja die Original-Skulptur m a chen. Das würde ich Bildhauerei nennen. Oder doch nicht?“
    Sie erkannten, dass sie keine blasse Ahnung hatten. Die vielversprechende Spur drohte, ins Nirwana einzugehen.
    „Vielleicht sollten wir mal einen Experten fragen“, meinte Lisa.
    „Wen zum Beispiel?“
    „Bei mir in Kreuzberg gibt es dieses Künstlerhaus…“
    „Was, das Tacheles ? Ich dachte, das haben sie dicht g e macht.“
    „Nein, noch nicht, aber der Prozess ist im Gange. Ein paar der früheren Insassen haben was Neues angefangen, im kle i neren Maßstab. Da ist diese ehemalige Textilfabrik an der H a senheide, nennt sich Fandango , da sind so um die zwanzig Leute drin, hat mir Rosemarie erzählt.“
    „Woher weiß sie denn so was ?“
    „Sie engagiert sich doch bei diesem Frauenmuseum … du weißt gar nichts über meine Freundinnen, oder?“
    „Wie kannst du es wagen!“ protestierte Fabian. „Ich weiß sogar ihre Körbchengrößen!“
    „Oh, na da bin ich ja jetzt schön ins Fettnäpfchen getr e ten.“
    „Ist okay, solange es dir leid tut.“
    Wenn die mal unsere Liebesgeschichte verfilmen, müsste der Titel lauten ‚ Küss mich, Arschloch ‘ .
    „Schaden kann’s jedenfalls nicht, dahin zu gehen“, fand sie. „Vielleicht gibt es da jemanden, der dieses Silikon benutzt oder Leute kennt, die es tun. Ob uns da Kundenlisten großa r tig weiterhelfen, wage ich zu bezweifeln.“
    „Okay, dann wollen wir mal…“
    Sie wurden von Carola Feig unterbrochen.
    „Ich hab was gefunden!“
    Neugierig kamen sie zu ihrem Tisch rüber, der neben Thomas Siebers Notebook und seinem Smartphone drei Mon i tore, diverse Modems und eine Menge anderen IT-Schnickschnackschnuck aufbahrte. Carola, eine etwas ve r huschte, aber energiegeladene kleine Oberkommissarin, die mit ihren Computerkenntnissen immer wichtiger für die Abte i lung wurde, hatte sich schon gestern Abend in den Account des Mordopfers gehackt. Natürlich waren auch die Internet-Provider und andere Dienstleister wie Facebook um ihre Mithi l fe gebeten worden, aber die ließen sich gerne Zeit mit Verweis auf Datenschutz, der ihnen immer dann einfiel, wenn es ihnen passte. Inzwischen hatte Carola Zugang zu allem, und offe n bar war sie auf etwas gestoßen.
    „Er hatte Kontakt zu jemandem, dessen Namen er nicht näher kannte“, erklärte sie Fabian und Lisa, die sich um sie geschart hatten. Wenn drei Leute eine Schar wären. Sagen wir, sie haben sich zu ihr gesellt. Wenn drei Leute eine Gesel l schaft sind. Na gut, dann eben gruppiert. Und weiter geht’s.
    „Kennengelernt haben sie sich per Facebook . So weit ich sehen kann, hat der andere sich bei Sieber gemeldet und ihm Komplimente gemacht wegen seiner Fotos.“
    Sie zeigte den beiden Thomas Siebers Facebook -Seite, die sich nicht gerade durch übertriebene Bescheidenheit au s zeichnete. Über hundert Fotos von ihm beim Urlaub, zu Hause oder beim Sport hatten nur das eine Ziel, allen zu zeigen, was für ein rattenscharfes Stück Fleisch er war – fast immer halb- bis in Einzelfällen komplett nackt (haarscharf am Rande der Zulässigkeit im Rahmen der Facebook

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