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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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genossen hatte, gefiel ihr nicht. "Ist er immer noch hier?"
    "Lloyd ist weg. Aber wenn du Sam meinst, ja, er wohnt momentan hier. Ich wollte dich damit überraschen."
    "Oh, das hast du geschafft. Ich habe mich total lächerlich gemacht."
    "Doch nicht wegen harmloser Küsse!" Hope zuckte die Schultern.
    "Oder war es mehr? Okay, geh nicht gleich wieder in die Luft", fügte sie rasch hinzu. "Prinzipien sind gut und schön, aber manchmal wird auch der Stärkste schwach."
    "Sprichst du aus eigener Erfahrung?" Lindy fiel plötzlich wieder ein, was Sam über Hope und Lloyd erzählt hatte.
    "Ah ja, ihr habt euch über mich unterhalten, ehe du ihm die Sachen vom Leib gerissen hast."
    Rasch verdrängte Lindy die Gedanken an Sam Rourkes perfekten Körper. Sie wollte sich nicht vom Thema ablenken lassen, denn ihr war aufgefallen, dass Hope sekundenlang beunruhigt gewesen war.
    "Weshalb sollte ich einen Mann ausziehen, der es ganz allein tun kann?" Die Unterstellung wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. "Aber ich glaube, Sam wollte nur vermeiden, dass ich von anderer Seite erfahre, was so geredet wird", erklärte Lindy viel zu rasch. Ich habe das alles geglaubt, ohne Hope erst zu fragen, gestand sie sich schockiert ein.
    "Sam klatscht nicht, aber dafür alle anderen umso mehr. Ich habe keine Affäre mit Lloyd", stellte Hope fest.
    Lindy seufzte erleichtert auf. "Da bin ich froh. Es hätte mir nicht gefallen, dass du verletzt wirst. Ich weiß, wie ..." Sie unterbrach sich.
    Sogleich eilte Hope zu ihr und umarmte sie. "Es ist doch schon so lange her", tröstete sie sie sanft und mitfühlend. "Nein, egal, wie es aussieht, ich habe keine Affäre mit Lloyd, jedenfalls nicht in diesem Sinn."
    "Meinst du, es sei in Ordnung, den ganzen Tag mit ihm zu verbringen und den Gerüchten Nahrung zu geben?"
    "Es ist nicht mein Problem, was die Leute sich in ihrer Fantasie ausdenken", antwortete Hope.
    Lindy war anderer Meinung, äußerte ihre Skepsis jedoch nicht.
    "Vielleicht glaubt man, du hättest ein Verhältnis mit Sam, weil er hier wohnt."
    "Er wohnt nur vorübergehend hier, bis seine Yacht, die momentan im Trockendock liegt, fertig ist. Die Hotels sind völlig ausgebucht, außerdem liebt er seine Privatsphäre. Immerhin kann er viel besser kochen als ich."
    "Das besagt nicht viel." Lindy erinnerte sich nur zu gut an die kulinarischen Heldentaten ihrer Schwester.
    "Darm heirate ich wohl am besten einen Koch." Hope lachte.
    "Gefällt dir dein Zimmer? Ist das Haus nicht ein wahres Schmuckstück?"
    "Ja, es ist wunderschön, Hope. Oder soll ich dich Lacey nennen wie die anderen?"
    "Wag es nicht! Ist es für dich ein Problem, dass Sam hier ist? Soll ich ihn bitten, sich eine andere Unterkunft zu suchen?"
    "Unsinn." Lindy wollte den Zwischenfall nicht dramatisieren. Er war ein attraktiver Mann und hatte sie geküsst, das war alles. Aber du hast seine Küsse erwidert, erinnerte eine kleine innere Stimme sie.
    Trotzdem konnte sie mit ihm unter einem Dach leben. Dann konnte sie ihm wenigstens beweisen, wie wenig er ihr bedeutete. "Es war nur eine vorübergehende Schwäche, sonst nichts", erklärte sie bestimmt.
    Hope hatte mit Sams Kochkünsten nicht übertrieben. Später, als Lindy mit ihrer Schwester vom Spaziergang am Strand zurückkam, war der Tisch gedeckt.
    "Es duftet absolut köstlich." Hope zog die Jacke aus und fuhr sich durch das golden schimmernde lange Haar mit den hellen Strähnen.
    Dann legte sie Sam die Arme um den Nacken und küsste ihn auf beide Wangen. Lindy beobachtete die Szene. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es auch nur einen einzigen Mann gab, der von Hopes Herzlichkeit und Lebensfreude nicht begeistert war. "Vielleicht behalte ich dich für immer hier."
    "Tut mir Leid, Liebes, mein Herz gehört Jennifer."
    "Was für eine Verschwendung!" erwiderte sie lächelnd.
    Lindy setzte sich an den Tisch und hoffte, man würde ihr nicht anmerken, wie gern sie mehr über Jennifers Identität erfahren hätte.
    Wusste diese Jennifer, dass Sam andere Frauen küsste?
    "Geht es Ihnen besser, nachdem Sie sich ausgeruht haben, Rosalind?" fragte Sam, während Hope sich eine große Portion seiner Pasta auf den Teller lud.
    "Ja, danke." Um ihm aus dem Weg zu gehen, hatte sie am Nachmittag behauptet, völlig erschöpft zu sein. Vermutlich hatte er sie durchschaut. Aber jetzt konnte sie wenigstens mit seiner sinnlichen Ausstrahlung viel besser umgehen.
    Plötzlich seufzte sie. Wem will ich hier eigentlich etwas vormachen? überlegte sie.

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