Schulden ohne Suehne
Berufe auszubilden, oder unangenehmere, aber besser bezahlte Jobs anzunehmen.
Zum dritten Aspekt: Staatspapiere werden nicht nur von einheimischen Staatsangehörigen gehalten, sondern auch von Ausländern. Solange die Welt aus vielen souveränen Staaten besteht, muss man sich also spätestens an diesem Punkt von der Vorstellung verabschieden, die Staatsverschuldung sei ein Posten, der im Aggregat der Volkswirtschaft verschwindet, weil sich wie in einer Großfamilie mit Kreditbeziehungen der Familienmitglieder untereinander die Schulden eines Familienmitglieds mit denen anderer Familienmitglieder verrechneten.
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20. Entschuldungsstrategien
Für die hohen Staatsschulden muss jemand einstehen – keine Schulden ohne Sühne. Wer dieser jemand ist, hängt davon ab, welche Sanierungswege die Politik wählt. Welche Optionen gibt es, und wen treffen sie in welcher Form?
Wir beginnen mit einer Reise in die Vergangenheit, in eine Zeit mit einer der größten Weltschuldenkrisen der Geschichte: die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Vieles mutet dabei im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise sehr modern an. Wir begegnen gleich einer Reihe von Optionen, die wir anschließend genauer betrachten: Wirtschaftswachstum, eisernes Sparen, Schuldenentwertung durch Geldentwertung, Zwangsanleihen des Staats zu Minizinsen, und andere mehr oder weniger radikale Formen der Enteignung.
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Chronik
2009
20.10.
Griechischer Offenbarungseid: Finanzminister Papakonstantinou legt wahres Ausmaß der Schuldenkrise offen
2010
11.4.
E U-Regierungschefs einigen sich auf Hilfspaket über 45 Mrd. Euro für Griechenland, zwei Drittel übernehmen Euro-Mitglieder
23.4.
Griechenland beantragt Hilfspaket
27.4.
Ratingagentur S & P stuft Griechenland-Anleihen auf Ramsch-Status
2.5.
EZB, E U-Kommission , IWF einigen sich auf Sparprogramm, Hilfspaket wird auf 110 Mrd. Euro erhöht
9.5.
EU beschließt Rettungsschirm von 750 Mrd. Euro für notleidende Euro-Staaten
9.5.
EZB kauft Euro-Staatsanleihen
18.5.
Überweisung 1. Tranche von 14,5 Mrd. Euro an Griechenland
7.6.
Gründung Rettungsfonds EFSF
5.8.
Überweisung 2. Tranche an Griechenland
6.11.
E U-Finanzminister : Auszahlung der 3. Tranche soll auf Januar verschoben werden
15.11.
Eurostat teilt mit, dass griechisches Defizit 2009 noch höher als angenommen war, Griechenland räumt Verfehlung für 2010 ein
21.11.
Irland beantragt E U-Hilfen
28.11.
Hilfspaket von 85 Mrd. Euro für Irland beschlossen, 17,5 Mrd. Euro bringt Irland selbst auf
16./17.12.
E U-Rat beschließt Vertragsänderung zur Schaffung eines permanenten Rettungsmechanismus ESM
2011
11.3.
Eurostaaten einigen sich auf dauerhaften Rettungsmechanismus ESM mit Darlehenskapazität von 500 Mrd. Euro, der Mitte 2013 Rettungsschirm EFSF ablösen soll
15.3.
Die E U-Finanzminister einigen sich auf sechs Richtlinien (Six Pack) zur Stärkung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes.
24./25.3.
E U-Gipfel beschließt Euro-Plus-Pakt, der stärkere Koordinierung der Wirtschaftspolitik vorsieht, ESM und Six Pack
6.5.
E U-Gipfel berät über Griechenland
17.5.
Hilfspaket von 78 Mrd. Euro für Portugal
3.6.
Troika (EZB, IWF, E U-Kommission ) stimmt griechischem Sanierungsplan zu. Weg für 4. Hilfstranche von 12 Mrd. Euro frei
23./24.6.
E U-Rat beschließt weiteres Hilfspaket von bis zu 120 Mrd. Euro für Griechenland
4.7.
Nach E U-Finanzminister gibt auch IWF grünes Licht für 5. Hilfstranche an Griechenland
21.7.
E U-Gipfel beschließt neues Rettungspaket für Griechenland. Zum ersten Mal sollen auch private Gläubiger beteiligt werden. Zinskostensenkung und Laufzeitenverlängerung beschlossen
27.9.
Bundestag stimmt Ausweitung EFSF zu
27.10.
E U-Gipfel beschließt höheren Schuldenerlass für Griechenland
21.10.
Finanzminister geben 6. Hilfstranche an Griechenland frei
27.10.
Der Euro-Gipfel einigt sich mit Banken auf freiwilligen Schuldenerlass von 50 Prozent
31.10.
Griechenlands Ministerpräsident Papandreou kündigt überraschend eine Volksabstimmung über die Beschlüsse des Euro-Gipfels und damit verbundene Sparauflagen an
1.11.
Mario Draghi startet als Präsident der EZB
3.11.
Euro-Staaten stoppen die Hilfskredite; Griechisches Referendum wird abgesagt
3.11.
EZ B-Chef
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