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Schulterwurf

Schulterwurf

Titel: Schulterwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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die ganze Grabstätte
     einer Art Inspektion zu unterziehen.
    Was sucht der da?, fragte sich Linh gerade, als Jabali und Michael den Friedhofseingang erreichten. Sie hatten einen kleinen
     Sprint eingelegt. Linh konnte sie schon aus der Ferne erst hören und dann auch sehen. Die Jungs erreichten Linh und der Großmeister
     wandte sich vom Grab ab und machte sich wieder auf den Weg Richtung Ausgang.
    »Seht ihr das Grab mit dem schlichten Holzkreuz?«, fragte Linh die Freunde und erzählte, was der Großmeister dort gemacht
     hatte. »Schaut euch doch mal um, wer da liegt oder ob es dort irgendetwas Besonderes gibt! Ich folge ihm, bevor er wieder
     ganz verschwindet. Wenn ihr fertig seid, kommt nach!«
    »Machen wir!«, stimmte Jabali zu.
    »Ich brauche noch ein Handy von euch, damit wir in Verbindung bleiben können«, fiel Linh ein.
    »Nimm Jabalis!«, schlug Michael sofort vor.
    »Wieso meines?«, wollte Jabali wissen. »Sie kann ebenso gut deines nehmen.«
    »Mensch, Leute! Ich telefoniere schon nicht nach Saigon!«, schnauzte Linh die beiden an.
    Wortlos reichten sie Linh ihre Handys. Linh entschied sich für Michaels. Der verzog das Gesicht, aber nur kurz.
    »Wo sind Lennart und Ilka?«, wollte Linh noch wissen. »Halten sie die Stellung in der Schule?«
    »Welche Stellung denn?«, fragte Michael verblüfft. »Da passiert überhaupt nichts.«
    Da tauchten Lennart und Ilka auch schon auf. Linh rannte den beiden entgegen. »Gut, dass ihr da seid!«, empfing sie sie und
     wandte sich gleich an Ilka: »Hast du meine Schuhe?«
    »Ja klar!«, antwortete Ilka und hielt Linh eine Tüte hin. »Aber erzähl erst mal, was passiert ist.«
    »Ich muss los!«, drängte Linh, schüttete die Schuhe aus der Tüte. »Keine Socken?«
    »Schuhe, hast du gesagt«, entgegnete Ilka.
    Linh nickte, während sie sich eilig ihre Schuhe anzog. »Schon okay. Jabali erzählt euch alles.« Und schon war sie weg.

Gefährliche Fassadenkletterei
    Yamada Yuuto verließ den Friedhof und ging weiter stadtauswärts in ein Wohngebiet, in dem dicht an dicht viele kleine Häuschen
     standen. Die meisten Gärten waren liebevoll gepflegt und mit Zäunen begrenzt. Vor einem auffällig verwilderten Garten blieb
     der Meister stehen, schaute sich wieder geheimnisvoll um und betrat schließlich das Gelände durch ein morsches Gartentor.
     Versteckt hinter meterhohen Tannen stand ein altes Haus.
    Irgendwie konnte sich Linh gar nicht vorstellen, dass jemand darin wohnte. Es sah leer aus, aber sie konnte von ihrer Position
     aus nur die obere Etage erkennen. Sie huschte bis fast vors Gartentor, langte über den Zaun und schob einige Tannenzweige
     auseinander, durch die sie jetzt die Eingangstür des Hauses sehen konnte.
    In dem Moment piepte Michaels Handy in ihrer Hand. Linh erschrak, zog sich schnell zurück, umnicht entdeckt zu werden, und las die SMS, die Jabali ihr gesendet hatte: »Wo steckst du?«
    Gute Frage!, dachte Linh und suchte nach einem Straßenschild.
Lange Straße,
tippte sie zurück. Sie wagte noch einen Blick durch die Tannen, um die Hausnummer erkennen zu können:
35
.
    Gern hätte sie noch ein Foto von dem Haus gemacht und es per MMS versendet, damit die anderen es leichter finden konnten,
     aber vor der Haustür tat sich etwas. Die Tür war offensichtlich nur angelehnt gewesen. Der Großmeister betrat das Haus zögerlich
     und mit leisem Schritt.
    Woher kennt er das Haus?, fragte sich Linh. Hatte es nicht geheißen, er wäre das erste Mal in Deutschland? Linh merkte, wie
     ihr Puls immer schneller ging. Irgendwie war ihr die ganze Geschichte nicht geheuer. Außerdem fühlte sie sich überhaupt nicht
     wohl dabei, den Großmeister Yamada Yuuto gemeinsam mit ihren Freunden wie einen Schwerverbrecher zu beschatten.
    Andererseits benahm er sich ja wirklich mehr als geheimnisvoll.
    »Und?«, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
    Linh hätte fast aufgeschrien vor Schreck. Aber es war nur Michael, der sie auf die Schulter tippte.
    »Mensch, kannst du nicht Bescheid sagen, dass du hinter mir stehst?«, fuhr sie ihn an.
    »Ich hätte mir ja ein Blaulicht auf den Kopf schnallen können, damit die ganze Gegend mich sieht!«, verteidigte sich Michael.
    Hinter Michael standen Ilka, Lennart und Jabali.
    »Er ist gerade reingegangen«, flüsterte Linh ihnen zu.
    »Und wer wohnt da?«, fragte Lennart.
    »Das würde ich auch gern wissen«, antwortete Linh. »In so einem desolaten Haus wohnt doch keiner.«
    »Was für’n Salat?«, fragte Michael

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