Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Ihre Frage wahrscheinlich besser beantworten können, sobald ich ihn selbst gesehen habe.«
»Ich hatte gehofft, dass Sie das anbieten würden, Doktor«, freute sich Luke. »Wenn Sie und der Colonel ein paar Energiepacks für die Droiden besorgen und vielleicht das Wichtigste für die Männer zusammenstellen könnten, treffe ich Sie bei Ihrer nächsten Planetenumkreisung.«
»Sehr gut«, sagte Eckels. »Bis dahin halten wir alles bereit.«
Als der Vagabund vor den Sichtfenstern der Schlammfaultier immer größer wurde, wanderte Eckels’ Blick beunruhigt zwischen ihm und Lukes Gesicht hin und her.
»Wie werden Sie feststellen können, ob es funktioniert?«
»Wir werden es jedenfalls wissen, wenn es das nicht tut«, sagte Luke und schloss die Augen.
»Sollten wir nicht zumindest General Calrissian darauf hinweisen, dass wir kommen?«
»Keine Signale«, warnte Luke. »Keine Geräusche. Keine Schubaggregate. Nichts, was den Fluss stört. Nichts, was unsere Anwesenheit meldet.«
Eckels sah wieder zu dem fremdartigen Schiff hinüber. »Und Sie glauben wirklich, dass es uns nicht sehen kann? Wir sehen es doch auch?«
Luke schüttelte langsam den Kopf. »Sie befinden sich an Bord eines U-Bootes, nicht eines Weltraumschiffes. Wir stehen fünfhundert Meter unter der Oberfläche und treiben im Strom. Die werden solange nicht wissen, dass wir da sind, bis wir längsseits gehen.«
Der Wissenschaftler nahm Lukes Zusicherung mit zweifelhafter Miene auf. »Sie haben das also schon einmal getan, vermutlich?«
»Nein, niemals«, antwortete Luke.
»Ach du meine…«
»Aber ich habe vor gar nicht so langer Zeit einmal gesehen, wie es gemacht wurde.«
Eckels schluckte. »Dann hoffe ich, dass Sie seitdem wenigstens geübt haben.«
Luke lächelte, immer noch mit geschlossenen Augen. »Auf dem ganzen Weg hierher. Seien Sie ganz ruhig, Doktor. Ich habe diesen Trick von Leuten gelernt, die Meister in der Kunst des Sichversteckens waren.« Er hielt kurz inne. »Aber es wäre trotzdem vielleicht ganz gut, wenn ich mich jetzt konzentrieren könnte.«
Eckels presste die Lippen zusammen, ließ sich in seine Liege zurücksinken und starrte den Vagabunden an, der jetzt den halben Himmel vor ihnen ausfüllte.
»Lando.«
Als er seinen Namen hörte, regte sich Lando und griff langsam nach seinem Kommlink.
»Was ist, Lobot?«
»Jemand ist hier.«
»Wo hier?«, fragte Lando und schüttelte ruckartig die bleierne Schlaffheit ab, die ihn überkommen hatte.
»Draußen, in der Nähe des Bugs.« Lobot hielt inne. »Wir sind verwirrt. Da ist eine Berührung, aber wir können nicht feststellen, wo sie herkommt.«
»Sie klopfen an die Tür«, sagte Lando ungeduldig. »Öffnen Sie doch und sehen Sie, was hereinkommt.«
Es dauerte eine Weile, bis Lobot wieder zu vernehmen war. »Die Besucher sind im Zwischenraum«, sagte er schließlich.
»Na also – was sind das denn für Besucher?«
»Wir erkennen sie nicht.«
»Dann werde ich eben nachsehen«, sagte Lando mürrisch. Die Übermüdung und der Hunger hatten ihn reizbar gemacht. »R2, los geht’s – Energie, R2…«
Der Droide blieb reglos – wie 3PO vor einigen Tagen. Seine Energieversorgung war endgültig zusammengebrochen.
»Na großartig«, brummelte er. »Dann muss ich mich eben darum kümmern, was da im Dunkeln rumpoltert. Recht würde euch beiden ja geschehen, wenn ich nie zurückkäme.«
»Schiff ahoi«, knatterte eine neue Stimme über das Kommlink. »Jemand zu Hause?«
Lando riss die Augen auf, versuchte sich auf das zu konzentrieren, was er hörte, versuchte, die Stimme zu erkennen. »Luke? Luke, bist du das? Was machst du hier?«
»Ich kann ja wieder gehen, wenn es gerade nicht…«
»Wenn du hier ohne mich weggehst, mache ich Jagd auf dich und dann bringe ich dich um, eine Zelle nach der anderen«, warnte Lando. Es klang, als würde er es bitter ernst meinen. »Bleib, wo du bist. Ich komme raus.«
»Wir sind bereits drinnen«, sagte Luke. »Der Rumpf des Vagabunden hat sich geöffnet und uns ganz geschluckt.«
»Neeein…«
»Ist schon in Ordnung. Wir befinden uns in einer Art Null-G-Hangarzone zwischen dem äußeren und dem inneren Rumpf – es scheint sogar, als würden wir angeleint sein. Ich ziehe jetzt meinen Schutzanzug an und komme zu euch«, kündigte Luke an. »Bleib, wo du bist, und weise uns den Weg.«
Lando schnappte sich einen Liter Wasser von Dr. Eckels und leerte den Behälter so schnell, dass sein Magen sich sträubte.
»Luke«,
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