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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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und erfolgreich war.
    Vorsichtig ging er durch die düsteren und verlassenen Flure, die nach alten Zeiten und nächtlichen Orgien rochen. Was hier die ganze Nacht hindurch und bis in den frühen Morgen hinein vor sich ging, war für ihn oft unfaßbar. Wie bei religiösen Sekten gab es auch bei den Schwulen viele unterschiedliche Arten. Obwohl Garner ebenfalls homosexuell war, hatte er vor langer Zeit beschlossen, seinen Weg in der sogenannten normalen Welt zu machen. Das erforderte eine ganze Reihe von Attitüden, die die Schwulen, die hier verkehrten, abstoßend fanden. Der Name des Clubs - White House - war nicht zufällig gewählt, sondern eine quasipolitische Aussage. Das hier war ein neues Territorium, welches vom normalen Leben in den Vereinigten Staaten so weit wie Rußland entfernt war.Die Vereinten Nationen der Schwulen, lang mögen sie leben!
    Hinter dem Ende einer langen, geschwungenen Bar im Erdgeschoß fand er eine wackelige alte Treppe und stieg leise und mit gleichmäßigen Schritten hinauf.
    So sehr er es auch versuchte, er konnte einfach nicht nur der gute Soldat sein, der sich bedingungslos und mit voller Geschwindigkeit in den Kampf stürzte. Er besaß zuviel Verstand. Das Problem war, daß Garner sich manchmal selbst als Kanonenfutter sah; geschickt, aber doch in hohem Maße entbehrlich. Wenn sich diese Aktion als ein Selbstmordkommando herausstellen sollte, würden sie nicht einmal mit der Wimper zucken, von Gewissensbissen ganz zu schweigen. Er fragte sich, ob sein Mittelsmann wohl noch einmal an ihn denken würde, wenn er sich von seinem frisch geschaufelten Grab abgewendet hatte.
    Düstere Gedanken angesichts einer gefährlichen Undercover-Operation. Es war eine Sache, genug Beweise zu sammeln und Typen vor Gericht zu bringen, die ihre funktionierenden Drogengeschäfte hinter ihren ach so legalen Geschäften verbargen. Aber alles sah anders aus, wenn es sich um Antonio und Heitor Bonita handelte. Sie hatten keine Ahnung, wie gefährlich die Zwillinge waren. Die Bonitas waren auf fanatische Art und Weise geheimnistuerisch, und wenn sie irgend jemanden entdeckten, der diese Geheimnisse enttarnt hatte, wartete ein sicherer und grausamer Tod auf ihn.
    Als er das Ende der Treppe erreicht hatte, schüttelte er diese düsteren Gedanken ab. Er war an sie gewöhnt; sie tauchten stets gegen Ende seiner Missionen auf. Wenn die Nerven blank lagen und die Gefahr am größten war, bestand in seiner Geduld die wertvollste Reserve.
    Garner war jetzt fast am Treffpunkt angelangt, kurz davor, die wichtigste Aktion seiner Laufbahn zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen. Er konnte sich nicht von dem Gedanken losreißen, daß dann endlich auch sein Mittelsmann seinen Beitrag würdigen mußte. Nach seinem Triumph würde der ihre Treffen nie wieder mit den Worten sie vertrauen dir nicht voll und ganz eröffnen.
    Der Mittelsmann bestimmte mit einem gewissen Spott die Orte für ihre Treffen in Clubs, die er zum Kotzen fand. Garner konnte es sich nicht erlauben, beleidigt zu sein. Er sah die Logik, die in dieser Entscheidung lag. Wie im Alten Rom Das Sprichwort machte immer noch am meisten Sinn.
    Garner betrat, wie verabredet, das hintere Büro, ohne vorher an die Tür zu klopfen. Er befand sich in einem Vorraum, der zur Garderobe der Stars gehört hatte, als in diesem Kino zwischen den einzelnen Filmen noch Vaudeville-Nummern aufgeführt worden waren. Auf dem alten Holzschreibtisch in der Nähe der Tür zum Hinterzimmer befanden sich eine defekte Imitation einer Tiffany-Lampe, eine ausrangierte Kladde und ein Stapel betagter People-Magazine. Das schon vor langer Zeit angedunkelte Milchglas ließ kaum Licht einsickern.
    Garner durchquerte den Raum und zählte die Zeitschriften. Es waren sieben, alle in einer Reihe liegend. Das bedeutete, daß sich Garners Mittelsmann im Nebenraum befand und daß alles in Ordnung war. Ein Bestandteil der Aufgabe des Mittelsmannes: Er mußte dafür sorgen, daß die Häuser, in denen die Treffen stattfanden, sauber und sicher waren, die Agenten nicht vor Ort erledigt wurden.
    Garner öffnete die Tür zu dem Raum und wurde von der Dunkelheit verschluckt. Nach drei Schritten trat er auf etwas Glitschiges. Er wäre fast gefallen, aber eine starke Hand packte seinen Ellbogen und hielt ihn fest.
    »
Cuidado
, du hättest dich verletzen können.«
    »Danke«, sagte Garner automatisch. Aber er erstarrte. Was war das für ein Geruch?
    »Es ist eine Schande«, sagte die Stimme, »aber wir

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