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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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oder? Die schlechte Nachricht war, daß es sich um den Sonntag handelte, an dem das Endspiel um die Super Bowl stattfindet.«
    Die Zwillinge starrten sich einen Augenblick lang an. Dann brachen sie gleichzeitig in Gelächter aus. Das Außergewöhnliche bestand darin, daß sie selbst im Moment eines so unkontrollierten Gefühlsausbruchs Spiegelbilder zu sein schienen. Tatsächlich unterschieden sie sich nach außen überhaupt nicht. Wenn man einmal davon absah, daß der eine Doo-Wop und der andere Cu-Bop mochte.
    »Ich habe heute mit dem Weimaraner gesprochen.« Heitor meinte Senator Weiman.
    »Und ich hatte dir davon abgeraten«, antwortete Antonio. »Es ist noch zu früh.«
    »Er will mich zur Jagd nach Virginia mitnehmen.«
    Antonio seufzte. »Wie nett.«
    »Die großen Firmen in seinem Staat beginnen ihn von der Wichtigkeit unserer Kupfer- und Lithium-Importe zu überzeugen.«
    »Die Wiederwahl«‚ kommentierte Antonio. »Der American Way, nicht wahr?«
    Die Zwillinge blickten einander an und grinsten.
    »Ich will zur Jagd nach Virginia.« In Heitors Stimme lag eine fast kindliche Sehnsucht, flüchtig wie eine Flamme, die schnell und heimlich ausgeblasen wird.
    »Nicht jetzt. Noch nicht.« Als Antonio den Ausdruck auf Heitors Gesicht sah, seinem Spiegelbild, ergriff er die Hand seines Zwillingsbruders und drückte sie. »Ich weiß, wie sehr du die Jagd liebst.«
    »Du doch auch, mein Bester.« Heitors Augen waren halb geschlossen. »Aber da geht es um eine ganz andere Jagd.« Und ganz plötzlich hatten sie sich weit von dem alltäglichen Gespräch über den Senator entfernt.
    Antonios bernsteinfarbene Augen schienen zu glühen. »Ja‚ ich weiß, daß du darauf brennst, ihm das Skalpell eigenhändig hineinzustechen.«
    »Ich hasse ihn«, gestand Heitor. »Er ist arrogant und gehässig.«
    »Er hat alles, was wir dringend brauchen«, sagte Antonio und kam damit auf den zentralen Punkt zu sprechen. »
Pacienca
.« Hab Geduld. »Es wird nicht mehr lange dauern, bis alles uns gehört. Du kennst den Plan und weißt, daß er gut ist.«
    »Wenn wir in Asunción wären, würde sein Blut an meinen Händen kleben.«
    »Sind wir aber nicht«‚ mahnte Antonio. »Wir sind Aufsteiger und spielen jetzt in der ersten Liga mit. Im Moment wird unser Verhalten noch genau beobachtet.«
    »Die Zivilisation.« Heitor zog eine Grimasse. »Die Zivilisation macht mich krank.«
    Antonio antwortete nicht. Er beobachtete statt dessen eine blonde Frau Ende Sechzig, die auf In-line-Skates vorbeisauste. Sie trug über einem einteiligen Badeanzug Shorts mit roten Hosenträgern. In dem Augenblick, als sie vor dem Fenster des Lokals vorbeifuhr‚ sahen die Bonitas, wie sich ihr ein kleiner dunkelhäutiger Mann in den Weg stellte. Er griff nach ihrem Portemonnaie und brachte sie gleichzeitig durch einen brutalen Stoß aus dem Gleichgewicht. Die Frau ruderte mit den Armen, hatte den Mund im Schock weit aufgerissen und raste unbeholfen auf den Bürgersteig zu, während der dunkelhäutige Mann flüchtete.
    Die Zwillinge sprangen auf und waren in Sekundenschnelle am Tatort. Die Verständigung zwischen ihnen funktionierte perfekt. Heitor sprintete hinter dem dunkelhäutigen Mann her. Er konnte eine Viertelmeile wie ein Gepard laufen, ohne dabei in Schweiß auszubrechen. Er raste um eine Ecke, stürmte weiter und rammte dem Dieb die offene Hand ins Kreuz.
    Mit einem einzigen weiteren Sprung hatte er ihn sicher im Griff. Wortlos wirbelte er den Mann herum, und der Dieb sah, daß zwei Finger auf ihn zeigten. Eine lähmende Sekunde lang starrte er stumpfsinnig in Heitors bernsteinfarbene Augen. Man konnte unmöglich sagen, was er in ihnen las, aber er keuchte und trat unfreiwillig einen Schritt zurück. Heitor schien seine Meinung zu ändern. Er holte aus und versetzte dem Dieb in fast nachlässiger Weise einen Fausthieb an die Schläfe. Der Schlag war so kraftvoll, das er dem Dieb die Füße unter dem Leib wegzog. Wie ein Hund, dem man auf die Pfoten getreten hat, gab der Mann ein kleines überraschtes Jaulen von sich. Dann krachte sein Kopf gegen eine Betonwand, und er brach zusammen. Heitor beugte sich vor und entwand dem Mann die Brieftasche. Dann verlor er das Interesse an ihm.
    Als er zum Tatort zurückgekehrt war, sah er, daß Antonio neben der Frau kniete. Er hatte sie aufgerichtet, und sie lehnte mit dem Rücken an der Fensterscheibe des Clubs. Das offenbar unverletzte rechte Bein hatte sie ausgestreckt, aber das linke war angewinkelt.
    »Alles

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