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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Gwennie uns alle abschlachtet.“
    Eine Harpyie in Rage konnte sogar andere Harpyien verletzen, das wusste Lysander. Und als ihr Gemahl war Sabin, Hüter des Zweifels , der Einzige, der sie beruhigen konnte.
    Bei diesem Gedanken neigte er den Kopf zur Seite. Bianka habe ich nie ausrasten sehen, wurde ihm in diesem Moment klar. Sie hatte alles als Spiel gesehen. Oh, nicht ganz. Einmal war sie wütend geworden. Als Paris ihn geschlagen hatte. Lysander war ihr Feind gewesen, und trotzdem war sie wütend geworden, als ihm Schaden zugefügt worden war.
    Er hatte sie beruhigt.
    Das Stechen wurde stärker, sodass er sich das Brustbein rieb. War er Biankas Gemahl? Wollte er es sein?
    „Spart euch die Suche. Ich bin hier.“ Sabin kam durch die Flügeltüren hereinmarschiert. „Als würde ich mich mehr als ein paar Meter entfernen, wenn sie so empf… äh, nur falls sie mal meine Hilfe braucht. Gwen, Baby.“ Bei den letzten Worten hatte er die Stimme gesenkt, sanfter gesprochen. Er streckte die Hände ausund zog sie an seine Brust; sofort schmiegte sie sich an ihn. „Das Wichtigste morgen ist, dass wir zusammen sind. Stimmt’s?“
    „Lysander“, sagte Olivia und lenkte seine Aufmerksamkeit fort von dem Pärchen, das jetzt Zärtlichkeiten austauschte. „Es fällt mir schwer, so zu warten. Raphael ist zu dir gekommen und … wie weiter?“
    Lysander seufzte und zwang sich zur Konzentration. „Beantworte mir zuerst ein paar Fragen.“
    „Na gut“, stimmte sie nach kurzem Zögern zu.
    „Warum magst du Aeron, obwohl er so anders ist als du?“
    Sie drehte den Stoff ihres Gewands in den Händen. „Ich glaube, ich mag ihn, weil er so anders ist als ich. In tiefster Dunkelheit ist er trotzdem stark geworden, hat sich einen Funken Licht in seiner Seele bewahren können. Er ist nicht perfekt, nicht ohne Schuld, aber er hätte sich seinem Dämon schon lange hingeben können. Stattdessen kämpft er immer noch. Er beschützt die, die er liebt. Seine Leidenschaft für das Leben ist …“ Ein Schauer durchlief sie. „Überwältigend. Und ehrlich, nur wenn sein Dämon die Kontrolle übernimmt, verletzt er Leute – und auch nur, wenn sie böse sind. Die Unschuldigen lässt er in Frieden.“
    Bei Bianka war es genauso. Und dennoch hatte Lysander versucht, ihr Scham einzuflößen. Scham, obgleich sie stolz sein sollte auf das, was sie erreicht hatte. Dass sie selbst in der Dunkelheit stark war, wie Olivia es ausgedrückt hatte. „Und es ist dir nicht peinlich, dass unsere Brüder und Schwestern von deiner Zuneigung zu ihm wissen?“
    „Aeron soll mir peinlich sein?“ Olivia lachte. „Wo er doch stärker, entschlossener, lebendiger ist als jeder andere, den ich kenne? Natürlich nicht. Ich wäre stolz, mich seine Frau nennen zu können. Nicht dass es je dazu kommen wird“, fügte sie traurig hinzu.
    Stolz. Da war dieses Wort wieder. Und diesmal machte es Klick bei ihm. Ich werde nicht dein sündiges Geheimnis sein, Lysander , hatte Bianka gesagt. Daraufhin hatte er sie daran erinnert, dass sie auch all ihre anderen Sünden im Geheimen beging.Warum dann nicht das mit ihm? Die Antwort war sie ihm schuldig geblieben, doch jetzt kam ihm die Erkenntnis. Weil sie stolz auf ihn gewesen war! Weil sie mit ihm hatte angeben wollen!
    Wie auch er sich hätte wünschen sollen, mit ihr anzugeben.
    Jeder andere Mann wäre stolz gewesen, an ihrer Seite zu stehen. Sie war schön, intelligent, witzig und lebte nach ihrem eigenen Moralkodex. Ihr Lachen war lieblicher als Harfengesang, ihr Kuss so süß wie ein Gebet.
    Er hatte in ihr nur die Brut Luzifers gesehen, doch in Wahrheit war sie ein Geschenk der Einen Wahren Gottheit. Er war ein solcher Narr.
    „Habe ich deine Fragen zu deiner Zufriedenheit beantwortet?“, hakte Olivia nach.
    „Ja.“ Sein rauer Tonfall überraschte ihn. Hatte er alles zwischen ihnen unwiderruflich zerstört?
    „Dann beantworte du mir nun ein paar.“
    Er konnte seine Stimme nicht finden, also nickte er nur. Er musste das in Ordnung bringen. Musste es wenigstens versuchen.
    „Bianka. Die Harpyie, die du beobachtest. Liebst du sie?“
    Liebe. Er machte sie in der Menge aus, und das Stechen in seiner Brust wurde unerträglich. Gerade malte sie mit einem dicken Filzstift einen Schnurrbart auf eins der Bilder von Sabin, während Kaia weiter unten … andere Dinge hinzufügte. Kaia kicherte, während Bianka wirkte, als würde sie bloß tun, was von ihr erwartet wurde, ohne jede Freude daran.
    Er wollte, dass sie

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