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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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Galadio: »Höre, dieser Bessema aus Suki, dein Dimadio, gefällt uns nicht mehr. Er wird schon zu voll. Er scheint schon wohlhabender als du und wird dir eines Tages große Schwierigkeiten machen. Er tritt hier gerade so auf, als wenn er der König wäre. Paß auf!« König Galadio sagte: »Ach, bis jetzt hat das wohl noch nicht viel zu sagen.« Die Freunde sagten: »Paß auf!«
    Galadio blieb noch einen Tag, dann machte er sich auf den Heimweg. Bessema war schon vor ihm in sein Dorf zurückgekehrt.
    Unterwegs dachte Galadio: »Mit diesem Dimadio Bessema könnte ich es ja einmal versuchen.« Er brach also auf der Hälfte seines Weges, in Niankungo, seine Reise ab und sandte an Bessema eine Botschaft. Er belud 120 Pferde mit 120 leeren Säcken und ließ diese nach Suki führen. Die Boten sollten sagen:»König Galadio ist in Niankungo liegen geblieben, sende ihm in diesen 120 Säcken Korn.«
    Die Boten kamen mit Säcken und Pferden in Suki an und richteten ihre Botschaft aus. Bessema sagte: »Die Pferde mit den Säcken sollen sogleich zurückkehren. Ich bin zwar nur ein Dimadio, ich kann aber meine Sendungen auch so einrichten. Abgaben zahle ich nicht, aber auf eine freundliche Bitte soll ein Geschenk folgen. Meine Gabe wird sogleich kommen.« Damit sandte er die Pferde, Säcke und Leute Galadios zurück. Er ließ dann 120 von seinen eigenen Säcken zurechtstellen und beauftragte seine Leute, allen ekelhaften alten und neuen Unrat, der im Dorf und den umhegenden Weilern herumlag, zusammenzutragen und in die Säcke zu füllen. Alsdann ließ er 120 hinkende, einarmige krankhafte Krüppel zusammenkommen und gab denen den Befehl, die 120 übelriechenden Traglasten nach Niankungo zu tragen. Die Leute nahmen die Säcke auf und brachten sie nach Niankungo. In Niankungo lieferten sie die Säcke ab. Galadio kehrte heim.
    Als wieder Markt in Fatagoma war, ließ Bessema sich wieder aus Suki dahin tragen. Als er ankam, gab er sogleich den Befehl: »Alles Besu, das heute hier zu Markte kommt, ist für mich. »Wenn es irgendjemand wagt, Galadio auch nur einen Tropfen Honigweines abzutreten, so lasse ich ihn töten, die ganze Einwohnerschaft verkaufen und den Ort anzünden.«
    Die Leute sagten: »Laß Galadio doch wenigstens ein wenig zukommen, um den Frieden zu wahren.« Bessema sagte: »Nicht einen Tropfen. Ihr werdet sehen, was ich tue, wenn man meinen Befehl überschreitet.«
    Nun brachte man Bessema alles. Er hatte große Mengen zu trinken und betrank sich. Galadio und seine Freunde hatten aber nichts. Abends ging Bessema über den Markt. Da standen die Labo (Holzschnitzer) und boten Mörser und Keulen feil. Bessema fragte: »Was sind das für Leute?« Man antwortete ihm:
    »Das sind Labo, Holzschnitzer. Das sind Freie.« Bessema sagte:
    »Ach was, Freie! Ich bin frei; sonst gibt es keine Freien. Die hier sind meine Sklaven.« Damit gab er den Befehl: »Schneidet ihnen alle Haare ab. Die Haare füllt in einen Korb.« Seine Leute taten es. Dann verkaufte Bessema die Labo für seine Rechnung, ließ den Korb mit den Haaren Galadio hintragen und ihm sagen: »Das ist dein Anteil. Ich habe nämlich meine Labo in Fatagoma verkauft.«
    Galadio reiste in seine Ortschaft Gundaga ab. Bessema kehrte nach Suki zurück. Galadio war in großem Zorn. Er sagte zu seinen Freunden: »Ihr habt recht. Dieser Bessema spielt den Herrn. Der Dimadio ist voll. Nun werde ich aber das Nest ausnehmen.«
    Galadio sandte sogleich eine Kolonne Reiter nach Suki. Die Reiter nahmen alles Rindvieh Bessemas fort und trieben es nach Gundaga. Bessema ließ Galadio sagen: »Das ist so eure Fulbeart, anderen Leuten das Vieh fortzutreiben. Aber nimm ruhig die Tiere. Solange du nicht meine Angehörigen nehmen kannst, stört mich das nicht. Ich bin wohlhabend genug, um die paar Stück Rindvieh vergeben zu können.« Am anderen Tage zogen Galadios Reiter wieder aus und töteten vierzig von Bessemas Kriegern.
    Am dritten Tage drangen Bessemas Truppen bis nach Konbogo vor, wo die Mutter Galadios lebte. Sie verbrannten das Dorf und nahmen die Mutter Galadios gefangen. Bessema sandte an Galadio folgende Botschaft: »Jeder sucht dem anderen das Vieh wegzunehmen, was dem anderen wertvoller ist. Du hast meine Rinder genommen. Ich habe deine Mutter gefangen. Welches Vieh ist nun wertvoller?«
    Darauf bereitete Galadio einen großen Kriegszug vor. Er zog aus allen Teilen seines Landes die Truppen zusammen und zog dann nach Suki. Er bedeckte Suki vollkommen (d. h. er umzingelte

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