Schwarze Sonne Afrika
mehr Menschenfresser, denn er hatte die Angewohnheit, auch bei Tage Menschen zu essen. Jamma jopoī wußte nicht, was sie machen sollte. Jamma wai hatte aber vor der Abreise ihrer Schwester dem kleinen Jungen den Rat gegeben: »Wenn es meiner Schwester Jamma jopoī einmal sehr schlecht gehen sollte, soll sie sich tot stellen. Sie soll sich in einen Sarg legen lassen. Du mußt dann aber sagen, daß alle Leute unserer Art auch in unserem Land begraben werden müssen, weil sonst ein großes Unglück in dem fremden Land eintritt, in dem Leute unserer Art begraben werden. Darum muß man die Leichen auf jeden Fall zu uns zurücktragen.«
Als es nun Jamma jopoī so schlecht ging, dachte der Junge daran, welchen Rat ihm Jamma wai gegeben hatte, und er sagte zu Jamma jopoī heimlich: »Stell dich tot; ich werde dafür sorgen, daß der Mann dich dann sogleich heimschafft.« Jamma jopoī sagte: »Es ist gut.« Dann legte sie sich in dem Höhlenhaus hin und blieb liegen, als ob sie tot sei. Der Junge lief zu dem einseitigen Mann und sagte: »Jamma jopoī ist soeben gestorben.« Der einseitige Mann ging sogleich in das Höhlenhaus. Er sah Jamma jopoī an. Er nahm ihren Arm hoch und ließ ihn fallen. Er sagte: »Es ist wahr, sie ist gestorben. Ich will sie sogleich begraben.« Der Junge sagte: »Man darf die Leute unseres Landesnicht an einem fremden Ort begraben. Tut man das, so widerfährt dem Ort großes Unglück, Wassernot, Krankheit, Kindersterben oder so. Du mußt schon wohl oder übel eine große Kiste machen. Du mußt Jamma jopoī hineinlegen. Du mußt einen Topf mit gekochten Bohnen hineinstellen. Du mußt die Kiste schließen und auf deinem Kopf bis vor unser Dorf tragen. Tust du das nicht so, so wird es euch hier sehr schlecht ergehen.«
Der einseitige Mann bekam Angst vor der toten Jamma jopoī. Er tat so, wie der Junge es ihm gesagt hatte. Er machte schnell eine große Kiste, legte Jamma jopoī hinein, stellte einen Topf mit Bohnen daneben und trug die Kiste mit der Frau und dem Bohnentopf auf dem Weg zurück, auf dem er gekommen war. Mittlerweile aß Jamma jopoī in ihrer Kiste von den Bohnen. Als sie in der Nähe des Heimatdorfes Jamma jopoīs und ihrer Mutter angekommen waren, sagte der Junge zu dem Mann: »Nun kannst du die Kiste hinstellen. Geh heim. Ich hole Leute aus dem Dorf, die das Weitere besorgen.«
Der Mann ging. Als er fort war, stieg Jamma jopoī aus der Kiste und ging mit dem Jungen nach Hause. Als sie daheim ankam, sagte Jamma wai: »Du siehst, daß ich recht gehabt habe, meine jüngere Schwester; zwei vermögen immer mehr als einer allein. Ohne den Jungen wäre es dir schwer geworden, so leicht davonzukommen!«
Die dritte Schwester Jamma je verheiratete sich ebenfalls. Der Mann schlug aber Jamma je alle Tage, so daß sie sehr unglücklich war. Eines Tages glaubte sie es nicht mehr ertragen zu können. Sie lief ihrem Mann heimlich fort und wieder zu ihren Schwestern. Sie sagte: »Mein Mann ist sehr schlecht. Er schlägt mich alle Tage. Ich halte es nicht mehr aus.« Die ältere Schwester Jamma wai sagte: »Meine kleine Schwester Jamma je; du bist sehr töricht. Man merkt dir sehr wohl an, daß du nur einen Gedanken hast. Wenn du so fortläufst, können wir dich nichtschützen vor deinem Mann. Wenn er fragt, ob du hier wärst, müssen wir sagen, daß du hier seist. Aber ich will dir einen Rat geben. Verwandle dich in eine Katze und komm wieder zu uns.« Jamma je sagte: »Es ist gut, meine ältere Schwester; so will ich es machen.« Sie ging wieder zu ihrem Mann zurück.
Der Mann schlug wieder die kleine Jamma je. Jamma je lief aus dem Haus und verwandelte sich draußen sogleich in eine Katze. Sie lief als Katze bis zu dem Haus ihrer Mutter und Schwestern zurück. Im Hause ihrer Schwestern versteckte sie sich. Nach einiger Zeit kam auch ihr Mann an und sagte: »Jamma je, meine Frau, ist mir fortgelaufen. Ist sie hier angekommen?« Jamma wai sagte: »Hier ist heute niemand anders angekommen als eine Katze (Njugua). Dort liegt die Katze. Ist das vielleicht deine Frau?« Der Mann sagte: »Nein, das ist meine Frau nicht, das ist eine Njugua!« Jamma wai sagte: »Etwas anderes als die Katze können wir dir nicht zurückgeben.« Der Mann ging wieder nach Hause.
Seitdem ist die Katze ein eigenartiges Wesen geblieben. Wenn man sie schlägt oder ihr nichts zu essen gibt, läuft sie weg. (Damit ist ihre Untreue gemeint.)
Der starke Bursche
Kassa Kena Gananina (ein lustiger Junge) sagte: »Ich bin
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