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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Wir waren jetzt enger verbunden denn je, und das funktionierte in beide Richtungen. Er fragte, ob es mir gut gehe, aber seine Gedanken galten etwas anderem.
    »Sag, was du möchtest«, verlangte ich. »Sag es.«
    Er gab die Vorsicht auf und sagte nur: »Küss mich.«
    Ich trat auf ihn zu, und er küsste mich. Er küsste mich, als kostete er etwas Besonderes, als wollte er auch noch den letzten Tropfen von Nathaniels Blut aus mir heraussaugen und gleichzeitig meinen Geschmack in sich aufnehmen. Er leckte an meinem Gaumen entlang und entlockte meiner Kehle einen Laut. Seine Augen leuchteten dunkelblau wie ein See unter sternenklarem Himmel.
    Ich sah meine eigenen Augen darin, die ebenfalls leuchteten. Und solange sie das taten, würden meine Sinne geschärft sein, das wusste ich plötzlich. Mir fiel ein, was ich auf dem Friedhof gedacht hatte: dass es wundervoll wäre, in diesem Zustand Sex zu haben, oder dass man dabei verrückt würde. Als ich jetzt in Jean-Claudes Augen blickte, war ich bereit, auf »wundervoll« zu setzen.
    »Wir müssen uns zuerst um Nathaniel kümmern«, sagte er und klang heiser vor Verlangen.
    Ich nickte. »Ja, zuerst Nathaniel.«
    »Und dann?«, fragte er.
    »Sag, was du meinst.« Ich war nicht ganz so heiser, klang aber auch nicht wie ich selbst.
    »Im meinem Büro steht eine Couch.«
    »Ich dachte an den Schreibtisch.«
    Er sah mich an, und es war ein sehr männlicher Blick. »Mir ist beides recht, aber du liegst unten, darum hast du die Wahl.«
    »Ich liege unten?«
    Er nickte.
    »Warum?«
    »Weil ich es so will.«
    »Okay.«

44
    N athaniel war erledigt. Der Gestaltwechsel auf der Bühne fiel aus. Er hatte diese willenlose Trägheit, die sich nach richtig gutem Sex einstellt. Ein paar Gäste beschwerten sich, aber nicht viele. Die meisten fanden, dass die Show den Eintrittspreis wert gewesen war. Wir brachten Nathaniel in den Ruheraum der Stripper. Dort gab es eine übergroße Couch, Decken, schummrige Beleuchtung und, wie der Name schon sagte, Ruhe. Dort konnten die Stripper schlafen oder sich erholen, wenn beim Auftritt etwas aus dem Ruder gelaufen war. Es gab auch Zimmer, wo man gegen Geld einen Tanz zu zweit bekam. Aber der Ruheraum wurde dafür nicht genutzt.
    Ich strich Nathaniel übers Haar. »Geht es dir gut?«
    Er machte kaum die Augen auf, lächelte mich aber an. Ich hatte ihn noch nie so zufrieden gesehen. »Ja, sehr gut.«
    Ich sagte, er solle noch ein wenig schwelgen, und stellte Requiem vor die Tür, damit er auf ihn aufpasste, denn ich würde eine ganze Weile beschäftigt sein.
    Als ich den Gang zu Jean-Claudes Büro entlanglief, waren meine Augen wieder normal. Er war vor der Tür stehen geblieben und rief hinter mir her: »Wohin gehst du, ma petite?«
    »In dein Büro.« Ich stand schon an der Tür.
    »Deine Stimmung ist abgekühlt, und deine Macht hat sich zurückgezogen.« Er versuchte, völlig neutral zu klingen, aber es gelang ihm nicht ganz.
    Ich öffnete die Tür und sah dabei zu ihm hinüber. »Komm mit, Jean-Claude, und schließ hinter dir ab.« Ich wartete nicht ab, ob er käme, sondern ging hinein. Ich setzte mich auf den Schreibtisch. Normalerweise wäre ich für was Subtileres gewesen, aber es war schon spät, und nach subtil war mir gerade gar nicht. Ich zog die Knie an, stemmte die Stiefelabsätze auf die Schreibtischplatte und spreizte die Beine. Der Rock rutschte bis sonstwo. Es kam mir unerhört nuttig vor, aber sein Gesichtsausdruck, als er mich so sah, war es hundertmal wert.
    Er drückte die Tür zu und schloss ab, während er sich schon die Jacke aufknöpfte. Sie landete auf dem Boden, das weiße Halstuch flog hinterher. Ich streifte das Schulterholster ab, hatte aber den Gürtel erst halb geöffnet, als Jean-Claude sich das Hemd über den Kopf zog und mit nacktem Oberkörper dastand. Bis ich die Schnalle gelöst hatte, stand er vor mir. Ich zog den Gürtel aus und legte ihn samt Schulterholster und Pistole auf die schwarze Schleiflackoberfläche des Schreibtischs.
    Ich kniete mich hin und fiel mit Händen und Lippen über seine Brust her, leckte über die kreuzförmige Narbe, saugte an einer Brutwarze, dann an der anderen, umspielte sie mit der Zungenspitze. Ich schob mit beiden Händen das Fleisch seiner Brust zu einem Hügel zusammen, um mehr in den Mund nehmen zu können. Dann biss ich hinein, bis er aufschrie. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und zog mich zu sich herauf und an seinen Mund.
    Wir küssten uns, wie wir es auf der Bühne getan

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