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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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verschorft waren. Er heilte, aber langsam. Außerdem hatte seine Haut etwas von ihrem schimmernden Leuchten verloren. Wurde er schwächer, weil er Sex brauchte? So war es damals in seiner Gefangenschaft bei den Jägern gewesen.
    „Wann hast du das letzte Mal eine Frau gehabt?“, fragte sie und versuchte, nonchalant zu klingen bei diesem Reizthema zwischen ihnen.
    Das Eis, das sie vorhin in seinen Augen gesehen hatte, schien nun seinen gesamten Körper zu überziehen. Er verengte die Augen, ein steinernes Glitzern in dieser herrlich ozeanblauen Iris.
    „Ich weiß es nicht“, presste er hervor.
    Zu ihrer Schande durchfuhren sie Erleichterung und Erregung zugleich. Er litt offensichtlich Schmerzen. „Äh, na ja, ich … äh, ich wäre … du weißt schon … stünde zur Verfügung. Für dich. Wenn du kannst, meine ich. Und wenn du, na ja, mich willst und … der auch bei mir funktioniert.“ Wie erbärmlich sie sich anhörte, doch sie wollte ihn noch einmal berühren, noch ein letztes Mal mit ihm schlafen. Selbst wenn sie den Akt auf eine bloße klinische Prozedur reduzieren musste. „Ich schulde dir was.“ Oder auf einen Gefallen unter Pseudofreunden.
    In ihm schien ein Kampf zu toben zwischen Eis und Feuer, das Eis wurde dicker, brach, wurde wieder dicker … Das Eis behielt die Oberhand. „Tatsächlich? Du stehst zur Verfügung für mich? Du schuldest mir was?“ Er knackte mit dem Kiefergelenk. „Danke für dieses großzügige Angebot. Wie könnte ein Typ wie ich da jemals ablehnen?“
    Ein Typ wie er? „Ich wollte nicht …“
    „Nur damit du’s weißt, ich bin nicht diesen weiten Weg gekommen, um deine Dienste in Anspruch zu nehmen oder eine Schuld einzutreiben. Obwohl ich dich also tatsächlich ein zweites Mal ficken könnte, hoffe ich, du hast Verständnis, wenn ich das Undenkbare tue und dein Angebot ausschlage. Aber mach dir keine Sorgen, ich helfe dir trotzdem. Dafür musst du mich nicht ficken.“
    Sie nagte an ihrer Unterlippe, um eine Antwort zurückzuhalten. Verdient, verdient, verdient, sagte sie sich wieder. Und vielleicht hatte es sein Gutes, dass er abgelehnt hatte. Er verabscheute sie immer noch. Und wie er bereits bewiesen hatte, vertraute er ihr nicht. Mit ihm zu schlafen und ihn danach ziehen zu lassen, würde sie so zerreißen, dass sie nie wieder ganz werden könnte.
    Außerdem musste sie zu Galen gehen. Der Gedanke traf sie so heftig, dass sie erbebte. Bisher hatte sie nur mit der Idee gespielt, aber nichts entschieden. Jetzt erkannte sie die Wahrheit. Paris hatte gesagt, sie hätte keine Familie, aber was, wenn doch? Und was, wenn nur sie sie retten konnte? Wenn auch nur die kleinste Möglichkeit bestand, dass Galen ihre Schwester und ihr Kind folterte, musste Sienna handeln, was bedeutete, dass sie möglicherweise … Dinge mit ihm tun musste. Nötige Dinge. Dinge, die sie nicht über sich bringen würde, wenn sie irgendeine Art Bindung zu Paris aufbaute. Ihr Blut schien sich in Säure zu verwandeln, jagte brennend durch ihre Adern.
    „Du siehst aus, als würdest du dich ekeln und fürchten“, bemerkte Paris schneidend. „Wovor?“
    „Keine dieser Empfindungen ist auf dich gerichtet“, antwortete sie leise. Niemals auf ihn. Nicht mehr.
    Von der Tür erklang ein lautes Klopfen, gefolgt von der rauen Stimme des unscheinbaren Kerls. „Paris. Es geht zwar nicht unbedingt um Leben und Tod, aber da drin ist es ruhig, also geh ich mal davon aus, du hast noch nicht geschnallt, wie man ihren BH aufmacht. Mach mal Pause und komm zu mir nach draußen. Das musst du sehen.“
    Paris sah aus, als wäre ihm gerade eine lang ersehnte Feuerpausegewährt worden. Er stieß sich von der Wand ab. „Schon unterwegs“, rief er. Einen Moment stand er noch da, knirschte mit den Zähnen, dachte offenbar über etwas Unangenehmes nach. Dann stapfte er zum Bett und hielt ihr die Hand hin, half ihr aufzustehen.
    Köstlich rieben seine Schwielen an ihrer Handfläche, und ein Schauer überlief sie. „Danke.“
    „Was auch immer.“ Statt sie nach draußen zu führen, richtete er einen strengen Blick auf sie. „Versuch ja nicht, von meiner Seite zu weichen. Verstanden?“
    Fürchtete er, sie würde weglaufen? Dass sie jemandem verraten würde, wo er war, der ihn umbringen wollte?
    Verdient, rief sie sich in Erinnerung. Was an dieser Situation wirklich ätzend war, war die Tatsache, dass sie nicht um eine zweite Chance mit ihm bitten konnte – oder auch nur um eine Möglichkeit, Buße zu tun. Wie ihr

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