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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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war, wüsste er, wie man eine beruhigte, die am Rande der Hysterie stand, aber nein. Er tätschelte ihr den Rücken einen Tick zu grob und bedachte sie dann mit einem bösen Blick, als sie nicht gehorchte.
    Wie konnte er nicht wollen, dass sie litt? Wie hatte sie je so hart über ihn urteilen können?
    „Sienna. Hör auf damit.“
    „Kann … nicht … anders. Hab dir … so furchtbare … Dinge angetan. Und doch bist du … du bist hier. Und du bist so nett zu mir.“
    Kurzes Schweigen, als wüsste er mit ihren Worten nichts anzufangen. Dann antwortete er mit sehr sanfter Stimme: „Aber ich hab dir doch auch schreckliche Dinge angetan. Oder etwa nicht?“

15. KAPITEL
    S ienna befahl sich, die Klappe zu halten, kein Wort mehr zu sagen, aber die Sätze purzelten ohne ihr Zutun weiter aus ihr heraus. „Du hattest vor, mit mir zu schlafen und dann abzuhauen. Nicht unbedingt ritterlich, aber dafür hattest du wohl kaum verdient, unter Drogen gesetzt, gefoltert und fast umgebracht zu werden. Ich hab dich reingelegt, hab zugelassen, dass sie dir wehtun. Und dann hab ich dich vergewaltigt. Für mich war das eine Vergewaltigung.“ Sie bekam kaum Luft, doch immer noch strömte mehr aus ihr hervor. „Es tut mir leid, Paris. Es tut mir so leid. Ich weiß, das ist nicht genug. Nichts, was ich sage, wird je gut genug sein, aber …“
    „Sienna.“
    „Es tut mir leid. Wirklich. Und danach, als ich im Sterben lag, hab ich dir die Schuld gegeben, aber du konntest nichts dafür. Ich hab dir an den Kopf geworfen, dass ich dich hasse, und auch das tut mir furchtbar leid. Das alles hattest du nicht verdient.“
    Wieder Schweigen. Mittlerweile strich er ihr sanft über den Rücken, zärtlich, tröstend. „Du hast mich nicht vergewaltigt“, erklärte er schließlich, und in seiner Stimme lag ein überraschend amüsierter Unterton. „Ich wollte dich. Ich wollte dich so sehr, obwohl ich dich nicht wollen wollte.“ Vielleicht hatte sie sich seine Belustigung aber auch nur eingebildet. Jetzt lag ein aufreibend rauer Ton unter seinen Worten.
    „Ich habe mit dir geschlafen, weil man es mir befohlen hat, weil ich dich vernichten wollte“, sagte sie.
    „Ich hab mit dir geschlafen, weil ich meine Kräfte auftanken wollte.“
    „Aber ich wollte dich trotzdem“, fügte sie flüsternd hinzu.
    Mit den Fingerspitzen drückte er die Muskeln unter der Stelle, wo ihre Flügel ansetzten, doch viel zu schnell ließ der Druck nach. „Und ich wollte dich , immer noch. Das ist einer der Gründe, weshalb ich dich bei meinem Ausbruch mitgenommenhabe – weil ich wieder mit dir schlafen wollte.“
    Wieder schluchzte sie auf. „Ich dachte, du hättest mich als Schutzschild benutzt, und ich … ich …“ Scheiße. Jetzt schluchzte sie so ununterbrochen, dass sie kein Wort mehr herausbrachte.
    Er küsste sie auf die Schläfe. „Ich habe dich nicht als Schild benutzt. Jedenfalls nicht absichtlich. Es tut mir leid, wie die Dinge geendet sind, so furchtbar leid. Wenn’s dir hilft, ich hab mich tausendmal dafür bestraft und werd’s wahrscheinlich noch tausendmal tun. Hätte ich gewusst, was noch geschehen würde, hätte ich dich dort gelassen … und wäre dich später holen gekommen.“
    Die letzten Worte hatte er nur zögernd ausgesprochen, als fürchtete er sich vor ihrer Reaktion auf dieses Geständnis. „Ich bin froh.“
    Eine gefühlte Ewigkeit verstrich, sie beide aneinandergeklammert, die Stille nicht länger unangenehm, sondern beruhigend. Okay. Vielleicht war sie diejenige, die klammerte, aber ihm schien es nichts auszumachen. Er streichelte sie weiter.
    Bis zu diesem Moment war ihr nicht klar gewesen, wie sehr sie sich nach Körperkontakt sehnte. Dass dieser Körper Paris gehörte, machte es nur noch besser. Er war so stark, roch so gut, und wenn sie nicht aufpasste, würde sie bald die Wange an seiner Brust reiben, die Nase an seinem Hals vergraben und sich wie eine Kletterpflanze um ihn schlingen.
    Als sie sich schließlich beruhigt hatte, überrollte sie eine gnadenlose Erschöpfung, und sie sank gegen ihn, den Kopf an seine Schulter gelehnt. Ihre Augen waren geschwollen, ihre Nase verstopft und ihre Kehle rau vom Weinen.
    „Besser?“, fragte er.
    „Ja, danke. Ich … ich … Paris.“ Ihre Lippen teilten sich, und sie holte Luft. „Trotz allem bist du hergekommen, um mir zu helfen. Du hast dich in Gefahr gebracht.“
    „Gefahr hat für mich keine Bedeutung.“ Sein Ton wargrummelig, als gefiele ihm die Richtung nicht, in

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