Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
wirbelte um ihn herum. Ein kurzes Ruckeln, und er hatte das Fenster hochgeschoben. Heiße, stechend riechende Luft drang ins Zimmer, brannte in ihrer Nase. Er zog einen Dolch, streckte den Arm in die Dunkelheit – und traf auf keinerlei Widerstand.
Andere konnten also gehen, begriff sie. Nur sie war gefangen.
Entschlossen schob er das Fenster wieder zu und wandte sich zu ihr um. Statt an ihre Seite zurückzukehren, lehnte er sich an die Wand. Sein schwarzes T-Shirt spannte über seinen harten Muskeln. Eng umhüllte die schwarze Hose seine Beine – und eine beeindruckende Erektion.
Konnte es wirklich sein, dass er … sie wollte? So, wie sie ihn wollte?
Wem versuchst du hier was vorzumachen? Er ist der Lord of Sex. Die Reaktion hat er vermutlich bei jedem.
„Kannst du Zorn deinen Körper übernehmen lassen, ohne dass er deinen Geist kontrolliert?“, fragte er mit leicht rauer Stimme.
Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen, während ihre Wangen heiß wurden. „Ich, äh … Er übernimmt beides, aber gelassen hab ich ihn noch nie. Ich gewinne zwar nicht immer, aber ich kämpfe jedes Mal gegen ihn an.“
„Hör auf, ihn zu bekämpfen. Lass ihn deinen Körper übernehmen, aber versuch, ihn ein Stück weit durch deinen Geist zu kontrollieren.“
Ihr fiel die Kinnlade herunter, und ihre Zähne klackten, als sie den Mund wieder schloss. Einfach so sollte sie einem Wesen, das nur dafür lebte, jeden zu bestrafen, gestatten, sie zu übernehmen und jede ihrer Handlungen zu steuern? „Du hast keine Ahnung, was geschehen würde, wenn ich das zulasse.“
Ihm entfuhr ein bitteres Lachen, das sein perfektes Äußeres nicht verzerrte, sondern nur noch unterstrich. Vielleicht, weil diese Bitterkeit in ihr den Wunsch weckte, ihn zu küssen, bis er sich besser fühlte. „Oh doch, und wie.“
Tatsächlich, so musste es wohl sein. „ Zorn verletzt Menschen. Ich verletze Menschen. Und was, wenn ich dich verletze?“
Seine Augen schimmerten wie schmelzender Stahl. „Ich kann schon auf mich aufpassen, und ich will dich hier rausbekommen.“
„Das will ich auch.“ Nur nicht so sehr, dass sie riskieren würde, ihm Schmerzen zuzufügen. Und um ehrlich zu sein, war ihr Dämon nicht ihre einzige – oder auch nur die schlimmste – Sorge. Wieder weiteten sich ihre Augen. Wie hatte sie das vergessen können, auch nur einen Moment lang? „Cronus“, keuchte sie. „Wenn du mir hilfst, wird Cronus dich dafür bestrafen. Ich bin überrascht, dass er das nicht schon längst getan hat.“
„Nach dem, was ich so höre, ist der momentan viel zu beschäftigt,um sich um mich zu kümmern.“ Paris grinste, langsam und teuflisch. Voller Vorfreude. „Aber er und ich haben noch eine Rechnung offen, und bald werden wir uns darüber unterhalten.“
Ängstlich hob sie die Hand an die Kehle. „Nicht meinetwegen. Ich will nicht, dass du …“
„Hast du Familie?“, unterbrach er sie. „Irgendjemanden, wo ich dich hinbringen kann, wenn ich dich aus dem Himmel geschafft habe?“
Sie blinzelte. Er hatte sie gerettet, und er begehrte sie immer noch, wenn man seiner Erektion Glauben schenken konnte. Doch er wollte sie nicht bei sich behalten, nicht einmal mit ihr schlafen. Stattdessen wollte er sie so schnell wie möglich loswerden. Natürlich. Dämliche Sienna, dass sie sich je etwas anderes erhofft hatte.
Zwischen ihnen würde es sowieso nie funktionieren. Sie kannte sich jetzt besser aus mit seinem Dämon und wusste, dass er kein zweites Mal mit ihr würde schlafen können, trotz … dieses Monsters in seiner Hose. Nicht wahr? Bei ihm gab’s nur eine einzige wilde Nacht. Nicht wahr?
„Sienna“, fuhr er sie an. „Sieh mir ins Gesicht. Bitte.“
Die Hitze in ihren Wangen drohte sie zu verbrennen, als sie den Blick ein zweites Mal von seinen Kronjuwelen losriss. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht so begaffen. Ich war nur mit meinen Gedanken woanders.“
„Bei meinem Schw… äh, Ding?“
„Na ja, klar.“
Vor Überraschung fiel ihm die Kinnlade herunter, und sie fragte sich ernsthaft, warum der Gott des Sex eine solche Enthüllung so unglaublich finden sollte.
Wie dem auch sei. Was hatte er sie noch mal gefragt? Ach ja. Ihre Familie. „Nein. Es gibt niemanden, bei dem ich unterkommen könnte, niemanden, der mich überhaupt sehen könnte.“ Während sie das sagte, ließ sie den Blick über denRest seines Körpers wandern. Noch immer trug er die Bisse und Kratzer der Gargl, auch wenn die Wunden mittlerweile
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