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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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jetzt etwas, das sie nicht sein wollte: ein Kriegerengel. Doch es war das Beste so, und er empfand keine Reue, weil er beschlossen hatte, sie zu befördern. Genau wie er war sie zu fasziniert von jemandem, der nicht gut für sie war.
    Besser es wurde jetzt beendet, bevor die Faszination Olivia zerstörte.
    Sie befeuchtete sich die Lippen und wandte den Blick ab. „Darüber wollte ich mit dir reden.“ Ein leichter Schauer überlief sie. „Ich glaube nicht, dass ich es kann, Lysander.“ Die Worte kamen als gequältes Flüstern hervor. „Ich glaube nicht, dass ich Aeron töten kann.“
    „Warum?“, fragte er, obwohl er wusste, was sie sagen würde. Doch im Gegensatz zu Bianka hatte Aeron ein himmlisches Gesetz gebrochen. Ihn einschließen und auf den rechten Weg führen, das kam bei ihm nicht infrage.
    Wenn Olivia es nicht schaffte, den dämonenbesessenen Mann zu töten, musste die Aufgabe einem anderen Engel übertragen werden – und Olivia würde für ihre Weigerung bestraft werden. Man würde sie aus dem Himmel verstoßen, ihr die Unsterblichkeit nehmen, ihr die Flügel ausreißen.
    „Er hat niemandem etwas getan, seit der Blutfluch von ihm genommen worden ist“, erklärte sie.
    Lysander entging der flehentliche Unterton nicht. „Er hat einem von Luzifers Lakaien geholfen, der Hölle zu entkommen.“
    „Ihr Name ist Legion. Und ja, das hat Aeron getan. Aber er trägt Sorge dafür, dass die kleine Dämonin den meisten Menschen fern bleibt. Und denen, mit denen sie zu tun hat, begegnet sie mit Freundlichkeit. Na ja, mit ihrer Version von Freundlichkeit.“
    „Das ändert nichts an der Tatsache, dass Aeron der Kreatur geholfen hat zu fliehen.“
    Olivia ließ die Schultern sinken, obwohl sie keineswegs besiegt aussah. In ihren Augen funkelte Entschlossenheit. „Ich weiß. Aber er ist so … nett.“
    Lysander entschlüpfte ein bellendes Lachen. Er konnte einfach nicht anders. „Wir sprechen von einem Herrn der Unterwelt, oder? Und zwar von dem, dessen gesamter Körper mit Bildern von Gewalt und Blut tätowiert ist? Das ist der Mann, den du als nett bezeichnest?“
    „Nicht alle seiner Tätowierungen haben mit Gewalt zu tun“, murmelte sie, aus irgendeinem Grund beleidigt. „Zwei sind Schmetterlinge.“
    Wenn sie die Schmetterlinge unter den zahllosen Totenschädeln auf dem Leib des Mannes entdeckt hatte, musste sie ihn sehr aufmerksam studiert haben. Lysander seufzte. „Hast du … etwas empfunden für ihn?“ Körperlich?
    „Was meinst du?“, entgegnete sie, doch in ihre Wangen stieg ein rosiger Hauch.
    Also ja. „Vergiss es.“ Er rieb sich mit der Hand über das plötzlich müde Gesicht. „Gefällt dir dein Zuhause, Olivia?“
    Bei diesen Worten wurde sie blass, als ahnte sie, worauf er hinauswollte. „Natürlich.“
    „Gefallen dir deine Flügel? Gefällt dir das Fehlen von Schmerz, welche Art von Verletzung du auch erleidest? Gefällt dir das Gewand, das du trägst? Ein Gewand, das sich selbst und dich ununterbrochen reinigt?“
    „Ja“, antwortete sie leise. Sie blickte auf ihre Hände hinunter. „Das weißt du doch.“
    „Und du weißt, dass du all das und noch mehr verlieren wirst, wenn du deine Pflicht nicht erfüllst.“ Die Worte waren harsch, genauso an ihn gerichtet wie an sie.
    Ihr stiegen Tränen in die Augen. „Ich hab nur gehofft, du könntest den Rat dazu bewegen, den Hinrichtungsbefehl aufzuheben.“
    „Das werde ich nicht einmal versuchen.“ Ehrlichkeit, rief er sich in Erinnerung. Er musste ehrlich sein. Was er immer vorzog. Zumindest bisher. „Regeln werden immer mit Grund aufgestellt, ob wir diesem Grund nun zustimmen oder nicht. Ich existiere schon seit geraumer Zeit, habe die Welt – ihre und unsere – ins Dunkel und ins Chaos stürzen sehen. Und weißt du was? Dieses Dunkel und das Chaos rührten immer von einer gebrochenen Regel her. Einer einzigen. Denn wenn erst eine gebrochen ist, folgt bald die nächste. Dann noch eine. Es wird zu einem Teufelskreis.“
    Einen Moment war es ganz still, während sie seine Worte in sich aufnahm. Dann seufzte sie und nickte. „Also gut.“ Worte der Akzeptanz, gesprochen in einem Ton, der alles andere verhieß.
    „Du wirst deine Pflicht tun?“ Was er wirklich fragte: Wirst du Aeron, den Hüter des Zorns , töten, ob du es willst oder nicht? Lysander verlangte nicht mehr von ihr, als er selbst getan hatte. Er verlangte nichts, was er selbst nicht tun würde.
    Wieder ein Nicken. Eine Träne lief ihr über die Wange.
    Er

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