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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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fiel zur Seite. Amonite starrte ihn an, die Augen aufgerissen, die Backen rot.
    Sie befanden sich mittlerweile einige Meter über den Baumkronen. Amonite riss die Waffe erneut herum. Nathan erwischte sie mit der Faust, als sich der nächste Schuss löste, der in die kugelsichere Kuppel des Hubschraubers fuhr. Er warf sich über sie, stieß die Pistole beiseite, lenkte die Geschosse in die Scheibe der Kabine ringsum, die sich mit einem Netz überzog.
    Er drosch ihr ins Gesicht. Sie ließ die Waffe fallen, holte ihrerseits aus und setzte Nathan die Faust an die Stirn. Einen Augenblick war er benommen, sah sie wieder ausholen, hörte das Krachen von Knochen in seinem Kopf. Wieder spürte er ihre Faust am Kopf. Er kippte nach hinten um.
    Amonites rechte Pranke umfasste Nathans Hals. Sie riss ihn auf sich zu, bis ihre Nasen sich fast berührten.
    »Du blödes Arschloch«, zischte sie.
    Der Druck auf seine Luftröhre nahm zu. Nathan spürte, wie ihm die Sinne schwanden. Der Lärm der Rotorblätter trat in den Hintergrund, das Rauschen des Bluts in seinen Ohren nahm zu.
    In einem letzten verzweifelten Aufbäumen schlug Nathan um sich. Seine Rechte traf den Steuerknüppel, was den Hubschrauber seitwärts wegkippen ließ. Amonites Griff um seinen Hals löste sich, als sie den Hubschrauber wieder unter Kontrolle zu bekommen versuchte, der direkt auf den Hügel zuflog. Nathan warf sich nach vorn und stieß Amonites gewaltigen Körper gegen die Tür. Er bekam den Griff zu fassen und riss die Tür auf. Mit dem Lärm der Rotorblätter füllte die Kabine sich mit warmer Luft.
    Nathan stemmte beide Füße gegen den Sitz des Copiloten und schob. Amonite rutschte aus dem Pilotensitz, ein Bein baumelte in der Luft. Ächzend warf sie sich herum und stieß Nathan den Rücken ihrer Faust gegen den Schädel. Sie zog sich wieder in die Kabine und bekam Nathan am Hemd zu fassen. Sie zerrte ihn über sich hinweg in Richtung der offenen Tür.
    Er versuchte irgendwo Halt zu finden: am Steuerknüppel, am Sitz, am Gurt. Die Hände zu Klauen gekrümmt, schlug er nach ihrem Gesicht, ihren Augen. Sie riss den Kopf zurück und zog ihn erbarmungslos über sich hinweg hin zur offenen Tür. Sein Kopf wies nach unten. Die Kronen der Bäume rasten an seinem Gesicht vorbei.
    Nathan drehte sich um. Er bekam den Griff der Tür zu fassen.
    Amonite schob ihn nach draußen, bis nur noch Beine und Hüften in der Kabine waren. Mit einem Seitwärtskick trat Nathan nach Amonites Kopf. Er spürte, dass etwas brach. Amonites Griff begann sich zu lockern.
    Nathan trat noch einmal zu. Der Hubschrauber kippte wieder zur Seite. Nathan drohte den Halt zu verlieren. Die Baumwipfel waren viel zu nahe. Nathan versuchte sich in die Kabine zurückzuziehen. Plötzlich berührten seine Fingerspitzen ein Stück Metall zu Amonites Füßen.
    Die Pistole.
    Er ergriff sie, drehte sie um, richtete sie auf Amonite. Er drückte zweimal ab. Die erste Kugel traf sie in den Hals. Die zweite fuhr ihr in die Brust. Einen Augenblick lang schien sie das gar nicht zu bemerken. Ihr Blick richtete sich auf die Landschaft unter ihnen. Dann verzog sie das Gesicht, als würde sie etwas irritieren. Das Blut quoll ihr bereits aus dem Hals. Sie blickte auf Nathan hinab, die Augen vor Staunen weit geöffnet, als sie die Pistole in seiner Hand sah. Er schoss ein drittes Mal, und diesmal traf er sie mitten ins Gesicht. Die Wucht des Aufschlags riss ihr den Kopf nach hinten. Ihr rechter Arm begann krampfhaft zu zucken. Und stieß gegen den Steuerknüppel.
    Der Hubschrauber kippte so jäh nach vorn, dass Nathan den Halt am Griff verlor. Er rutschte ab. Verzweifelt versuchte er sich irgendwo festzuhalten. Der Hubschrauber tat erneut einen Satz. Nathan rutschte vollends ab, hinaus ins Leere und sah die Hügelkuppe auf sich zuschießen, als er in die Baumwipfel fiel. Mit scharfen Klauen griffen Äste nach ihm, zerrissen ihm die Kleidung, zerkratzten ihm die Haut, als er krachend durch den Baldachin brach.
    Eine weitere Explosion.
    Ein stechender Schmerz fuhr ihm durch den rechten Arm. Der Sturz schien endlos zu dauern. Lianen bremsten die Wucht seines Falls. Er versuchte danach zu greifen. Dann, mit einem Ruck, war der Sturz zu Ende.
    Sein linkes Bein hatte sich in einem Gewirr von Lianen verfangen; mit dem Kopf nach unten baumelte er einige Meter über dem Boden. Es waren immer noch Schüsse zu hören, von Explosionen durchsetzt. Nathan schnappte nach Luft. Er konnte nicht glauben, dass er noch am Leben war.

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