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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Blick in die seinen. Er versuchte zu antworten, aber seine Zunge schien am Gaumen zu kleben.
    Lucias Gesicht verschwand.
    »Manuel, mehr Verbandszeug«, hörte er sie sagen. »Schnell. Er fängt wieder zu bluten an.«
    Nathans Gesichtsfeld färbte sich rot. Er driftete wieder in die Dunkelheit.
    Als er das nächste Mal zu sich kam, sah er sich in einem kleinen Zimmer mit weißen Wänden und Neonlicht. Beide Arme waren dick bandagiert. Durch das Gewirr von Schläuchen, die wie Ranken aus seinem linken Arm wuchsen, sah er eine Gestalt mit langen dunklen Haaren vor dem Gesicht, die in einem Sessel neben seinem Bett saß.
    Er versuchte den Kopf zu heben. In seinem Kopf schienen Hämmer am Werk, sodass er keuchend wieder ins Kissen sank.
    Die Person sprang aus dem Sessel.
    »Lucia…«, sagte Nathan.
    Lucia lief an die Tür und riss sie auf.
    »Manuel, er ist aufgewacht. »Sie lief wieder an seine Seite und griff nach seiner Hand.«
    »Wir dachten schon, wir verlieren dich.« Sie wies auf einen großen Blutbeutel, der an einem Ständer neben ihr hing. »Das ist schon der dritte.«
    Manuel tauchte auf der anderen Seite des Bettes auf. Ein Lächeln erhellte seine ansonsten so grimmige Miene.
    »Schön, dass du wieder da bist«, sagte er.
    »Was ist passiert?«, war alles, was Nathan hervorbrachte.
    »Das erzählen wir dir später«, sagte Manuel.
    »Nein. Jetzt.«
    Lucia und Manuel wechselten einen Blick.
    »Es ist alles gut gegangen«, sagte Lucia. »Wir sind alle in Sicherheit.«
    »Escobar? Amonite?«
    »Keine Bange«, beruhigte ihn Lucia. »Wir erklären dir alles, wenn’s dir wieder besser geht.«
    Nathan schloss die Augen. Kurz darauf schlief er wieder ein.

Kapitel 103
    Unweit von Bogotá, Kolumbien
19. April 2011
    Es war Nacht, als Nathan wieder aufwachte. Lucia saß im Sessel und starrte ihn mit einem leeren Blick in den Augen an. Die Müdigkeit hatte sich in ihre Wangen geätzt. Sie hatte einen Laptop auf den Knien. Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie ihn aufwachen sah.
    »Wie geht’s dir denn?«
    »Bescheiden«, sagte Nathan. »Aber offensichtlich lebe ich noch.«
    »Du hast 36 Stunden geschlafen. Die Ärzte sagen, dein Zustand sei stabil. Und keine Spur von dieser Ochronose. Aber du brauchst viel Ruhe.«
    Nathan gab sich alle Mühe, sich aufzusetzen. Jede einzelne Faser in seinem Körper tat weh. Er fasste sich an die Rippen und verzog das Gesicht. Mindestens zwei waren gebrochen. Er sank wieder in die Matratze. Erinnerungen an seinen Kampf mit Amonite stellten sich ein.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    Lucia zog ihren Sessel näher ans Bett. Sie hatte blaue Flecken an der rechten Wange. Am Hals.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Nathan und streckte die Hand nach ihr aus.
    »Nichts Ernstes. Sie haben mir den Kopf geröntgt, aber es ist noch alles ganz. Die bösen Bullys von der Front haben mich nur vermöbelt.«
    Nathan schluckte. Sein Mund war wie ausgetrocknet und sein Kopf schien sich jeden Augenblick spalten zu wollen.
    »Gib mir doch etwas Wasser, ja?«
    Lucia reichte ihm einen Becher vom Nachttisch.
    »Also, wie ist es ausgegangen?«, fragte er.
    »Amonite ist tot. Sie hat den Absturz nicht überlebt.«
    Nathan nickte. Schon gar wo sie bereits tot war, bevor der Hubschrauber in die Luft flog. Er wusste das, weil er sie getötet hatte. Aber er hatte jetzt nicht die Kraft, darauf einzugehen.
    »Und El Patrón? War er wirklich Escobar?«
    »Wenn nicht, dann jemand, der ihm sehr nahe stand und sich für ihn ausgegeben hat. Manuels Leute haben den Laptop gehackt, den du im Rucksack hattest. Tonnenweise E-Mails und Dateien. El Patrón war das Gehirn der Front. Er hat sie mit Gewalt von den Häftlingen übernommen, die sie gegründet hatten. Er hat Amonite und Sir George mit an Bord geholt. Er hatte Zugang zu Hunderten von Millionen Dollar auf Bankkonten in der Schweiz und auf den Caymans. Könnte das Geld gewesen sein, das Escobar vor zwanzig Jahren beiseite geschafft hat. Aber vielleicht kam es auch woanders her. Wir wissen es nicht.«
    »George musste Escobar gekannt haben, als er hier Anfang der 90er Botschafter war«, sagte Nathan. »Was ist mit der Front?«
    »Aufgelöst. Manuels Leute haben ihnen kräftig den Hintern versohlt. Sie haben ein Versteck in der Nähe der Festung gefunden, wo die Front die Hubschrauber und Trucks hinschaffte, die George ihr geliefert hat. Sie waren dabei, eine Armee aufzubauen. Stark genug, um halb Kolumbien zu übernehmen. Die anderen Kartelle hätten keine Chance

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