Schwarzes Verlangen
werden es mit dir treiben , bestätigte Katastrophe lachend. Immer und immer wieder.
Ich muss kotzen.
„Und damit wird es Zeit abzuhauen.“ William zog eine Sig Sauer aus seinem Hosenbund. „Ich kann nur mich selbst beamen. Lucien, kümmer du dich um die anderen.“
Lucien nickte und teleportierte eine protestierende Anya in Sicherheit. Ein paar Sekunden später tauchte er wieder auf, schnappte sich Kane und Tink und beamte auch sie weg von diesem Ort. Das Letzte, was Kane sah, war William, wie er mit einem begeisterten Grinsen auf den Lippen vorwärts stürmte. Und nach dem nächsten Blinzeln befand er sich innerhalb der Mauern einer Festung, die noch einmal zu besuchen er niemals geglaubt hätte. Und schon wieder fiel ihm das Atmen schwer.
31. KAPITEL
Im Reich der Blutigen Schatten
Josephina besah sich so viel wie möglich von der Festung, während Kane sie einen Flur entlang- und eine Treppe hinaufzerrte. „Ich kann’s kaum glauben, dass ich in eurem Zuhause bin. Ich meine, ich bin wahrhaftig in eurem Zuhause. Ich lebe den Traum einer jeden Fae-Frau.“
Die Gemälde an den Wänden weckten ihre Aufmerksamkeit. Auf jedem war ein Herr der Unterwelt im Adamskostüm zu sehen, dessen Männlichkeit von irgendetwas Femininem bedeckt wurde. Einem Schleifchen. Einem Teddybären. Einem Fetzen Spitze. Dann gab es da noch die Porträts einer zarten Blondine, die der Inbegriff des Fae-Schönheitsideals war. Auf dem einen trug sie ein Ballkleid. Auf dem anderen ein Negligé. Auf wieder einem anderen war sie mit schwarzem Leder bekleidet.
„Sie ist hübsch“, bemerkte Josephina und gab sich Mühe, sich nicht mit der Schönheit zu vergleichen. „Gehört sie zu einem deiner Freunde?“
„Nein.“
Sein schneidender Tonfall erschreckte sie. Aufmerksam musterte sie seinen angespannten Rücken, seinen ruckartigen Gang. „Kane? Ist alles in Ordnung?“
Er ignorierte sie. Ignorierte sogar die Leute, an denen sie vorbeikamen.
„Kane, bist du’s wirklich?“, fragte ein Mann mit schwarzem Haar und violetten Augen. Josephina erkannte den berühmt-berüchtigten Hüter der Gewalt . Er war ihr so nah, dass sie ihn hätte anfassen können.
In seinen Armen hielt er ein Baby, ein kleines Mädchen. Oh, gütiger Himmel, er hatte ein Kind? Warum hatten die Schriftgelehrten eine so riesige Neuigkeit nicht überliefert?
Schweigend zog Kane sie an den beiden vorbei.
„Hat mich gefreut, dich kennenzulernen“, rief sie. „Ich bin Josephina, und ich bin ein Riesenfan von …“
Kane zerrte sie um die Ecke.
„Was macht ihr denn hier? Ich dachte, ihr wärt in den Flitterwochen“, kommentierte Strider, der gerade aus einem Zimmer kam.
„Schön, dich wiederzusehen“, rief Josephina.
Eine reizende kleine Rothaarige trat an seine Seite und hieb ihm mit dem Ellenbogen in den Magen.
„Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht, Baby Doll?“, fragte Strider mit schmerzverzerrtem Gesicht.
„Flitterwochen?“, empörte sich der Rotschopf und stampfte mit dem Fuß auf. „Er hat geheiratet, und du hast es nicht für nötig gehalten, mir das zu erzählen?“
„Hey, Paris und Torin sind nicht zufällig auch hier, oder?“, fragte Josephina an Strider gerichtet. „Möglicherweise würde ich an einer Herzattacke sterben, aber das wäre es wert …“
Kane zog sie vor sich und hielt ihr mit der Hand den Mund zu. „Das reicht jetzt.“
Vor einer Tür blieb er endlich stehen. Ein Schlafzimmer, erkannte sie, als er sie hineinbugsierte. Dann ließ er sie los und verschloss die Tür hinter ihnen. Ehrfürchtig sog sie auch das kleinste Detail in sich auf. Das Zimmer war geräumig und hatte bröckelnde Wände aus Stein und einen zersprungenen Marmorboden. Die Möbel waren antik, abgenutzt, aber schick. Doch es gab keinerlei Bilder, nichts Persönliches.
„Ich muss …“ Kane rieb sich mit einer Hand übers Gesicht. „Ich … muss gehen“, erklärte er und sah überallhin, nur nicht zu ihr.
Sie fuhr zu ihm herum. „Du verlässt mich?“
„Ich komme wieder“, fügte er hastig hinzu. „Und dann stelle ich dich allen vor. Ich mache eine Führung mit dir. Was immer du willst.“
„Ich will … dich.“
Nicht länger war sie das passive Mädchen, das er anfangs kennengelernt hatte. Zu viel hatte sie durchgemacht, zu viel überlebt. Sie beide hatten überlebt. Sie hatte sich entschieden, für ihre Rechte einzustehen, und daran hatte sich nichts geändert. Sie würde um das kämpfen, was sie wollte, selbst wenn sie dafür
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