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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nachdenke“, sagte er und zog eine Pistole aus seinem Hosenbund hervor, „weißt du, wie man damit umgeht?“
    „Nein. Fae-Frauen ist es verboten zu lernen, wie sie sich verteidigen können.“
    Seine Züge verdunkelten sich. „Ich hätte längst anfangen sollen, dich wie versprochen auszubilden, und es tut mir leid, dass ich es nicht getan habe. Aber mach dir keine Sorgen. Die Pistole hier ist einsatzbereit, inklusive Schalldämpfer. Du musst nur zielen und den Abzug drücken.“ Mit zitternden Händen legte er die Waffe auf den Nachttisch.
    „Wohin gehst du?“
    Einen Augenblick lang blieb es still. „Ich will dem Dämon Nahrung geben, damit er aufhört zu versuchen, dir wehzutun. Wenigstens für eine kleine Weile.“

26. KAPITEL
    Unruhig lief Josephina vor dem breiten Bett auf und ab, das sie noch vor einer Stunde mit ihrem Ehemann geteilt hatte. Kanes plötzliche Verwandlung hatte sie zutiefst erschreckt. Innerhalb von Sekunden war er von charmant flirtend zu schlichtweg gemein gewechselt. In seinen Augen hatten Schuldgefühle gelauert … so viel Schuld, umso schlimmer, dass sich noch eine giftige Mischung aus Selbstverachtung und Scham darübergelegt hatte.
    Wie genau wollte er einem so furchtbaren Dämon Nahrung geben? Wenn er sich in Gefahr brachte …
    Ihr fiel das Atmen schwer, deshalb ließ sie sich auf das Bett sinken, lehnte sich an die Kissen und schloss die Augen. Bisher hatte sie immer nur ihr Abbild in die Gedanken anderer projiziert; niemals hatte sie versucht, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen. Hier und jetzt musste sie es versuchen.
    Kane brauchte sie, ob er es nun wahrhaben wollte oder nicht. Wenn sie herausfände, wo er sich aufhielt, könnte sie ihm zu Hilfe eilen. Nicht länger musste er allein gegen das Böse kämpfen, und das würde sie ihm auch beweisen.
    „Du willst eine Katastrophe?“, murmelte Kane. „Dann kriegst du auch eine.“
    Ich will das Weib tot sehen , fauchte der Dämon zur Antwort. Tot, tot, tot.
    „Tja, damit kann ich nicht dienen.“ Eher würde er sterben. Doch das würde ihm auch nicht weiterhelfen, nicht wahr?
    Zuallererst würde er sich von Tink entfernen, würde so weit von ihr weggehen, dass der Dämon sie nicht erreichen könnte. Der Anblick dieser Schnittwunden anihrem Arm … das tropfende Blut … Oh ja, Distanz war definitiv angebracht.
    Doch wohin sollte er gehen?
    Nein. Nicht er, wurde ihm schlagartig klar. Sie. Sie musste gehen. Er würde Lucien anrufen. Würde den Krieger schicken, um sie zu holen und in die Festung im Reich der Blutigen Schatten zu bringen, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatten. Kane würde sich von ihr fernhalten, und sie wäre in Sicherheit.
    Der Dämon wäre zufriedengestellt.
    Mit dem Daumen strich er über seinen Ehering und drehte das Metall. Bald schon wäre das Schmuckstück seine einzige Verbindung zu Tink. Frustriert rammte er die Faust gegen das Haus neben ihm, und die Backsteine bröckelten. Er hätte gar nicht erst versuchen sollen, ein normales Leben mit ihr zu beginnen. Nicht, bevor der Dämon tot war.
    Katastrophe knurrte.
    Kane bog um die Ecke. Mit lautem Krachen zersprang ein Fenster, als er auf dem Gehweg daran vorbeikam. Menschen schrien erschrocken auf und flüchteten hastig aus dem Scherbenregen. „Was soll das denn jetzt?“, presste er hervor. „Ich gebe dir doch genau das, was du willst.“
    Ja, während du meine Hinrichtung planst. Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich dich vernichte und mich befreie.
    „Dann wärst du wahnsinnig, ohne jeden Verstand.“
    Bin ich das nicht längst?
    Er würde nicht in Panik verfallen.
    Ein Geländewagen krachte gegen eine Straßenlaterne. Ein Radfahrer wich aus und prallte auf die Gehsteigkante. Das Rad wirbelte durch die Luft und knallte gegen Kane.
    Zähneknirschend setzte Kane seinen Weg fort. „Du fügst hier lauter Unschuldigen Schaden zu.“
    Ich weiß. Ist das nicht großartig?
    „Hör auf damit.“
    Lass uns einen Handel schließen. Ich werde nicht versuchen, dich oder andere umzubringen … wenn …
    „Wenn?“
    Siehst du die Frau da drüben? Ich will sie. Gib sie mir.
    Auf der anderen Straßenseite stand eine Frau vor einem Geschäft und betrachtete das Chaos weiter hinten.
    „Nein“, sagte Kane barsch.
    Ein Hydrant platzte auf, und plötzlich schoss Wasser gen Himmel. Zwei Autos stießen zusammen.
    „Nein“, wiederholte er und wischte sich kalte Tropfen von der Stirn.
    Eine Amsel kam vom Himmel geschossen und prallte hart gegen

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