Schwarzes Verlangen
Keine dieser Lakaiinnen hab ich geschwängert.“
Darüber war sie froh. Eine solche Verbindung zur Unterwelt hätte er nicht überlebt.
Josephina setzte sich auf, ohne ihn auch nur einen Augenblick loszulassen, und blickte auf ihn hinunter. Was auch immer sie hatte sagen wollen, wurde verdrängt von etwas anderem, das ihr auf der Seele brannte. „Das ist so was von unfair. Wenn ich heule, sehe ich aus wie die letzte Schabracke, die gerade einen Boxkampf hinter sich hat. Und du siehst genauso schön aus wie sonst auch.“
Er schenkte ihr ein langsames, träges Lächeln. „Du findest mich schön?“
„Ich glaube, ich habe dir bereits gesagt, dass ich dich für den Inbegriff der Schönheit halte.“ Sie zog ihm das T-Shirt über den Kopf.
„Nein, du hast mir gesagt, dass ich heiß bin. Das ist ein großer Unterschied. Und nicht, dass ich mich beschweren wollte, aber … was machst du da?“
„Weißt du noch, wie ich dir gesagt habe, dass ich all deine schlimmen Erinnerungen mit wunderschönen auslöschen will? Tja, heute fangen wir damit an. Und zwar sofort.“ Als Nächstes mussten seine Stiefel dran glauben, gefolgt von seiner Hose und Unterhose, und dann war er vollkommen nackt.
Ohne jede Scham musterte Josephina ihn ausgiebig. Um genau zu sein, waren schön und heiß noch viel zu schwache Worte für ihn. Sein Körper war von oben bis unten mit Muskeln übersät, seine Haut hatte einen makellosen bronzefarbenen Ton und wurde von dem Schmetterlingstattoo an seiner Hüfte gekrönt.
Mit den Fingerspitzen zeichnete sie die gezackten Flügel nach. „Dieses Kunstwerk fesselt mich jedes Mal aufs Neue.“
„Das Böse steckt manchmal in einer sehr hübschen Verpackung.“
Wie wahr. „Du willst es loswerden. Ihn.“
„Mehr als alles andere auf der Welt.“
„Dann werden wir einen Weg finden, um es möglich zu machen.“ Sie drückte die Lippen auf seinen Mund und gab ihm einen sanften, liebevollen Kuss. „Gemeinsam können wir alles schaffen. Jetzt leg die Hände um das Kopfteil.“
„Tink …“, setzte er an.
„Ich werde nichts tun, was dir nicht gefällt. Versprochen.“
„Was immer du tust, wird mir gefallen, vertrau mir.“
Bebend streckte er die Arme aus und folgte ihrem Befehl. Und als sie ihn das nächste Mal küsste, erwiderte er den Kuss vorbehaltlos. Anfangs noch zurückhaltend, drängte er immer fester, umspielte ihre Zunge immer schneller, veränderte den Rhythmus des Kusses. Da war Leidenschaft, ja. Zwischen ihnen war immer Leidenschaft. Doch zugleich küsste er sie mit etwas, das berauschender war als Verehrung, als sei sie der wichtigste Teil seines Lebens. Als würde er sie auf ewig wollen und brauchen. Als könnte er den Gedanken nicht ertragen, je wieder ohne sie zu sein.
Josephina nahm sich die Zeit, jeden Zentimeter seines Körpers zu kosten, zu schmecken; zu lernen, wie sie ihm Genuss bereiten konnte, während er ihr Hinweise gab, ihr sagte, was ihm gefiel. Und sie gehorchte, befolgte seine Anweisungen Wort für Wort, beobachtete sorgsam sein Gesicht auf der Suche nach irgendeinem Anzeichen für Unsicherheit oder Unbehagen. Doch nicht ein einziges Mal zuckte er zusammen oder wurde blass. Er wirkte völlig gelöst. Am Rande der Verzweiflung, getrieben von der Macht seiner Lust.
„Gleich bin ich … Tink, du musst aufhören. Ich will dich anfassen, Dinge mit dir anstellen“, raunte er. „Ich will dich.“
Er will mich nicht nur, er braucht mich, wurde ihr klar. Damals war er gefesselt, hatte jegliches Gefühl der Kontrolle verloren. Möglicherweise würde er ihr niemals ganz die Kontrolle überlassen können, aber das war in Ordnung. Sie liebte es, wie er ihren Körper beherrschte.
„Ich gehöre dir“, versprach sie ihm. „Mach mit mir, was immer du willst.“
Im nächsten Augenblick hatte er sich einen Schutz übergezogen und sie bei den Hüften gepackt. Er hob sie an, füllte sie aus, und ihr blieb nichts anderes übrig, als die Fingernägel in seine Brust zu krallen und sich an ihm festzuklammern.
Er war ungezähmt, undiszipliniert. Er war barbarisch wild und zugleich brutal liebevoll. Denn so viel er auch nahm – was er ihr zurückgab, war noch mehr. Er berührte sie genau an den richtigen Stellen, trieb ihr Verlangen in ungeahnte Höhen. Und als die Lust ihren Höhepunkt erreichte, konnte sie nur noch den Kopf in den Nacken werfen, dass ihre Haare seinen Schritt kitzelten. Er stöhnte laut auf, bewegtesich mit den Hüften in schnellem Rhythmus, versenkte sich
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