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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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in ihren Augen erlosch. „Eine verheiratete Frau“, murmelte sie. „Er ist nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe.“
    Tink streckte den Arm aus und drückte ihre Hand, eine Geste, die Trost und Verständnis ausdrückte. Als ihr einfiel, dass sie ihre Handschuhe nicht trug, zuckte sie zurück. „Tut mir leid. Ich hätte dich nicht anfassen – nein, Augenblick. Es geht. Kane hat es getestet.“
    Er grinste – da war wieder dieser Stolz.
    Ich hasse sie! Ich hasse sie alle! Katastrophe hämmerte gegen seinen Schädel, brüllend, knurrend, drohend.
    Neben ihm brannte eine Glühbirne durch. Zu seinen Füßen entstand ein Riss im Marmor.
    Und los geht’s, dachte er und kämpfte mit einem Stich des Entsetzens. Der Hunger setzt ein.
    Alle Augen waren nun auf ihn gerichtet. Zähneknirschend grüßte er nickend in die Runde.
    Eine harte Hand auf seiner Schulter lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Mann hinter ihm. „Bereit?“
    Überrascht sagte er: „William. Was machst du denn hier?“
    „Das ist mein Willkommensgruß, nach allem, was ich für dich getan habe? Vielen Dank auch, Kumpel.“
    Kane holte aus und hämmerte William die Faust auf die Nase. Augenblicklich spritzte Blut. „Nein, das ist der Dank.“
    William grinste nur, offensichtlich kam sein verdrehter Sinn für Humor mal wiederdurch. „Schon besser.“
    „Wenn du das nächste Mal versuchst, mich zu verarschen, wird’s nicht bei einem Schlag bleiben.“
    „Da bin ich mir sicher.“
    Und jetzt, wo das geklärt war … „Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du auf dem Weg in eine Schlacht mit den Lakaien. Was ist passiert?“
    „Eine Schlacht im wahrsten Sinne des Wortes, was sonst? Diese Weiber haben gekriegt, was sie verdient hatten, das versichere ich dir. Und jetzt bist du mir was schuldig, aber so richtig.“ Er warf den Damen einen Luftkuss zu und ging los in Richtung Bibliothek. Nur ein einziges Mal blickte er zurück zu Gilly.
    Kane folgte ihm, nicht ohne es ihm gleichzutun und noch einen letzten Blick auf Tink zu werfen. Sie lächelte ihn an, so liebreizend und hübsch, und er lächelte zurück.
    „Ich schulde dir gar nichts“, stellte er vor William klar. Er war sich nicht sicher, ob er begeistert sein sollte, dass seine Quälgeister tot waren, oder angepisst, dass er niemals würde Rache üben können.
    Fürs Erste entschied er sich für angepisst.
    „Und, woher hattest du meinen Ring?“, fragte er, nur um den Krieger zu ärgern.
    Dessen stahlblaue Augen verengten sich zu Schlitzen. „Du meinst meinen Ring.“
    „Genau das hab ich ja gesagt. Meinen Ring.“
    Eine Pause. Ein steifes Achselzucken. „Meinetwegen. Behalt ihn. Ich hab ihn einer Frau gestohlen, die ich flachgelegt und umgebracht habe. Was? Warum siehst du mich so an? Aber egal. Der Ring ist vermutlich verflucht und wiegt dich in falscher Sicherheit.“
    Wieder zersprang eine Glühbirne, und Flammen sprühten in Kanes Richtung, als hätte er eine Zielscheibe auf der Brust. Er blieb stumm, als sie die Bibliothek betraten. William schloss die Tür und verriegelte sie zusätzlich, nur für den Fall, dass die Frauen beschlossen, nach ihnen zu sehen. Kane ließ den Blick über die Männer schweifen, die in dem Raum verteilt standen. Lucien, Sabin, Strider, Amun, Paris, Gideon, Aeron, Reyes, Maddox und Torin, der in der hintersten Ecke stand. Es war Wochen her, dass sie sich so zusammengefunden hatten.
    Gemeinsam waren sie eine Macht, mit der man rechnen musste.
    „Deine Kleine ist also in Schwierigkeiten, was?“, begann Strider. „William hat uns von den Plänen ihres Vaters erzählt.“
    „Wie können wir helfen?“, fragte Sabin.
    Helfen hatte er gesagt. Er versuchte nicht, die Mission an sich zu reißen, und hatte nicht vor, Kane zurückzulassen. Er verstand Kanes Bedürfnis, an der Befreiung seiner Frau teilzuhaben. Ein Teil der Anspannung wich von ihm …
    Bis die nächste Lampe durchbrannte.
    „Zuerst muss ich euch was sagen“, fing er an. „Ihr müsst für mich die Festung räumen, ohne mir Fragen zu stellen, und zwar in etwas weniger als drei Monaten.“
    „Was?“
    „Wieso?“
    „Was ist hier los?“
    Ja, genau. Ohne Fragen, dachte er und verdrehte die Augen. Egal. „Um Tink aufzuspüren, habe ich mit jemandem einen Handel geschlossen. Diese Person bekommt die Festung.“
    „Wer?“, fragte Sabin barsch.
    „Geht dich nichts an. Tut es einfach.“
    Ein Murren ging durch die Reihen. Natürlich murrten sie. Aber dasselbe hätten die Krieger

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