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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Phönix sämtliche Kraft aus dem Körper gezogen und das Mädchen auf ein bewegungsunfähiges Häuflein reduziert.
    Gut, Josephina hatte sich die Kriegerin schließlich über die Schulter geworfen und sie aus der Hölle getragen, genau wie sie es mit Kane getan hatte. Auf dem Weg hatte sie sogar mit Dämonen gekämpft – ein Wunder, wenn man bedachte, dass sie in ihrem Leben noch nie gekämpft hatte – und irgendwann auch einen Ausgang gefunden. Doch das würde für die Phönix keine Rolle spielen. Josephina hatte ein Verbrechen begangen, und der Preis dafür musste gezahlt werden.
    „Ich hab nie von dir verlangt, irgendwas Furchtbares zu tun.“ Eine finstere Warnung lag in seiner Stimme.
    Eine, die sie ignorierte. „Vielleicht nicht mit Worten, aber ich hab mir bei deiner Rettung trotzdem fast den Rücken gebrochen.“ Sie zog die Beine unter ihren Körper, wodurch sie die Matratze ins Federn brachte und den geschwächten Kane beinahe hinuntergeworfen hätte. „Du wiegst gefühlte zehntausend Kilo. Aber das sind prachtvolle Kilos“, fügte sie hastig hinzu. Hör auf, den Mann zu beleidigen!
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte er sie von oben bis unten. Die Beiläufigkeit, die er bei seiner Bestandsaufnahme des Zimmers an den Tag gelegt hatte, fehlte völlig, und gleichzeitig konnte sie seinen Blick fast auf sich spüren, so als hätte er sie berührt. Ob er die Gänsehaut bemerkte, die sich auf ihren Armen ausbreitete?
    „Wie kann ein Mädchen wie du solch einen Kraftakt zustande bringen?“
    Ein Mädchen wie sie. Konnte er ihre Minderwertigkeit spüren? Sie hob das Kinn und erklärte trotzig: „Informationsaustausch war nicht Teil unserer Vereinbarung.“
    „Zum letzten Mal, Weib, es gibt keine Vereinbarung.“
    Ein rasendes Beben breitete sich in ihr aus und überschattete … was auch immer er vorher für Gefühle in ihr ausgelöst hatte. „Wenn du nicht tust, was du versprochen hast, dann … dann …“
    „Was?“
    Werde ich für den Rest meines Lebens leiden. „Was wäre nötig, damit du es dir anders überlegst und das Richtige tust?“
    Augenblicklich verschloss sich seine Miene und verbarg all seine Gedanken. „Zu welcher Spezies gehörst du?“
    Na, wenn das kein Themenwechsel war, aber okay, sie würde mitspielen. Die Fae waren keine besonders beliebte Rasse: die Männer weithin bekannt für ihren Mangel an Ehre im Kampf sowie eine unersättliche Begierde, mit allem zu schlafen, was nicht bei drei auf den Bäumen war; die Frauen berüchtigt für ihre Hinterhältigkeit und Skandale – und, okay, ihre Fähigkeit, hammermäßige Kleider zu schneidern. Vielleicht würde ihn dieses Wissen zum Umdenken bewegen.
    „Ich bin halb Mensch, halb Fae. Siehst du?“ Sie strich die Haare zurück und lenkte damit seine Aufmerksamkeit auf ihre spitzen Ohren.
    Als er die Spitzen entdeckte, runzelte er die Stirn. „Fae sind Abkömmlinge der Titanen. Titanen sind die Kinder von gefallenen Engeln und Menschen. Im Augenblick herrschen sie über die niederste Ebene der Himmelreiche.“ Die Worte kamen wie aus der Pistole geschossen.
    Nicht einem Star gegenüber die Augen verdrehen. „Danke für den Geschichtsunterricht.“
    Er runzelte die Stirn. „Demnach bist du …“
    In seinen Augen böse? Eine Feindin?
    Stumm schüttelte er den Kopf, anscheinend wollte er nicht länger darüber nachdenken. Dann zog er die Nase kraus, als hätte er etwas … nicht Unangenehmes, aber auch nicht Willkommenes gerochen. Scharf sog er die Luft ein, und sein Stirnrunzeln vertiefte sich. „Du siehst nicht im Entferntesten so aus wie das Mädchen … die Mädchen, die mich gerettet haben … Nein, hat. Nur eine“, stellte er fest und schüttelte noch einmal den Kopf, als versuchte er, dem Geschehenen einen Sinn zu verleihen. „Ihr Haar und ihr Gesicht haben sich immer wieder verändert, ich erinnere mich an jede einzelne Erscheinung. Und doch ist deine jetzige Gestalt keine davon. Aber dein Geruch …“
    War derselbe, ja. „Ich hatte die Fähigkeit, mein Äußeres zu verändern.“
    Eine seiner Augenbrauen schoss in die Höhe. „Hatte? Vergangenheitsform?“
    Trotz seines angeschlagenen Zustands war ihm das nicht entgangen. „Richtig. Diese Fähigkeit besitze ich nicht mehr.“ Die Kraft – und Fähigkeiten –, die sie sich von anderen lieh, blieben entweder nur eine Stunde bei ihr oder aber bis zu mehreren Wochen. Über den Zeitrahmen hatte sie keinerlei Kontrolle. Was sie von der Phönix genommen hatte, war

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