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Schwein gehabt

Schwein gehabt

Titel: Schwein gehabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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Natürlich wusste Koppe nicht, dass Sie dahinter steckten. So weit korrekt?«
    »Mach weiter. Hört sich bisher plausibel an .«
    »Nach und nach bröckelte aber die Fassade. Ich weiß nicht, was die drei toten Schüler entdeckt hatten — bei Babsi kann ich mir zum Beispiel vorstellen, dass Sie im Bett gequatscht haben — , aber die Schüler mussten getötet werden.«
    »Fast richtig.«
    Ich ließ mich nicht beirren. »Und auch hier haben Sie sich nicht selbst die Hände schmutzig gemacht. Die eigenen Mitschüler haben die Drecksarbeit für Sie erledigt, nachdem Sie sie mit Drogen voll gepumpt und aufgestachelt hatten. Drei Morde, und Sie mussten nicht einen Finger krümmen .«
    »Gut kombiniert, aber mit Babsis Tod hatte ich nichts zu tun, obwohl sie es am meisten verdient hatte. Sie konnte Männer in den Wahnsinn treiben, eine Zeit lang war ich von ihr fasziniert, die Bumserei war fantastisch. Aber ich weiß nicht, wer sie getötet hat .«
    Zollner machte eine kurze Pause und kratzte sich mit der Knarre an der Schläfe.
    »Aber dieser Mord war für mich ideal, da ich ein Alibi hatte, und zwar durch Sie. Und dadurch, dass ich für den ersten Mord ein Alibi hatte, konnte man mich mit dem zweiten und dritten auch nicht in Verbindung bringen, wenn ich sie auf dieselbe Weise durchführen ließ.«
    »Warum musste Kofler sterben ?«
    »Komm, Nannen, ich werde dich sowieso gleich erschießen. Warum soll ich mir die Mühe machen, dir das alles zu erzählen ?« Martin sah richtig gelangweilt aus. Fühlte sich wohl ziemlich sicher mit der Knarre.
    »Mein letzter Wille.«
    »Kofler war krankhaft eifersüchtig und ist Babsi gefolgt. Als er erkannt hat, mit wem seine Freundin in die Federn hüpft, hat er mich beobachtet und dabei wohl rausgefunden, dass ich irgendwas mit dem Satanszeug zu tun hatte. Eines Abends kam er vorbei und stellte mich vor die Wahl: Entweder ich lasse sein Flittchen in Ruhe oder er lässt alles auffliegen .« Zollner zuckte mit den Schultern. »Das war sein Todesurteil .«
    »Und Stegemann?«
    »Du langweilst mich. Was hältst du davon, wenn ich dich jetzt gleich erschieße? Dann kann ich mich wieder um die wirklich wichtigen Sachen kümmern .«
    Der Bursche hatte einen netten Humor, das musste ich zugeben.
    »Eine Frage habe ich noch: Warum haben Sie nach Barbaras Tod den Teufelsclub nicht für eine Zeit auf Eis gelegt? Sie mussten doch wissen, dass die Bullen und meine Wenigkeit herumschnüffeln würden .«
    »Du gehst mir auf den Sack. Das ist jetzt der letzte Einblick, den ich dir Möchtegernermittler in mein Leben gewähre: Die Geschäfte mussten weiterlaufen, weil ich leider eine kleine Spielschwäche habe. Und wie du weißt, übersteigen die Verluste meist die Gewinne. Außerdem bestand für mich keine Gefahr, weil ich stets im Hintergrund agierte .«
    Urplötzlich hob Zollner die Pistole und schoss. Er verfeuerte das ganze Magazin. Getroffen stürzte ich zu Boden.

33

    S tehen bleiben !«
    Martin blickte über die Schulter, und ihm traten fast die Augen aus den Höhlen, als er mich erkannte.
    »Nannen, was...?« Blitzschnell drehte er sich wieder um und rannte los. Das konnte ich ihm nicht durchgehen lassen; ich schoss ihm ins Bein. Zollner stieß einen Schrei aus, strauchelte und ging zu Boden. Dabei fielen ihm die Taschenlampe und eine Aktentasche aus den Händen.
    Während ich langsam zu ihm trottete, zog ich mein Handy aus der Hosentasche, rief Hartmann an und bestellte ihn zur Scheune.
    »Sie leben ?« , presste der Stufenleiter zwischen den Zähnen hervor. Sieh mal einer an: Kaum bin ich von den Toten auferstanden, findet der Herr Zollner zum höflichen Sie zurück. Ich hatte ihm einen sauberen Beinschuss verpasst. Keine schlechte Leistung für einen, der zuletzt als Cowboy beim Grundschulkarneval eine Waffe getragen hatte.
    »Natürlich lebe ich. Für wie bescheuert hältst du mich ?« Jetzt war ich dran mit Duzen.
    Nachdem Zollner über den toten Nannen gestiegen und nach draußen getreten war, war ich sofort aufgestanden und ihm gefolgt. Hinter der Scheunentür hatte ich eine Pistole versteckt, die Hannes mir über Ali Strutzmanns dunkle Kanäle besorgt hatte. Es war eine Freude gewesen, sie so prompt am lebenden Objekt zu testen.
    »Sie müssen tot sein. Ich habe sechs Kugeln in Sie hineingepumpt .«
    »Platzpatronen. Koppe hat mir vom Versteck in der Scheune erzählt, in das Sie vor den schwarzen Messen das Ecstasy und er nachher das Drogengeld deponiert hatten. Er hat mir sogar den

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