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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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flackern. Plötzlich befand sie sich unmittelbar davor – vor einer dicken, schweren, düsteren Flamme, die nicht fröhlich tanzte, sondern sich nur hin und her wand. Wenn grüner Schleim zu Feuer werden konnte, mochte er so aussehen. Die Flamme brannte im Eingang einer flachen Höhle.
    Da entdeckte sie neben der Flamme das Gesicht des Lehrlings von Glavas Rho, und bei dem Anblick überfiel sie ein Gefühl des Schmerzes und des Mitleids.
    Das Gesicht schien nichts Menschliches mehr zu haben, eine grüne Maske der Qual. Die Wangen waren eingefallen, die Augen starrten unnatürlich wild; es war sehr bleich und überzogen von kaltem Schweiß, der eine ungeheure innere Anstrengung erkennen ließ.
    Unsägliches Elend stand in diesem Gesicht geschrieben, doch auch große Macht – Macht über die gewaltigen, zuckenden Schatten, die sich um die grüne Flamme zu drängen schienen, Macht über die Kräfte des Hasses, die hier in den Kampf geschickt wurden. In regelmäßigen Abständen bewegten sich die gesprungenen Lippen, und die Arme und Hände machten bestimmte Gesten.
    Ivrian glaubte die sanfte Stimme Glavas Rhos Worte wiederholen zu hören, die er einmal vor Maus und ihr geäußert hatte: »Niemand kann die Schwarze Magie einsetzen, ohne die Seele auf das äußerste anzustrengen – und sie mit in die Waagschale werfen. Niemand kann andere Leute leiden lassen, ohne in gleicher Weise mit zum Opfer zu werden. Niemand kann durch Zaubersprüche Tod säen, ohne selbst am Abgrund des Todes zu schreiten, und, aye, sein eigenes Blut mit hineintropfen zu lassen.
    Die Kräfte der Schwarzen Magie sind wie zweischneidige vergiftete Schwerter, deren Griffe mit Skorpionstacheln besetzt sind. Nur ein starker Mann mit ledernem Handschuh, in dem der Haß und das Böse übermächtig sind, vermag sie zu führen, und auch er nur eine gewisse Zeit lang.«
    In Maus' Gesicht erkannte Ivrian jetzt die Wahrheit dieser Worte. Langsam bewegte sie sich näher heran, wie in einem Alptraum einen Schritt vor den anderen setzend.
    Sie wurde sich schattenhafter Wesen bewußt, als ob sie sich durch Vorhänge aus Spinnweben einen Weg bahnen müßte. Sie kam so nahe heran, daß sie die Hand hätte ausstrecken und ihn berühren können – trotzdem bemerkte er sie nicht, als ob sein Geist jenseits der Sterne schwebte und dort draußen mit der Schwärze kämpfte.
    Dann brach ein Zweig unter ihrem Fuß. Maus sprang mit erschreckender Schnelligkeit auf. Er ergriff sein Schwert und stürzte sich auf den Eindringling. Doch als seine Klinge noch eine Handbreit von Ivrians Kehle entfernt war, hielt er mühsam inne. Er starrte sie mit gebleckten Zähnen an. Obwohl er seinen Hieb abgebremst hatte, schien er sie gar nicht zu erkennen.
    In diesem Augenblick strich ein mächtiger Windstoß aus der Höhlenöffnung, ein seltsamer Wind, der Schatten mit sich brachte. Das grüne Feuer wurde kleiner, leckte hastig an den Scheiten entlang, die seine Nahrung waren, und erlosch fast.
    Dann hörte der Wind auf, und die zähe Dunkelheit hob sich, um von einem bleichen Licht ersetzt zu werden, das das Nahen der Dämmerung ankündete. Die Flamme wurde gelb. Der Zauberlehrling taumelte, und das Schwert fiel ihm aus der Hand.
    »Warum bist du gekommen?« fragte er mit schwerer Zunge.
    Sie sah, daß sein Gesicht von Hunger und Haß verwüstet war, daß seine Kleidung von zahlreichen Nächten zeugte, die er wie ein Tier im Wald verbracht hatte. Und sie erkannte plötzlich, daß sie die Antwort auf seine Frage wußte.
    »O Maus«, flüsterte sie, »laß uns gemeinsam von hier fortgehen. Hier herrscht nur der Schrecken.« Er schwankte, und sie stützte ihn. »Nimm mich mit, Maus!« sagte sie.
    Er starrte sie stirnrunzelnd an. »Du haßt mich also nicht, weil ich deinem Vater das angetan habe? Oder weil ich die Lehren Glavas Rhos so übel genützt habe?« fragte er verwirrt. »Du fürchtest dich nicht vor mir?«
    »Ich fürchte mich vor allem«, flüsterte sie und klammerte sich an ihn. »Ja, ich fürchte mich auch vor dir, sehr sogar. Aber diese Angst mag sich eines Tages geben. O Maus, nimmst du mich mit – nach Lankhmar oder an das Ende der Welt?«
    Er nahm sie bei den Schultern. »Ich habe davon geträumt«, sagte er langsam. »Aber du ...?«
    »Lehrling Glavas Rhos!« donnerte eine triumphierende Stimme. »Ich verhafte dich im Namen Herzog Janarrls wegen der Zaubertricks, die du mit der Gesundheit des Herzogs angestellt hast!«
    Vier Jäger sprangen mit gezogenen Schwertern aus

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