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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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»Ist es nicht schön, dass Gran so viele Liebeszauber im Laden hat?«, überlegte sie laut.
  »Blaise ...« Thea hatte alle Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. » Erinnerst du dich nicht daran, was Gran gesagt hat? Falls es weiteren Ärger geben sollte ...«
  »Es wird keinen Ärger für uns geben«, erwiderte Blaise, deren Stimme fest und entschlossen klang. »Nur für ihn .«
  Mit einem seltsamen Gefühl der Leere ging Thea zu ihrem nächsten Kurs.
  Ignorier es einfach, dachte sie. Es gibt nichts, was du tun kannst.
  Auf dem Weg zum Unterricht begegnete sie nur wenigen Geschöpfen der Nachtwelt: Da war ein Junge, wahrscheinlich im ersten Jahr, der aussah wie ein Gestaltwandler; in den Augen eines Lehrers funkelte die Jagdlust der Lamia - der geborenen Vampire. Keine verwandelten Vampire, keine Werwölfe. Keine anderen Hexen.
  Natürlich konnte sie sich nicht sicher sein. Alle Wesen der Nachtwelt waren Meister der Verheimlichung, Meister darin, sich anzupassen, unauffällig zu sein, sich nicht entdecken zu lassen. Sie mussten es sein. Denn nur so konnten sie in einer Welt überleben, in der es so viel mehr Menschen gab ... und in der die Menschen es liebten, alles zu töten, das anders war.
  Aber als sie im Kurs über Weltliteratur saß, fiel Thea ein Mädchen in der Reihe schräg hinter ihr auf.
  Das Mädchen war feinknochig und hübsch, mit dichten Wimpern und Haaren, die so schwarz und weich waren wie Ruß. Sie hatte ein herzförmiges Gesicht - und Grübchen. Aber was Theas Aufmerksamkeit erregte, war die Hand des Mädchens, die an einer Nadel an ihrer blauweiß gestreiften Weste spielte. Einer Nadel in Form einer schwarzen Blume.
  Einer Dahlie.
  Thea blätterte sofort eine unbeschriebene Seite in ihrem Notizbuch auf. Während der Lehrer eine Passage aus der Geschichte Rashomon vorlas, begann Thea eine schwarze Dahlie zu zeichnen - so groß, dass das Mädchen sie deutlich sehen konnte. Als sie den Kopf hob, stellte sie fest, dass das Mädchen sie beobachtete.
  Das Mädchen senkte die Wimpern, als sie die Zeichnung betrachtete, dann blickte sie wieder auf. Sie lächelte Thea zu und nickte schwach.
  Thea lächelte ebenfalls und nickte zurück.
  Nach dem Unterricht mussten sie kein weiteres Wort darüber verlieren; Thea folgte dem Mädchen in den Eingangsbereich der Schule. Das Mädchen schaute sich um, ob auch niemand in Hörweite war, dann wandte es sich mit so etwas wie resignierter Sehnsucht Thea zu.
  »Zirkel der Mitternacht?«, fragte das Mädchen.
  Thea schüttelte den Kopf. »Zirkel des Zwielichts. Du nicht auch?«
  Schüchternes Entzücken blitzte in den Zügen des Mädchens auf. Ihre Augen waren dunkel und samten. »Ja!«, sagte sie und fuhr hastig fort: »Aber es gibt nur noch zwei weitere von uns - zwei aus der Oberstufe, meine ich -, und sie gehören beide dem Zirkel der Mitternacht an, und ich habe es einfach nicht zu hoffen gewagt!« Sie streckte ihre Hand vor, und auf ihrem Gesicht bildeten sich Grübchen. »Ich bin Dani Abforth.«
  Thea wurde leichter ums Herz. Das Lachen des Mädchens war ansteckend. Sie ergriff Danis Hand. »Thea Harman. Einigkeit.« Es war die alte Begrüßung der Hexen, das Symbol ihrer Harmonie, ihres Einsseins.
  »Einigkeit«, murmelte Dani. Dann weiteten sich ihre Augen. »Harman? Du bist eine Herdfrau? Eine Tochter von Hellewise? Wirklich?«
  Thea lachte. »Wir sind alle Töchter von Hellewise.«
  »Ja, aber - du weißt, was ich meine. Du bist eine direkte Nachfahrin. Es ist mir eine Ehre.«
  »Nun, mir ist es auch eine Ehre. Abforth ist schließlich eine ziemlich beeindruckende Linie.« Dani schaute sie immer noch voller Ehrfurcht an, also fügte Thea schnell hinzu: »Meine Cousine ist ebenfalls hier - Blaise Harman. Wir sind beide neu - aber du musst eigentlich auch neu sein. Ich habe dich noch nie in der Gegend von Vegas gesehen.«
  »Wir sind letzten Monat hergezogen, gerade rechtzeitig zum Schulbeginn«, antwortete Dani. Dann legte sie die Stirn in Falten. »Aber wenn du neu bist, was meinst du dann damit, dass du mich noch nie hier gesehen hast?«
  Thea seufzte. »Nun, es ist irgendwie kompliziert...«
  Die Schulglocke läutete. Dani und Thea blickten sich frustriert an.
  »Treffen wir uns dort draußen zum Lunch?«, fragte Dani und zeigte auf den Eingang.
  Thea nickte, fragte noch schnell nach, wo ihr Französischkurs stattfand, und flog dann zum anderen Ende des Gebäudes.
  Während ihrer nächsten beiden

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