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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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jenes Wesen recht gehabt hatte: Für Menschen und diese Kugel war nicht gleichzeitig Platz in einem Universum. Sie waren weiter voneinander entfernt als Gott und Satan, zwischen ihnen konnte es keine friedliche Koexistenz geben.
Näher. Carson wartete, bis sie auf einen Meter heran war, bis sich ihre klauenbewehrten Tentakeln vorreckten …
Unempfindlich gegen alle Schmerzen, schwang er sich auf und schleuderte die Harpune mit aller Kraft, die noch in ihm steckte. Ja, für diesen alles entscheidenden Wurf hatte er noch Kraft hinzugewonnen.
Als die Kugel, in die die Harpune tief eingedrungen war, davonzurollen begann, versuchte er auf die Füße zu kommen, um hinter ihr herzulaufen, aber das schaffte er nicht. Er fiel und ließ sich schleifen.
Der kräftige Zug an seinem Handgelenk riß ihn vorwärts. Sie zog ihn ein paar Meter, dann hielt sie an. Ihre verkrümmten Tentakel versuchten vergeblich, die Harpune aus dem Leib herauszureißen.
Die Kugel schien zu zittern, dann mußte sie erkannt haben, daß sie nicht entkommen konnte, denn sie rollte auf ihn zu, die Tentakel vorgestreckt.
Das steinerne Messer fest in der Hand, erwartete er sie. Er schlug zu, wieder und immer wieder, während die schrecklichen Krallen Haut, Fleisch und Muskeln von seinem Körper rissen.
Er stach und hieb, und schließlich regte sich die Kugel nicht mehr.
Eine Glocke läutete, und er brauchte eine Weile, bis er sagen konnte, wo er war und was er war. Er war in den Sitz seines Aufklärers geschnallt, und der Bildschirm vor ihm zeigte nur den leeren Weltenraum. Kein Outsiderschiff und auch kein unmöglicher Planet.
Die Glocke gehörte zur Verständigungsanlage; jemand wollte, daß er den Empfänger einschaltete. Nur ein Reflex ließ ihn hinübergreifen und den Hebel umlegen.
Das Gesicht von Brander, dem Kapitän der Magellan, die das Mutterschiff seiner Aufklärereinheit war, flackerte auf dem Bildschirm auf. Sein Gesicht war bleich, und seine Augen glühten vor Erregung.
„Magellan an Carson“, schrie er, „laufen Sie ein! Der Kampf ist vorbei, wir haben gewonnen!“
Der Bildschirm war wieder leer. Wahrscheinlich rief Brander die anderen Aufklärer seines Kommandos.
Zögernd stellte Carson die Regler für den Rückflug ein. Langsam, ungläubig löste er seine Sicherheitsgurte und ging zum Trinkwassertank hinüber. Er leerte sechs Becher.
Er lehnte sich gegen die Bordwand und versuchte nachzudenken.
War es wirklich geschehen?
Er war in guter körperlicher Verfassung, unverletzt. Sein Durst war eher eine psychische als eine physische Erscheinung, seine Kehle war nicht trocken gewesen. Sein Bein … Er rollte das Hosenbein hoch und blickte auf seine Wade hinab. Dort war eine lange weiße Narbe, eine Narbe, die vollständig verheilt war. Vorher hatte er dort keine gehabt. Er öffnete sein Hemd über der Brust und stellte fest, daß sein gesamter Brustkorb von einem Netzwerk kleiner, fast unsichtbarer, gut verheilter Narben übersät war.
Es war geschehen.
Der Aufklärer glitt bereits – automatisch gesteuert – durch das große Luk des Mutterschiffs. Greifer transportierten ihn in seine Bucht, und einen Augenblick später zeigte ein Summer an, daß die Staubucht des Aufklärers mit Luft gefüllt war. Carson öffnete seine Kabine, kletterte hinaus und trat durch die Doppeltür der Bucht.
Er ging direkt zu Branders Kabine, trat ein und grüßte.
Brander machte immer noch einen benommenen Eindruck.
„Hallo, Carson!“ sagte er. „Da haben Sie ja einiges verpaßt! Das war eine Schau!“
„Was ist geschehen, Sir?“
„Genau wissen wir es auch nicht. Wir feuerten eine Salve – und ihre gesamte Flotte löste sich in Staub auf. Irgend etwas sprang wie ein Blitz von einem Schiff zum anderen über, sogar auf die, auf die wir gar nicht gezielt hatten, oder die, die außer Reichweite waren! Die ganze Flotte verschwand vor unseren Augen, und keines unserer Schiffe hat auch nur eine Schramme am Lack. Wir können uns nicht einmal etwas darauf einbilden. Es muß eine unstabile Komponente in dem Metall gewesen sein, das sie benutzt haben, und unser erster Schuß löste dann eine Art Kettenreaktion aus. Zu schade, daß Sie dieses Schauspiel verpaßt haben.“
Carson schaffte es, zu grinsen. Es war nur der garstige Schatten eines Grinsens, und es würde noch Tage dauern, bis Carson den seelischen Schock überwunden haben würde.
„Jawohl, Sir“, sagte er, denn er wußte, wenn er je von seinem Erlebnis erzählte, würde er für immer als der größte

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