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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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fünften Versuch hörte er ein schwaches Klicken, und ein blauer Blitz zuckte empor. Aber er brachte keine Flamme zustande. Schließlich stülpte er den Deckel auf das Feuerzeug, und zum erstenmal unternahm er den Versuch, wirklich nachzudenken. Diese Situation begann die Grenzen seines Trainings zu überschreiten.
    Die Tatsache, daß der Brennstoff durch seine Bombe nicht entzündet worden war, beschäftigte ihn vordringlich. Offensichtlich hatten die Bewohner des Westens den Brennstoff mit irgendeiner feuerabweisenden Chemikalie ausgestattet, wahrscheinlich als eine Vorsichtsmaßnahme eher gegen Unfälle als gegen Sabotage. Solch einen chemischen Stoff konnte man sicher leicht entfernen, aber er hatte keine Gelegenheit gehabt herauszufinden, wie.
    Aber warum brannte der Brennstoff in dem Feuerzeug nicht? Je länger er darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, daß Mayhew ihm das Feuerzeug absichtlich überlassen hatte als eine Geste der Verachtung. Eine solche Handlungsweise war nur zu verständlich. Und dieser Gedanke entzündete erneut den Haß, der ein so wesentlicher Teil seiner Persönlichkeit war. Er würde es diesem klugen Westler zeigen! Irgendeinen Weg mußte es geben!
    Mit Hilfe seiner Fingernägel nahm er das Feuerzeug in wenigen Minuten auseinander. Die Einzelteile waren ziemlich klein und wiesen keine besonderen Merkmale auf. Aber Hart examinierte jedes Teil sehr sorgfältig.
    Der Brennstoff schien unbrauchbar zu sein. Außerdem verdampfte er jetzt ohnehin. Die Hülle bestand offenbar aus Magnalium und konnte als Hitzequelle dienen, wenn man sie nur anzünden könnte. Aber da das Ding als Zigarettenanzünder verwendet wurde, schien es ihm sinnlos, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Der Docht würde vielleicht brennen, wenn man ihn sorgfältig trocknete. Der Feuerstein und der Radmechanismus waren vielversprechend – zumindest ein Teil würde hart genug sein, Metall zu zerschneiden, und auch die Sprungfeder konnte nützlich sein.
    Sonst gab es nicht viel in dem Lagerraum. Das Licht kam aus einer Gasröhre. Der Algentank hatte einen kleinen Motor und eine Pumpe, die die Luft durch die Flüssigkeit trieb. Als Hart sich im Lagerraum umblickte, entschied er jedoch, daß es unklug wäre, seine einzige Luftquelle zu demontieren.
    Nach weiteren Überlegungen nahm er das kleine Rad des Feuerzeugs und begann, einen Kreis um das Türschloß zu ritzen.
    Er hegte natürlich keine Hoffnung auf Flucht, und er dachte gar nicht daran, seinen Raumanzug wiederzubekommen. Er wollte nur aus der Zelle herauskommen und seine Mission vollenden. Und wenn er damit Erfolg hatte, so nützten ihm irgendwelche Waffen ohnehin nichts mehr.
    Natürlich konnte sein Kerker beobachtet werden. Aber Mayhew war es schon längst müde geworden, dem Spion bei seinen Versuchen, das Feuerzeug zu entzünden, zuzusehen, und er hatte seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge gelenkt. So kam es, daß Harts Aktivitäten eine Zeitlang unbeobachtet blieben. Die Metalltür war dünn und nicht sehr hart. Und es gelang ihm ohne nennenswerte Schwierigkeiten – außer ein paar wunden Fingern –, ein Loch zu schneiden, das groß genug war, um ihm ein anderes Hindernis zu zeigen. Statt den Türrahmen zuzuschweißen, hatten seine Feinde einen Stahlbarren quer über die Türöffnung gelegt und seine Enden zu beiden Seiten des Rahmens festgeschweißt. Hart hörte auf, an dem Loch zu kratzen, sobald er die Breite des Barrens sah, und dachte über die neue Situation nach.
    Er konnte natürlich ein Loch in die Tür schneiden, das groß genug war, um seinen Körper durchzulassen. Aber seine Finger schmerzten und waren bereits steif vom Gebrauch des winzigen Rades, und es war unvernünftig anzunehmen, man würde ihn lange genug allein lassen, damit er diesen Plan ausführen konnte. Wahrscheinlich brachte man ihm irgendwann einmal etwas zu essen.
    Und es gab noch einen Grund, der zur Eile riet, obwohl er ihn vergaß, als er den Giftstoff in der Luft roch. Die Flüssigkeit, die aus dem Feuerzeug strömte, seit er es auseinandergenommen hatte, breitete sich ziemlich rasch aus, viel rascher als der Brennstoff der Raketen. Der Algentank entfernte nur Kohlendioxyd, und die Luft in der kleinen Zelle sättigte sich immer mehr mit Kohlenwasserstoff. Es war äußerst ungesund, diese Luft längere Zeit einzuatmen, wie Hart sehr wohl wußte. Und die Flucht aus der Zelle war der einzige Weg, das Einatmen der giftigen Luft zu vermeiden.
    Wie konnte man eine

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