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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Sauerstoff mehr da sein, außer vielleicht im Zentrum, wo die Konzentration der Radioaktivität es gewiß machte, daß keiner da sein würde, der ihn atmete.
    Jetzt war natürlich die zweite Ebene, wie alle anderen, versperrt. Aber dem konnte abgeholfen werden. In jedem Fall würde die Explosion des befreiten Brennstoffs die relativ dünnen Innenwände vernichten. Zu diesem Zeitpunkt wußte er noch nicht, daß diese Wände aus Magnesium bestanden. Sonst hätte er sich seiner Sache noch sicherer gefühlt.
    Er blickte den Korridor entlang. So weit die Biegung ihm zu sehen erlaubte, befanden sich die Ventile im Abstand von wenigen Metern in den Wänden. Jedes Ventil hatte eine kleine elektrische Pumpe, die Luft in den Tank dahinter beförderte, um die Flüssigkeit durch Druck herauszutreiben, da hier keine Schwerkraft existierte. Über diesen Punkt dachte Hart gar nicht nach. Ein kurzer Test zeigte ihm, daß die Flüssigkeit floß, wenn man die Ventile öffnete, und das genügte ihm. Er stand neben dem ersten Ventil, nahm einen Gegenstand aus seinem Raumanzug und untersuchte ihn sorgfältig. Schließlich befestigte er ihn außen am Gürtel, wo er ihn leicht erreichen konnte.
    Als Floyd dieses Objekt sah, traf ihn beinahe der Schlag. „Eine Brandbombe!“ keuchte er. „Wir können ihn un
möglich erwischen und ihn rechtzeitig aufhalten! Und im
Korridor fliegt schon Brennstoff herum!“
Er hatte recht. Mit langen, gleitenden Schritten ging der
Agent von Ventil zu Ventil und blieb bei jedem stehen, um
es zu öffnen und die ballonartige Masse von ausströmender
Flüssigkeit mit den Armen in den Korridor zu schieben.
Tropfen und Fetzen des entflammbaren Stoffes schwebten
kreuz und quer umher.
Mayhew zündete sich ruhig eine Zigarette an und achtete
nicht darauf, wie die Streichholzflamme vom Luftzug des
Deckenventilators nach unten geweht wurde.
„Das ist wirklich kein Physiker“, murmelte er. „Das ist
ein Militäragent. Sie hätten es auch sicher nicht riskiert,
einen Forscher mit diesem Job zu betrauen. Ich fürchte, ich
werde von ihm nicht erfahren, was ich wissen will.“ „Aber was sollen wir tun?“ fragte Floyd erregt. „In dem
Korridor fliegt nun genug Treibstoff herum, um die ganze
äußere Hülle zu sprengen, und mit jeder Sekunde wird es
mehr! Ich weiß, Sie sind schon viel länger hier als ich, aber
wenn Sie mir nicht erzählen, wie Sie ihn davon abhalten
wollen, das Zeug anzuzünden, gehe ich jetzt sofort in eine
Kabine.“
„Wenn das alles explodiert, wird es Ihnen auch nichts
nützen, in einer Kabine zu sein.“
„Das weiß ich!“ schrie Floyd. „Aber was für eine Chance haben wir denn sonst noch? Warum haben Sie ihn so
weit kommen lassen?“
„Es ist immer noch keine Gefahr“, stellte Mayhew gelassen fest, „mögen Sie es nun glauben oder nicht. Aber
wie dem auch sei, der Brennstoff kostet Geld, und es wird
eine ziemliche Arbeit sein, ihn wiederzugewinnen. Also
sehe ich nicht ein, warum wir es ihm nicht gönnen sollen,
alle Treibstofftanks zu leeren. Jetzt ist er wenigstens aufgeregt genug.“ Er wandte sich dem Mikrophon zu und gab
das Signal zur Aktion. „Packt ihn jetzt. Er scheint keine
Handwaffen zu haben, aber verlaßt euch nicht darauf. Zumindest hat er eine Brandbombe.“ Dann griff er zu einem anderen Schalter und verhinderte mit einem Druck darauf, daß die Außenventilatoren arbeiteten. Und dann entspannte er sich wieder und widmete seine Aufmerksamkeit erneut dem Bildschirm, der die Aktivitäten des Agenten zeigte. Floyd betrachtete einen anderen Bildschirm, der einen größeren Teil des Korridors zeigte. Die Beobachter sahen die Angreifer im Raumanzug im selben Augenblick, in dem Hart sie entdeckte.
    Der Europäer reagierte sofort – und zu rasch, denn als er sich zu seinen Feinden umwandte, verfehlte er den Ventilgriff, nach dem er gerade gefaßt hatte, und flog hilflos durch den Raum, bevor er den nächsten erreichte. Nachdem er Halt gefunden hatte, handelte er wie geplant und ignorierte mit beachtlicher Selbstkontrolle die vier bewaffneten Gestalten, die ihn umzingelten. Mit einer scharfen Drehung öffnete er das Brennstoff-Ventil, das einen öligen Pilz in den Korridor sandte. Seine linke Hand zuckte zum Gürtel, packte den winzigen Zylinder, den er dort befestigt hatte, schlug sein Ende gegen die angrenzende Wand und warf dann die Bombe zu Boden. Aber seine geringe Erfahrung mit der Schwerelosigkeit rächte sich jetzt. Er hatte sich auf eine Schwerkraft verlassen, die es

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